Passione [Pop]
WEBSITE: www.paulpotts.de
| |
Ein einziger Münzwurf veränderte Paul Potts Leben. Kopf: Teilnahme am Wettbewerb „Britian’s Got Talent“, Zahl: es bleiben lassen. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Die vergangenen beiden Jahre war für den 38-jährigen Briten ein unvergessliches Erlebnis, geprägt von harter Arbeit und vorbehaltloser Hingabe. Sein Debütalbum „One Chance“, das sich bis dato weltweit mehr als 3,5 Millionen Mal verkaufte, setzte sich in dreizehn Ländern der Erde auf Platz eins der Charts, darunter Großbritannien, Kanada, Australien, Hong Kong und Mexiko. In weiteren acht konnte sich der Longplayer in den Top 10 platzieren. In seiner britischen Heimat fand das Album in der ersten Woche mehr Käufer als die übrigen CDs der Top Ten zusammen. Mehr als 74 Millionen (!) Menschen sahen die Videos des Sängers auf YouTube.
Im Januar 2008 startete Potts erste Welttour, die zunächst auf 55 Termine angesetzt war. Doch mit der ständig steigenden Popularität des Tenors mussten nach und nach dauernd weitere Zusatzkonzerte angesetzt werden, so dass er letztendlich mehr als hundert ausverkaufte Auftritte in Konzertsälen, -hallen und Stadien geben musste. Geradezu gigantische Ausmaße nahm sein Erfolg in Deutschland an: Nach sieben Wochen an der Spitze der deutschen Albumcharts und 23 Wochen in den Top Ten, sowie einem Top-3-Hit mit „Nessun Dorma“ wurde Paul Potts Anfang 2009 mit dem Echo in der Kategorie „Best International Artist“ ausgezeichnet. Sein Auftritt beim Oliver-Kahn-Abschiedsspiel vor 60.000 Zuschauern in der Münchner „Allianz Arena“ und Millionen von Fernsehzuschauern schrieb TV-Geschichte. Mittlerweile verkaufte sich „One Chance“ hierzulande unglaubliche eine Million Mal.
Kein Zweifel: Paul Potts hat einen weiten Weg zurückgelegt, seit er am 17. März 2007 erstmals unbeholfen vor die „Britain’s Got Talent“-Jury trat, um seine Gänsehaut-Interpretation der Puccini-Arie „Nessun Dorma“ zu präsentieren. Die Performance machte ihn innerhalb von sechzig Sekunden vom Nobody zum Helden und eroberte die Herzen von Millionen TV-Zuschauern im Sturm, denen er gleichzeitig ein Tor in die bis dahin für viele verschlossene Welt der Oper öffnete.
„Als ich die Bühne betrat, lechzte das Publikum förmlich nach Blut“, erinnert sich Potts, „der Sänger vor mir war eine absolute Katastrophe gewesen. Als ich in meinem 35-Pfund-Anzug zur Markierung auf dem Boden schritt, wollte ich eigentlich sofort wieder umkehren und wegrennen. Aber ich bin nicht davon gelaufen.“ Stattdessen sammelte er seine ganze Kraft und begeisterte das Publikum, die Juroren und dreizehn Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten. Überlegen wurde er der Sieger der ersten „Britain’s Got Talent“-Staffel.
Pauls Traum, eines Tages Sänger zu werden, begann bereits in seiner Kindheit, die er zusammen mit seinen drei Geschwistern in Bristol verbrachte. „Mit sechs Jahren wollte ich unbedingt Pfarrer werden“, lacht er, „denn meiner Ansicht nach hatten die den besten Job der Welt, denn sie durften jeden Sonntag vor der versammelten Kirchengemeinde singen. Ich hatte damals natürlich keine Ahnung von den anderen Aufgaben.“ In der Schule wurde er gehänselt und verspottet, und so trat er dem örtlichen Kirchchor bei, um seiner Leidenschaft für Gesang nachkommen zu können und den Anfeindungen seiner Altersgenossen zu entkommen. Mit sechzehn kaufte er schließlich seine erste Opernplatte, in die er sich sofort verliebte. Bis zum heutigen Tag ist „La Bohème“ seine absolute Lieblingsoper. Im Jahr 2000 nahm Paul seine gesamten Ersparnisse und den Gewinn einer Quizshow und investierte das Geld in einen dreimonatigen Italien-Aufenthalt, bei dem er sowohl Operngesang als auch Italienisch lernte. Dort erfüllte sich auch ein lebenslanger Traum: einmal vor seinem Idol Luciano Pavarotti zu singen.
Doch für Potts sollte sich schon kurz darauf das englische Sprichwort „bad luck occurs in 3’s” bewahrheiten: Kurz hintereinander bekam er eine schwere Blinddarmentzündung, musste sich einen gutartigen Tumor von der Nebenniere entfernen lassen und noch während seiner Genesungsphase stürzte er vom Fahrrad und brach sich das Schlüsselbein. Auch seine geliebte Frau Julz konnte nicht verhindern, dass Paul Potts in eine depressive Depression verfiel, zu der sich zu allem Überfluss auch noch finanzielle Sorgen gesellten. Als Paul die Anzeige für die neue Talentshow „Britain’s Got Talent“ auf seinem Computer sah, war das Paar nur noch wenige Wochen von einer Privatinsolvenz entfernt.
Paul fasste schließlich eine Entscheidung, die sein gesamtes Leben verändern würde: er nahm eine zehn-Pence-Münze und warf sie in die Luft. Sie landete auf der richtigen Seite und kurz darauf schickte er sein Anmeldeformular für die Audition ab. „Es erforderte schon einigen Mut, tatsächlich zum Vorsingen zu gehen und mich auf die Bühne zu stellen. Ich war so erleichtert, als sie mir sagten, ich könnte das Instrumental-Playback verwenden, das ich mitgebracht hatte. Ich mag es, wenn ich das Publikum sehen kann, für die ich singe, also konzentrierte ich mich auf sie und nicht auf die Juroren. Und dann sang ich.“
Als Paul die Bühne betrat, verdrehte Jury-Mitglied Piers Morgan ungläubig die Augen. Doch sobald der unscheinbare Mittdreißiger den ersten Ton gesungen hatte, waren alle überwältigt und selbst der ansonsten toughen Jurorin Amanda Halden standen die Tränen in den Augen. Trotz seiner für jedermann spürbaren Nervosität und seinem linkischen Auftreten eroberte er die Herzen der Nation – und der ganzen Welt. Denn noch vor der Finalshow hatten Millionen von Menschen in allen Kontinenten Pauls Audition-Auftritt im Internet gesehen.
Bereits wenige Tage nach seinem Sieg bei „Britain’s Got Talent“ saß er im Flugzeug nach New York, um dort live in der Sendung „NBC Today Show“ aufzutreten. Die Medien rissen sich um ihn und jeder Fernsehsender versuchte, den sympathischen Briten in eine seiner Fernsehshows zu bekommen.
Doch trotz seines weltweiten Erfolges, die u.a. zur Folge hatte, dass er tagtäglich auf der Straße um Autogramme gebeten wird, egal ob in New York, Sydney oder Hamburg, blieb Paul Potts mit beiden Beinen auf dem Boden. „Ich habe das Gefühl, als Künstler mit ‚geschenkter’ Zeit zu leben“, erklärt er, „diese Zeit kann man nicht besitzen, sie wird einem von den Fans und den Menschen gegeben, die deine Musik kaufen und dich unterstützen. Und aus diesem Grund werde ich auch nie aufhören, dankbar zu sein und ganz im Gegenteil die Reise, auf der ich gerade bin, umso mehr genießen. Im Leben ergeben sich manchmal Wendungen, die man nicht erwartet hat, man weiß nicht, wo es endet, aber man muss den Weg beschreiten. Und genau das ist mir mit „Britain’s Got Talent“ passiert. Ich habe immer noch keine Ahnung, wo diese wunderbare Reise hingeht, aber ich weiß jeden Augenblick zu schätzen.“
Trotzdem ist und bleibt Paul sein schärfster Kritiker, stets bestrebt, dass der nächste Auftritt besser wird als der letzte.
Das Jahr 2009 schickt sich an, mindestens so spannend und aufregend zu werden wie die vergangenen beiden und Paul könnte nicht glücklicher sein. Sein zweites Album „Passione“ wird in Europa und den USA im Mai veröffentlicht, im Juni erscheint der Longplayer schließlich in Großbritannien. Mit seiner leidenschaftlichen, unverkennbaren Stimme ist dem Tenor der perfekte Follow-Up zu „One Chance“ gelungen, mit dem er noch viele weitere Herzen für sich gewinnen wird.
Fast ein ganzes Jahr arbeitete der Brite an dem neuen Album, und die Mühe macht sich bezahlt. Zusammen mit einer Auswahl der renommiertesten Produzenten, Komponisten und europäischen Orchestern legt Potts eine Souveränität und Vitalität an den Tag, die keinen Zweifel lässt, dass er allen Erwartungen, die sein immenser internationaler Erfolg mit sich brachten, zu jeder Zeit gewachsen ist. „Das zweite Album ist natürlich eine Herausforderung. Wenn man mit dem ersten so erfolgreich war, kann man nicht selbstgefällig werden und glauben, dass es mit dem zweiten ganz genau läuft. Es gibt mehr Druck, man muss härter arbeiten, größer und besser sein. Das ist bei jedem Künstler gleich.“
Auf „Passione“ finden sich neben einigen Neu-Kompositionen auch atemberaubende Klassiker wie das „La Prima Volta (The first Time I saw your Face)” und das zeitlose „Memory“ aus der Feder von Andrew Lloyd Webber. Außerdem enthält es mit „E Lucevan Le Stelle” eines der emotionalesten Stücke aus Puccinis Oper „Tosca“. Die unvergessliche Melodie und die Bassklarinette faszinieren Potts schon lange und es zählt nicht zufällig zu seinen absoluten Lieblingssongs.
„Das neue Album ist wesentlich abwechslungsreicher als das erste, und es ist auch klassischer. Das Stück ‚Un Giorno’ klingt zunächst ganz entspannt, gipfelt aber gegen Ende in einer Fanfare – die Leute werden es sofort wieder erkennen und wissen, wovon ich spreche. ‚ Il Canto’ ist unglaublich melodisch, es beginnt mit einer Harfe und man bekommt es einfach nicht mehr aus dem Kopf.“
„Ich bin unglaublich begeistert und stolz auf dieses Album. Ich habe mit tollen Leuten in ganz Europa gearbeitet, um dieses wunderschöne Album zu machen, das die Leidenschaft in sich trägt, die ich für meine Musik empfinde. Ich liebe, was ich mache und bin in der glücklichen Lage, damit fortzufahren und ein zweites Album zu veröffentlichen, mit dem ich diese großartigen Arien mit der Welt teilen kann, die voller Inspiration, Energie und Kraft sind.“
Ebenfalls in diesem Jahr unternimmt Potts seine zweite Welttournee, die ihn u.a. nach Australien, die USA, Kanada, Europa, Südamerika und Asien führen wird.
Darüber hinaus hofft er, dass er 2009 sein Ehegelübde mit seiner wunderbaren Frau Julz nach sechs Jahren Ehe erneuern kann – dann allerdings in seinem neuen Art-Deco-Haus in Port Talbot in Wales, das bis dahin hoffentlich fertig gestellt ist.
„Die vergangenen zwei Jahre waren einfach unglaublich und die Pläne für die kommenden zwei sind nicht minder aufregend. Ich liebe meinen Job und ich möchte ihn noch gerne viele Jahre machen. Erfahrung ist mein bester Lehrer und ich liebe es, mich immer neuen Herausforderungen zu stellen. Es ist großartig, in der Musik vollkommen aufzugehen, mit Julz an meiner Seite die Welt zu bereisen und die Oper so vielen Menschen wie nur möglich näher zu bringen. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Die Sterne standen günstig für mich, als ich die Audition-Bühne betrat. An diesem Tag hat sich das Schicksal eingemischt.“
Nicht schlecht für einen Jungen aus Bristol der damals im Fach „Musik“ durchgefallen ist, oder?
Paul Potts live - Tourdates 2009: - 12.09. Berlin, Tempodrom
- 14.09. Oldenburg, EWE Arena
- 16.09. Düsseldorf, Philipsshalle
- 18.09. Kempten, bigBox
- 19.09. München, Philharmonie
- 22.09. Frankfurt, Jahrhunderthalle
- 23.09. Bamberg, Jacko Arena
- 24.09. Stuttgart, Porsche Arena
- 26.09. Hamburg, CCH Saal 1
- 27.09. Bremen, Halle 7
- 29.09. Regensburg, Donauarena
(Quelle: Sony Music, 2009)
FORMAT: CD
|