Foto: (c) Jake Trott
WEBSITE: www.flobots.com
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- Das Major-Debüt des "Indie-Hop"-Septetts aus Denver, Colorado.
- Flobots´ neues, zweites Album "Fight With Tools" bricht gerade durch sämtliche US-Charts. Ende Mai erreichte der Longplayer #15 der Billboard Top Albumcharts, #8 der Billboard R&B-Charts, #2 der Billboard Rap Albums und #3 der Billboard Alternative Albums Charts.
- Die Single "Handlebars" ist bereits seit April ein Hit im US-Modern-Rock-Radio und einer der in den USA am schnellsten aufsteigenden Songs des Jahres. Neben #1 der Alternative Charts zog sie auf #3 der Billboard Modern Rock Tracks-Charts und #10 der Itunes-Charts. Das dazu gehörende Video rotiert hoch im US-Rock-TV. Auf Youtube haben es knapp 1,5 Millionen gesehen (Gesamtwertung: 5 Sterne).
- Erstaunlich ist dieser Überflieger-Erfolg angesichts der unbequemen Wahrheiten, die Flobots in ihren Songs aussprechen. Ihr Alternative-Live-Hip Hop trifft gerade einen Nerv in der US-Indie-Szene. Die Band hat eine klare politische Ausrichtung und engagiert sich für diverse soziale Projekte.
- Flobots sind im Vorpogramm von Public Enemey und Lyrics Born aufgetreten. Im März spielte die Band auf dem KFMA-Festival in Tucson, Arizona an der Seite von Metallica, Apocalyptica, und Chiodos. Im Mai spielten Flobots auf dem 16. KROQ-Weenie-Roast-Festival im selben Lineup wie Atreyu, Bad Religion, Floggin Molly, Rise Against u.a.
- Flobots sind die beiden MCs Jonny 5 (keine Verwandtschaft mit Marilyn Mansons Gitarrist John 5) und Brer Rabbit, mit der Violinistin Mackenzy Roberts, Gitarrist Andy Guerrero, Bassist Jesse Walker, Trompeter Joe Ferrone und Drummer Kenny Ortiz. Die Band ging aus einem Nebenprojekt der beiden MCs hervor. Guerrero und Ferrone spielten zuvor in der Funkband Bop Skizzum.
- Ihr Debüt "Flobots Present...Platypus" verkaufte 2005 von allein 3000 Stück. 2007 nahm Universal Republic die Band mitsamt ihrem zweiten Album unter Vertrag. "Fight With Tools" wurde im Mai 2008 erneut bei Universal Republic veröffentlicht.
- Hier kommen die Erben von Public Enemy und Rage Against The Machine.
TRACKLIST
01 / There's A War Going On For Your Mind
02 / Mayday!!!
03 / Same Thing
04 / Stand Up
05 / Fight With Tools
06 / Handlebars
07 / Never Had It
08 / Combat
09 / The Rhythm Method (Move!)
10 / Anne Braden
11 / We Are Winning
12 / Rise
Biografie 2008
Der Name Flobots steht für eine sechsköpfige Alternativ-Truppe aus Denver, die dank ihres kompromisslosen Debütalbums „Fight With Tools“ (Universal Republic) schon jetzt als die mit Abstand spannendste HipHop-Crew gilt, die in diesem Jahr einen Vertrag bei einem Majorlabel unterzeichnet. Denn die Flobots haben nicht nur einen Bandnamen, in dem sprichwörtlicher „Flow“ auf eine aus unklaren Gründen gewählte Roboter-Endung trifft, sondern sie kombinieren in ihrem einzigartigen Sound auch sozialkritische Texte mit verspielten Seitenhieben gegen den Status quo – oh, und natürlich nicht zu vergessen, dass sie sogar eine Geigerin in der Band haben. Noch Fragen?
Brer Rabbit und Jonny 5, die beiden hyperkinetisch-rastlosen Rapper der Newcomer-Band aus Colorado, kreieren mit ihren Texten eine Welt, die, fast schon wie bei Eminem oder den Red Hot Chili Peppers, immer wieder auf sich selbst verweist und nach vollkommenen eigenen Regeln funktioniert. Dazu feuert Gitarrist Andy Guerrero seine deftigen Funk-Einlagen über einen unfassbar dichten Beat-Teppich ab, den Bassist Jesse Walker und Schlagzeuger Kenny Ortiz gemeinsam ausrollen, während Mackenzie Roberts, die bereits erwähnte Frau mit der Fiedel, schließlich eindrucksvoll die Frage beantwortet, was ihr Instrument in diesem Kontext eigentlich verloren hat: Es ist das gewisse Etwas – und einfach nur bezeichnend für eine Band, die auch sonst andere Wege geht. Dass die Konzerte der Flobots ein unvergleichliches Erlebnis sind, sollte damit eigentlich klar sein.
Unterstützt von einer treuen und stetig wachsenden Fangemeinde, setzen die Flobots alles daran, HipHop-Klischees und generelles Schubladendenken zu zerschmettern und gehen sogar noch einen Schritt weiter: Die Band macht sich (nicht nur) bei jedem Konzert für alternative Werte und Lebensentwürfe stark, sondern rührt zugleich mit der Musik die Werbetrommel für ihre eigene gemeinnützige Organisation...
Gegründet wurden die Flobots im Jahr 2005: Mitten im Wahltrubel des Vorjahres hatten sich Jonny 5 und Brer Rabbit, zwei Freunde aus Kindertagen, mit Mackenzie Roberts zusammengetan, um einerseits ihren Hang zu Live-HipHop auszuleben und sich zugleich gemeinsam im Wahlkampf zu engagieren. Guerrero, damals noch als Frontmann der Funk-Band Bop Skizzum aktiv, überredete das Trio schließlich dazu, noch mehr Live-Elemente ins Spiel zu bringen – und schon waren die Flobots geboren.
Da sie ihre Verbindungen zur Musikwelt und zu diversen Non-Profit-Organisationen bestens zu nutzen wussten, wurden sie schon bald als eine Band gehandelt, deren Live-Show eher wie ein politisch angehauchtes „Happening“ funktioniert. So riefen sie das Publikum bei ihren cleveren und nicht immer leicht verdaulichen Gigs dazu auf, eine Einheit zu bilden, die zumindest auf lokalem Niveau Veränderungen initiieren und vorantreiben kann. Die Musikszene von Denver empfing ihre Message (und ihren Sound!) mit offenen Armen und Ohren, und stärkte den Flobots bei ihrer Kampagne für neue Impulse und mehr Selbstbestimmung den kollektiven Rücken. Schon bald waren sie daher der gefragteste Co-Headliner in ganz Denver und spielten Konzerte mit Bands aus allen erdenklichen Genres: „Wir sind wirklich mit jedem aufgetreten, ganz egal“, setzt Gitarrist Andy Guerrero an. „Schon damals traten wir oftmals einzig und allein aufgrund unser politischen Einstellung mit diversen Bands in Kontakt, mit denen wir uns sonst nie ausgetauscht hätten. Dadurch wurde unser Gemeinschaftsgefühl nur noch intensiver.“
Ihr in Eigenregie veröffentlichter Erstling „Fight With Tools“ erschien in ihrer Heimatstadt schon im Jahr 2007 und entwickelte sich sofort zum absoluten Indie-Hit: Der Song „Handlebars“ rotierte auf sämtlichen Radiosendern der Stadt und entwickelte sich schon kurze Zeit später zum Chartstürmer in den Indie-Charts. Als dann das Vertragsangebot von Universal Republic kam, einigte man sich darauf, das Album unverändert noch einmal zu veröffentlichen, wodurch auch „Handlebars“ in den Staaten schon sehr bald noch viel mehr Leute umhauen sollte: Die Single entpuppte sich als sicherer Top-10-Hit in den Billboard-Charts, wo sie etliche Wochen vertreten war, darüber hinaus klingelten bei unzähligen Radiosendern die Telefone heiß, weil die Hörer von dem Song einfach nicht genug kriegen konnten... Kurz gesagt: Die unwiderstehliche Hook und die sozialkritische Aussage von „Handlebars“ hatte die Flobots binnen kürzester Zeit zur wichtigsten Newcomer-Band des Jahres gemacht.
„`Handlebars´ ist in gewisser Hinsicht genauso entstanden, wie die Band sich entwickelt hat“, berichtet Jonny 5.
„Vor ein paar Jahren kam ein Freund zu mir und fragte mich, ob ich schon mal versucht hätte, mein Rad ohne Lenker zu fahren. Hatte ich bis dato noch nicht, also ich probierte es aus, und es klappte. Daher fuhr ich von nun an einfach ohne meinen Lenker zur Arbeit, denn damals verdiente ich mein Geld noch als Kellner. Und dieses Glücksgefühl – ich fand es einfach fantastisch, dass ich jetzt etwas beherrschte, das ich vorher nicht für möglich gehalten hatte –, das blieb einfach, ich hatte es jedes Mal, wenn ich aufs Rad stieg. Zugleich bedenke ich aber auch immer die Schattenseiten, wenn man etwas feiert und sich freut: Ich denke immer, dass es da noch einen Punkt geben muss, den man übersehen hat, eine negative Kraft, die alles wieder zunichte machen kann. Wie dem auch sei: Ich hatte also diese Idee und stieg sofort vom Rad, um die ersten drei Strophen gleich an Ort und Stelle aufzuschreiben. Genau genommen habe ich den AB meiner Mutter angerufen, um den Text aufzunehmen, damit davon auch ja nichts verloren geht. Insgesamt handelt der Song davon, wie selbst unsere besten Vorsätze ihr Gegenteil beinhalten und etwas Negatives auslösen können. Mit Flobots wollen wir diese positiven Energien jedoch dazu nutzen, tatsächliche Veränderungen bewirken.“
Die Philosophie der Flobots wird in den USA bereits gleichermaßen von den Fans und den Kritikern gefeiert. Selbst die Mainstream-Medien haben sich vom Wortschatz der Band infizieren lassen: Flobots präsentieren ihre Anliegen mit so viel Leidenschaft, dass sie sogar schon bei „Last Call with Carson Daly“ und in der „Tonight Show with Jay Leno“ aufgetreten sind.
Abgesehen von „Handlebars“, haben sich auch Hymnen wie „Rise“ und das optimistische „We Are Winning“ inzwischen zu weiteren Lieblingssongs der Fans entwickelt.
„Eine Sache, die wir niemals aus den Augen lassen, ist die Musik, die diese Songs zusammenhält“, sagt Mackenzie Roberts. „Zusammenhalten“ trifft es dabei jedoch nur bedingt – denn die Musik trägt und ergreift sie förmlich: Während „Mayday“ zum Beispiel „ein wirbelnder Strudel aus Veränderungen“ ist, wie Brer Rabbit sagt, können sie zugleich auch ganz erhabene Klanglandschaften („The Rhythm Method (Move)“) oder ein hitziges Call-and-Response-Stück wie „Rise“ zum Besten geben, in dem die beiden Rapper ihre Stimmen zu einem atemlosen Ganzen vereinen und folgende Frage stellen: „Was steht bei euch im Durchgang, Mülltonnen oder Munitionskisten?“ Die Anzahl der „Werkzeuge“, auf die sie sich mit dem kämpferischen Albumtitel beziehen, scheint so unbegrenzt wie ihre Inspirationsquellen zu sein, was jedes einzelne Stück zu einem wahren Ideenfeuerwerk macht: „Was uns verbindet, ist unsere Liebe zur Musik und unsere Botschaft“, sagt Mackenzie. Sie landete übrigens erst in der Band, als sie sich in Jazz- und Klassik-Kreisen bereits ordentlich ausgetobt hatte; so sagt sie heute, dass sie nach ihrem Abschluss an der University of Denver „bereit war zu rocken“ und daher die Untergrund-Szene der Stadt mit ihrer Geige im Anschlag nach der geeigneten Band durchforstete. Wie wichtig sie und ihr vermeintlich genrefremdes Instrument für den Alternativ-Ansatz der Flobots ist, spiegelt sich auch in einer anderen Komponente, die dafür sorgt, dass die Band so unfassbar leidenschaftlich klingt: Die Tatsache, dass sie einfach vor nichts zurückschrecken und jeglichen Trends oder Kategorisierungen trotzen. „Ich sage immer, dass ich froh darüber bin, dass wir nicht so cool sind“, sagt Brer Rabbit. „Wir könnten unsere Inhalte niemals transportieren, wenn wir nicht selber so viel Spaß an der Musik hätten.“
Bassist Jesse fügt hinzu, dass Demokratie und Fairplay innerhalb der Band ebenso wichtig sind, wie der Wille, sich für soziale Gerechtigkeit und neue Impulse stark zu machen: „Jeder trägt seinen Teil dazu bei. Alle haben gleiches Mitspracherecht, und so gibt jeder einzelne die Impulse, die ihm wichtig sind. Die Spannung, die dadurch entsteht, gibt den einzelnen Songs letztlich ihre Kraft.“ Und da die beiden MCs ihre Texte sogar häufig in Google Docs erstellen (was ihnen ermöglicht, zeitgleich an Texten zu schreiben), kann man die Band schließlich sogar als vollkommen offenen Kreativ-Organismus beschreiben.
„Mayday“ ist ein perfektes Beispiel dieser Herangehensweise, denn sämtliche Mitglieder tragen zum explosiven Potenzial des Songs bei. Brer Rabbit: „Das ist einer unserer Lieblingssongs. Doch scheint das Stück für jedes Mitglied eine vollkommen andere Bedeutung zu haben. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich während der Arbeit an dem Song darüber nachdachte, dass es viele Menschen gibt, die zwischen unterschiedlichen Systemen stehen und an dieser Situation kaputtgehen. Die Kids, mit denen ich früher gearbeitet habe – sie waren zwischen Leistungsdruck in der Schule und Sorgen im Elternhaus gefangen –, für sie funktionierte keines der beiden Systeme, also mussten sie ihre eigene Ordnung kreieren.“
Ein aufmerksamer Kritiker hat kürzlich über die Flobots geschrieben, dass sie für ein vollkommen neues Band-Modell stehen, das nicht nur originell und im besten Sinne ungehobelt ist, sondern sich zugleich wie eine „Offenbarung“ anfühlt: Eine Offenbarung, die genau rechtzeitig kommt, um die verschlafene Mainstream-Welt wachzurütteln und ihren Hunger nach großer Musik und sinnvollen Inhalten zu stillen.
(Quelle: Universal Music Group) FORMAT: CD
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