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CD-DETAILS MISSA ATROPOS [GAZPACHO]

Gazpacho

Missa Atropos [Rock / Alternative]


RELEASE: 26.11.2010


LABEL: Neo-HWT Records

VERTRIEB: Sony Music

WEBSITE: www.gazpachoworld.com

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Wer meint, man könne keine drei Konzeptalben nacheinander schreiben, der sieht sich getäuscht: GAZPACHO, die mit ihrem 2009er Studioalbum „Tick Tock“ die Musikpresse begeisterten, diverse „Alben des Monats“ sowie beste Platzierungen bei Leser-Polls einheimsten, legen mit „Missa Atropos“ nach.



backgound gazpacho

Seit ihrem Debütalbum „Bravo“ im Jahr 2003 haben sich die Norweger um Sänger Jan-Henrik Ohme vor allem durch Internet-Promotion und Mund-zu-Mund-Propaganda europaweit eine beachtliche Fangemeinde erspielt. Als Support von Marillion auf der „Marbels“-Tour spielten sie 2004/2005 vor mehr als 30.000 Menschen – ein so großer Erfolg, dass die Briten ihre norwegischen Kollegen für ihr Label „Intact Records“ gewannen, wo 2005 „Firebird“ und 2007 das Konzeptalbum „Night“ veröffentlicht wurden. Letzteres wurde von der europäischen Kritik euphorisch gefeiert. Der Nachfolger „Tick Tock“, ihre eigenwillige und faszinierende Interpretation des Romans „Wind, Sand und Sterne“ von Antoine de Saint-Exupéry, wurde dann über Sony Music vertrieben, womit der Band der nächste Schritt in Richtung internationaler Erfolg gelang.

Das nunmehr sechste Studioalbum mit dem seltsamen Titel „Missa Atropos“ wird abermals über Sony vertrieben und im Januar/Februar 2011 auf einer Europatournee live vorgestellt.

missa atropos inhalt

Sämtliche Verbindungen zur Außenwelt gekappt, zieht sich ein Mann in einen Leuchtturm zurück, um die letzte Messe für Atropos (die Unabwendbare), eine der drei griechischen Schicksalsgöttinnen, zu schreiben. Atropos und ihre Schwestern waren in der Antike für das Schicksal und den Tod eines jeden Sterblichen verantwortlich. Während Klotho den Lebensfaden sponn, bemaß Lachesis seine Länge und Atropos entschied über die Art des Todes und zerschnitt den Lebensfaden mit einer Schere. Die wohl nachhaltigste Entscheidung überhaupt…

Das ist knapp gefasst der Inhalt von „Missa Atropos“, dem sechsten Studioalbum von Gazpacho, das uns in die Welt des Protagonisten führt und Einblicke in die Tiefen seiner Seele und seinen Lebensweg gewährt, der ihn in diese umfassende Einsamkeit zwang und zu dieser Entscheidung führte. Das Album ist eine Reflexion über das Schicksal und dessen Unabwendbarkeit.

Schwerer Stoff? Ganz bestimmt. Aber genauso deutlich wie auf den gefeierten Vorgängeralben gelingt es der Band, die selbstgestellte Aufgabe grandios zu meistern. Das Erfolgsrezept auf „Missa Atropos“ ist außerordentlich musikalisches Können, gepaart mit hochintelligentem Kompositionsvermögen und einem traumhaften Gefühl für schwingende Stimmungen.

Der weite musikalische Raum zwischen subtiler Bedrohlichkeit und deren euphorischer Auflösung ist ein Feld, in dem sich kaum eine Band so zuhause fühlt wie die sechs Norweger. Wie schon auf dem grandio­sen Vorgänger „Tick Tock“ nehmen sich Gazpacho viel Zeit, den Hörer in ihre einzigartige Gedankenwelt zu entführen. Wo andere Konzeptalben häufig überhastet oder überfrachtet sind, findet die Band um Sänger Jan-Henrik Ohme mit schlafwandlerischer Sicherheit ihr ganz eigenes Tempo: zauberhaft schön und von hypnotischer Kraft.

Beim Hören der 13 Songs entstehen so ganz automatisch nachhaltige Bilder von Seelenzuständen wie Furcht, Schmerz, Leere, Zweifel, aber auch Erlösung, Glück, Leichtigkeit und Zuversicht.

Das alles ist meilenweit von jeder kunsthandwerklichen Zurschaustellung der eigenen Talente, die den Genre-Kollegen häufig unterstellt wird, entfernt. „Missa Atropos“ ist ein in jeder Note sinnvoll kompo­niertes und reifes Werk einer Band, die es nicht nötig hat, mit ihrer musikalischen Meisterschaft zu prah­len. Insofern kommt das Album trotz des großen Themas geradezu bescheiden daher.

Gazpacho ist eine Band, die etwas ganz Unglaubliches schafft: Mit Tönen und Melodien zu malen, Wel­ten zu erschaffen, die Musik aus ihrer Dimension zu heben und zu einem multi-sinnlichen Erlebnis zu machen. Oder kurz gesagt: „Missa Atropos“ ist ganz großes Kino.

(Quelle: Maren Kumpe, Music Matters, 4.10.2010)


FORMAT: CD


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