Der Elektroniker Marc Richter erweist seinen Lieblingsplatten Reverenz.
Marc Richter alias Black To Comm ist kein Newcomer auf dem Feld der elektronischen Musik. Als Kopf des in Hamburg ansässigen Labels Dekorder hat der Musiker und Designer die Musikfans schon mit zahllosen Kuriositäten beglückt, mit seinen eigenen Kompositionen machte er allerdings am meisten Furore. Richter ist ein Pionier auf seinem Gebiet: Mit Bandschleifen, alten Orgeln und einer Flut zufällig gefundener Sounds schuf er einen ganz eigenen, organischen Drone-Sound. Mit "Alphabet 1968" indes bewegt sich Richter eher hin zu klassischen Mustern, hin zu Songs (in Ermangelung eines besseren Begriffs). Kurze Stücke, die für ihn Meilensteine repräsentieren, die ihn wiederum an seine Lieblingsplatten erinnern.
So entstanden zehn atemberaubende Songs, die über 45 Minuten Weltmusik, Techno, Noise, Avantgarde, Ambient und sogar Exotica streifen, die Reverenzen reichen dabei von Moondog über Basic Channel bis zum Soundtrackkomponisten Bernard Herrmann.
Jedes Stück ist mit elektrostatischem Radiorauschen unterlegt, das einen durch das Album wie auf einer alten Senderskala wandern lässt.