Foto: (c) David Cuenca

Cinema Bizarre

ToyZ (Ltd.Deluxe Edt.) [Pop]

RELEASE: 21.08.2009

LABEL: Island

VERTRIEB: Universal

Wenn im Frühjahr 2009 unter dem Titel „toyZ“ das zweite Album von CINEMA BIZARRE erscheint, findet eine Geschichte ihre Fortsetzung, die in unserer Musiklandschaft ihresgleichen sucht. Gemessen an den Eckdaten der ersten Single „Lovesongs (They Kill Me)“ und dem Album „Final Attraction“ – die jeweils Platz 9 in den Media Control-Charts erreichten und weltweit in 18 Ländern veröffentlicht wurden – erwarten Fans und Medien den nächsten großen Wurf der wohl ungewöhnlichsten jungen deutschen Band unserer Zeit.
Zu Recht: Futuristischer Glam und Style treffen auf zielgenaue Hits, die High-End-Produktion wagt Ecken und Kanten, treffsicher, durchdacht und immer etwas anders als erwartet.

CINEMA BIZARRE stehen für Kunst und Produkt. Produktkunst? Natürlich. Und was für eine spannende Verknüpfung beider Welten. CINEMA BIZARRE sind Resultat einer industrialisierten Unterhaltungsbranche, die Antithese zur schwitzenden Garagenkombo – vielleicht sogar Prototyp künftiger Popformationen.

Sind CINEMA BIZARRE dennoch eine richtige Band, im klassischen Sinne? Ja… und nein. Ja, weil ein Pensum von 50 Konzerten weltweit innerhalb des vergangenen Jahres mit tobenden Hallen von Berlin über Rom bis Paris, Moskau, St. Petersburg, Stockholm, Los Angeles und New York die CINEMA BIZARRE Musiker Strify, Kiro, Yu, Romeo und Shin zusammengeschweißt haben. Und das möglicherweise fester, als es fünf Jahre Proberaumkeller und dutzende Fehlversuche vor loyalen Kumpels je vermocht hätten. Nein, weil CINEMA BIZARRE mehr sind, als die Benutzer ihrer Mikrofone und Instrumente. Sie hätten ihren Namen nicht, stünde er nur für ihre Töne. Vielmehr als dies allein darf es opulentes Breitwandkino mit verschwenderischer Optik, sattem Sound und ganz großer Geste sein.

Als erfolgreichste deutsche Newcomer innerhalb Europas gewannen CINEMA BIZARRE den European Border Breakers Award (EBBA) und errangen Goldstatus in Russland.

Mit der renommierten New Yorker Booking-Agentur The Agency Group (u. a. Nickelback, Pink Floyd) und dem US Label Cherry Tree/Interscope (u.a. Robyn, Feist, Lady GaGa) im Rücken starten CINEMA BIZARRE jetzt auch außerhalb Europas durch.

Der Albumtitel „ToyZ“ wurde dabei sehr bewusst gewählt und steht natürlich nicht nur für jene Art von Spielzeug, die man im Laden um die Ecke kaufen kann – obwohl die Cinemas mittlerweile sogar als Actionfiguren aus Plastik erhältlich sind. Strify, Kiro, Yu, Romeo und Shin sehen CINEMA BIZARRE als ihr eigenes Spielzeug, als liebsten Zeitvertreib, seit die unbeschwerten Stunden in den Internet-Foren und beim Zocken von Konsolen-Games knapp geworden sind.

So ist „ToyZ“ nicht zuletzt auch als ironischer Querverweis zu lesen, denn entgegen den von Kritikern gern herbei geschrieben Mutmaßungen und Prognosen, konnte das von Beginn an auf die jungen Musiker gerichtete Rampenlicht der bandeigenen Authentizität nichts anhaben, sondern exponierte vielmehr eine neue Garde von Musikern, die entschlossen ist, ihren eigenen Weg zu verfolgen.

Auf eine gewisse Art und Weise sind CINEMA BIZARRE auf diesem Weg sicher erwachsener geworden, doch erhalten sie sich ihre romantische Unbeschwertheit, verkörpern weiter ihren Traum, vollkommen sie selbst sein zu können – und geben den Fans die Möglichkeit, diesen Traum mit ihnen zu teilen. Kann man von einer Band eigentlich mehr erwarten?

Man kann, durchaus. Denn bei allem, was CINEMA BIZARRE in ihrer Gesamtheit ausmachen, bleibt es vor allem ihre außergewöhnliche musikalische Präsenz, die jene einzigartige Verbindung zwischen Publikum und Band überhaupt erst möglich macht. Und die ist diesmal noch gradliniger, bisweilen elektronischer, in jedem Fall tanzbarer und gelegentlich auch etwas härter ausgefallen, als auf dem Erstling „Final Attraction“. Und, natürlich, auch die 80er lassen wieder grüßen – für Sänger Strify neben dem bandeigenen Dresscode der Coolnessfaktor Nummer 1 für CINEMA BIZARRE. Den fand übrigens Placebos Frontmann Brian Molko so überzeugend, dass er für „ToyZ“ eigens einen Titel namens „Hypnotized By Jane“ komponierte, der sich hervorragend mit der konzeptionellen Vision der Band verband.

Herausgekommen ist eines der selbstbewusstesten Alben, das ein Act wie CINEMA BIZARRE je aufgenommen hat, ein funkelndes, glamouröses Stück Popmusik ohne Kompromisse an das Feuilleton. „ToyZ“ strahlt Glaubwürdigkeit aus, weil Band und Musik zu sich und ihren Fans ehrlich sind. CINEMA BIZARRE haben nie behauptet, sich seit dem Sandkasten zu kennen, nie gesagt, ihre Instrumente schon zu Weihnachten 1990 geschenkt bekommen zu haben. Aber: CINEMA BIZARRE haben sich gesucht – und gefunden.

(Quelle: Universal Music Group, 19.3.2009)