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Morrissey Biografie 2008
„Most Influential Artist Ever“
Mehr als zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit sich „The Smiths“ aufgelöst haben. Steven Patrick Morrissey nähert sich langsam, aber stetig seinem 50. Geburtstag und wurde mit seiner einstigen Band vom britischen Musikmagazin New Musical Express (NME) anno 2002 bereits zum „Most Influential Artist Ever“ gewählt, noch vor den Beatles, David Bowie und den Sex Pistols. So oder so ist der Sänger mit der elegisch sanfte Stimme und den zuweilen bitterbösen, häufig umstrittenen Texten eine schillernde Gestalt des internationalen Popzirkus, einer von denen, der sich nichts sagen lässt und gerade deshalb seinen Weg in die Herzen einer weltweiten Fangemeinde findet. Er ist einer der Unabhängigen, auch wenn er sich in die Gesellschaft einer großen Plattenfirma begibt. Ein Grund mehr, den Beginn einer Liaison zu feiern, die Morrissey und Decca zusammen geführt hat. Zum Einstand gibt es das erste wirkliche „Best-Of“-Album des Solo-Künstlers mit zwei brandneuen Songs, als Standard und Deluxe Edition, die zu den 15 Hits und dem exklusiven Booklet den faszinierenden Konzertmitschnitt „Live At The Hollywood Bowl 2007“ beilegt.
Um Morrissey ranken sich Künstlermythen. Fest steht: Steven Patrick Morrissey wurde am 22. Mai 1959 in einem Vorort von Manchester als Spross irisch-katholischer Eltern geboren. Er war ein eigenwilliges Kind, ein Einzelgänger, der schon früh anfing, sich intensiv mit Musik und Literatur zu beschäftigen. Der Knabe sammelte Platten, trieb sich lieber auf Konzerten als auf dem Fußballplatz herum und wollte sogar eine Zeitlang Bibliothekar werden. Als Teenager beschloss er, inspiriert von seiner Mutter, Vegetarier zu werden – eine Überzeugung, die er später mit den „Smiths“ wirkungsvoll unter die Leute brachte („Meat Is Murder“, 1985). Er las ausgiebig Oscar Wilde, schlug sich mehr schlecht als recht auf der wegen ihrer damals archaischen pädagogischen Methoden unbeliebten St.Mary's Secondary Modern School in Stretford durch und begann schließlich seine musikalische Laufbahn zunächst als Aushilfssänger und Musikjournalist. Bis eines Tages der Gitarrist Johnny Marr vor seiner Tür stand und vorschlug, es mit einer eigenen Band zu versuchen.
'The Smiths' waren auf Anhieb ein Erfolg. Marrs ausladende, melodiöse Gitarrenlinien und Morrisseys zwischen bitterer Larmoyanz und provokativem Optimismus pendelnder Gesang mit reichlich politischer Stellungnahme gegen die Selbstgenügsamkeiten des Establishments trafen den Nerv der sich im New Wave stilisierenden Intelligenzija der Punk-Bewegung. Fünf Jahre, vier Studio-Alben, drei Compilations und eine Live-Aufnahme später hatten sich 'The Smiths' nichts mehr zu sagen. Die Band löste sich 1987 auf. Morrissey zog zügig an seinen früheren Mitstreitern vorbei und brachte bereits 1988 sein erstes Solo-Album „Viva Hate“ heraus. Der Mann, der die britische Regierungschefin Margaret Thatcher schon mal aufs Schafott wünschte („Margaret On The Guillotine“) und sich in späteren Jahren deutlich gegen die Bushs und Blairs dieser Welt aussprach, der Mann, der gegen Disco Music und Band Aid genauso wetterte wie gegen den Kleingeist post-puritanischer Sexualität, der Lieder über soziale Außenseiter und Alltagslügen, gegen Kriege und für Tierrechte schrieb, entwickelte sich zu einer Galionsfigur des moderaten Widerstandes. Von der Presse lange Zeit mit zuverlässiger Hassliebe bedacht, lebte er zunächst in Dublin, dann bis 2005 am Sunset Boulevard in Los Angeles in Clark Gables Haus und wird seitdem bevorzugt in Rom gesichtet.
Seiner Produktivität jedenfalls tut das intellektuelle Wanderleben keinen Abbruch. Morrissey gehört heute zu den wichtigsten Pop-Poeten der Gegenwart. Über die Jahre entstanden acht Studioalben und zwei Live-Aufnahmen, wobei vor allem „You Are The Quarry“ (2004) und „Ringleader Of The Tormentors“ (2006) nicht nur von der Fachpresse als Meisterwerke gefeiert wurden. Ein guter Zeitpunkt also, um ein vorläufiges Resümee zu ziehen. „Greatest Hits“ umspannt einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten, von Morrisseys erster Solo-Single „Suedehead“ (1988) bis zu „I Just Want To See The Boy Happy“ (2006) in fünfzehn Stationen. Zwei Lieder sind brandneu, „All You Need Is Me“ und die aktuelle Single „That's How People Grow Up“. Ein perfekter Querschnitt durch die Künstlerlaufbahn eines anspruchsvollen Unkonventionalisten, der für die Deluxe Edition noch um einen besonderen Bonus mit Vorgeschichte ergänzt wurde.
Bereits 1992 hatte sich Morrissey zum ersten Mal in der berühmten Halle „Hollywood Bowl“ in Los Angeles angesagt und für einen Rekord gesorgt. Nach rund 22 Minuten waren damals alle 17.000 Tickets verkauft, schneller als es einst den „Beatles“ gelungen war, die Arena zu füllen. Am 8. Juni 2007 nun kehrte er zum Ort seines Triumphes zurück und schaffte es abermals, die Halle zu Begeisterungsstürmen hinzureißen. Acht Tracks dieser grandiosen Show sind als Bonus-Special der Deluxe-Edition beigelegt, eine besondere Rarität nicht nur für Sammler. Und noch etwas. Für den Herbst hat Morrissey ein komplett neues Album angekündigt. Bis dahin aber sind die „Greatest Hits“, die beiden aktuellen Lieder und die Deluxe-Aufnahmen als Quintessenz von Morrisseys Solo-Schaffen mehr als nur ein Platzhalter.
(Quelle: Universal Music Group) FORMAT: CD
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