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CD-DETAILS THE LIFE AND SOUL [MAMAS GUN]

Mamas Gun

The Life And Soul [Soul, Funk, R'n'B]


RELEASE: 27.01.2012


LABEL: earMUSIC

VERTRIEB: edel distribution GmbH

WEBSITE: www.mamasgun.co.uk

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Andy Platts, Sänger, Songschreiber und Gitarrist der englischen Band Mamas Gun, macht sich viele Gedanken über Musik. Vielleicht, weil er viel Musik macht. Oder, weil er ein Leben voller musikalischer Hingabe führt, das aus ihm und seinen Mamas Gun-Bandkollegen feinmotorische Funksoul-Brüder machte. Immer auf der Gralssuche nach den dreieinhalb Minuten reiner Formvollendung, in der Musik und Texte in Symbiose treten und das dritte, große Element ergeben – den Popsong. Pop ist kein Schimpfwort im Wörterbuch von Mamas Gun.



Strukturell macht das Popsongformat zugänglich, was die Vielschichtigkeit von Platts Songhandschrift ausmacht. Stellen Sie sich einen Sly Stone ohne Vorliebe für Chemikalien vor, der dem technokratischen Treiben der Moderne, der Funktionalität als Gegenentwurf zum Emotionalen nicht mit vordergründigem Zynismus, sondern Trotz begegnet, der auf Empathie basiert. Einen, der nicht auf den Gedanken käme, Musik der Profanisierung auszusetzen.

Jemanden, der die Essenzen von Stevie Wonder, der Friendly Fires, Bowie, Phoenix, Prince, Battles, Queen, von EverythingEverything und Aretha Franklin in seinen Songs feiert und genuine Musikästhetik Pastiches vorzieht. Den Sinngeber einer Band, der seine vier Kollegen nicht als versierte Handlanger für seine Songs, sondern als deren Nährboden betrachtet. „The Life and Soul“, der Titel des neuen, zweiten Albums von Mamas Gun, rückt als metaphorische Kurzversion einer englischen Redewendung die Musik dahin, wo sie für die Band steht: im Mittelpunkt.

Das im Herbst 2009 erschienene Band-Debüt, „Routes To Riches“ fußte auf höchst unterschiedlichen Erfahrungsschätzen der fünf Musiker. Bassist Rex Horan, der in seiner australische Heimat an einer Uraufführung von John Zorns „Cobra“ mitwirkte und seit 1997 in London lebt, wo er das Improviser’s Orchestra leitet, arbeitete mit Richard Bailey und Winston Delandro. Pianist Dave Oliver leitete Latin- und Jazzensembles nach seinem Studium an der Middlesex University. Andy Platts studierte an Paul McCartneys LIPA-Institut in Liverpool, spielte auf Corinne Bailey Raes Millionenseller-Debüt, was zu einem Publishingdeal und Kollaborationen mit Rod Temperton, John Oates und Jed Leiber führte. Schlagzeuger Jack Pollitt trommelte für Beyonce Knowles, Pharrell Williams, Shapeshifters und Beverly Knight. Gitarrist Terry Lewis ist Tutor am Brighton Institute of Modern Music und spielte für Produzent Leon Ware. Der gemeinsame Nenner der Band klang auf ihrem Debüt laut des englischen UNCUT-Magazins, wie „ein Meisterkurs des blue-eyed-bubblegum-Souls, herzerwärmend eingängig wie alles aus Stevie Wonders 70s-Glückssträhne.“ So oder so ähnlich hörten auch japanische Popfans „Routes To Riches“. Die Band wurde 2010 zum meistgespielten internationalen Act in Japan, stieß Madonna vom Thron der dortigen Airplay-Charts und erspielte sich den dritten Platz der offiziellen, japanischen Verkaufslistung. Tourneen als Gäste von De La Soul, Raphael Saadiq und Beverly Knight folgten. Manager Andreas Läsker begeisterte ein Mamas Gun-Konzert und zum 25. Jubiläum der Fanta Vier spielten die fabulösen Fünf vor 60.000 Zuschauern in Stuttgart.

Martin Terefe und Andreas Olsson, das Grammy-prämierte Produzententeam hinter Erfolgsalben von Jason Mraz, Jamie Cullum und James Morrison, führte auf Wunsch der Band Regie bei Soundgestaltungen und Aufnahmen zur vorläufigen Kür von Mamas Gun: „The Life and Soul“. Olsson und Terefe verstanden scheinbar nur allzu gut, wie viel intensiver die Bandarrangements von Platts Songs wirken, wenn sie ohne artifizielles Tuning und Overdub-Tiraden atmen können. Dem Live-Charakter der Aufnahmen ist die Rockausrichtung der ersten Single, „Reconnection“ und des Titelstücks geschuldet, die Todd Rundgrens Melodienreichtum von dessen „Something/Anything“-Ära um 40 Jahre verjüngen. „We Make It Look So Easy“ und „Heavy Hands“ greifen die wohlig warme Soul-Fährte von Stevie Wonders „Music Of My Mind“ auf. Der Funkpop-Stampfer „On A String“ und die 2011er-Motown-Betrachtung „Inferno“ unterstreichen, dass Soul eine wichtige, aber keineswegs die einzige musikalische Sprache im charakteristischen Duktus von Mamas Gun ist. Der gute, alte Sly Stone hätte vermutlich gerne einen Song wie „Rocket To The Moon“ unter die Funk-hungrige Meute seiner 70s-Gefolgschaft gebracht. „Only One“, von Platts mit dem Inbegriff der fortschrittlichen, englischen Pop-Künstlerinnen, Beverly Knight geschrieben und eingesungen, ist ein ad-libbing-freies Soulpop-Manifest zweier beseelter Charakterstimmen. „Get A High“ bemüht zum Schluss das alte Soul-Klischee Hoffnung in einer abstrahierten Form, bevor mit „Bicycle Race“, der Verbeugung vor dem Vermächtnis von Queen das endgültige Finale von „The Life and Soul“ buchstäblich von Hupen eingeläutet wird.

Warum ausgerechnet eine Band wie Mamas Gun, die keinen Wert auf Coolness, Trends und die Gedankenspiele findiger Buchhalter legt, ausgesprochen hip ist und funky klingt, Queen-Lockenkopf Brian May zu ihren Fans zählt, ein geradezu beängstigendes Maß an Musikalität besitzt und damit ziemlich erfolgreich ist? Vielleicht, weil wir das Jahr 2011 schreiben, marktkonforme Coolness die Antithese wirklicher Coolness ist und, weil nur aus dem stereotypisierten, kulturellen Einerlei herausragt, wer auf seine eigene Stimme hört und mit sich in Verbindung steht. Wie Andy Platts, der bei aller gesanglichen Harmonien-Verliebtheit und Popversiertheit seine Seele buchstäblich auf der Zunge trägt, wechselseitig grobkörnig und verletzbar. Is this pop? Yeah, yeah, yeah. Von der besonderen, vielschichtigen Sorte. Zeitgemäß, weil im Pop-Ideal von Mamas Gun die moderne Mischmasch-Idee aufgegriffen und mit Herz und Seele wiederverbunden wird. Deren Zentrum ist die Musik selbst, wie Andy Platts sagt. „Als Musiker gibt man der Musik das gleiche Versprechen wie das, was man während einer Hochzeit ausspricht. Ich gab der Musik vor vielen Jahren mein Jawort und bin nach all der Zeit immer noch an der Sichtweise von ihr als meinem Gegenüber interessiert. Wenn man so will, ist Musik für uns alle in der Band der Lebensmittelpunkt ‚The Life and Soul’.

Mamas Gun live - Tourdates 2012

  1. 25.3.12 Köln, Luxor
  2. 26.3.12 Hamburg, Logo
  3. Berlin, Frannz
  4. Dresden, Puschkin
  5. 29.3.12 München, 59:1
  6. 30.3.12 Frankfurt, Nachtleben

(Quelle: Beatsinternational, 2012)


FORMAT: CD


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