Auch im scheinbar schnelllebigen digitalen Zeitalter gibt es Geschichten, die man sich nicht ausdenken kann: Zwei australische Musiker beschließen, ihr Glück in den USA zu versuchen, finden in Kalifornien einen Drummer und avancieren bereits mit dem Clip zur ersten Single „All The Same“ zum weltweiten Phänomen: Satte 66-Millionen mal klickten youtube-User das inzwischen legendäre „Free Hugs“-Video bis heute an, auf dem der Australier Juan Mann in einer Shopping Mall in Sydney den Passanten kostenlose Umarmungen anbietet. Einladungen in die großen US-Talkshows wie "Jay Leno" und "Oprah Winfrey" folgen auf dem Fuß, die Sick Puppies spielen in den folgenden drei Jahren über 600 Konzerte.
Jetzt erscheint endlich auch in Deutschland das zweite Album „Tri-Polar“. Shimon Moore (v, g), Emma Anzai (b) und Schlagzeuger Mark Goodwin haben wie beim beachteten Debüt auf dasselbe Produzenten-Team (Antonina Armato und Tim James/The Rock Mafia) gesetzt, nur sind die Akzente diesmal anders gesetzt: Vier Jahre auf Tour haben den Rohdiamanten geschliffen. „Wir haben alle Erlebnisse in unsere Musik einfließen lassen“, sagt Moore und ergänzt: „Man kann das gar nicht verhindern.“
Das Powerhouse-Trio ist mittlerweile in der Lage, alle Emotionen um- und einzusetzen, ohne dass es aufgesetzt klingt: „Survive“ erinnert an die guten alten Sex Pistols, „I Hate You“ ist eine Verbeugung vor Nirvana, und „So What I Lied“ nähert sich auf sympathische Art dem Rhythmus-Verständnis von Rage Against The Machine.
„Wir wollten, dass das Ganze wie aus einem Guss klingt“, erläutert Moore. Und das ist ihnen zweifelsohne gelungen. Schon die erste Single, das New Wave-artige „You’re Going Down“, ist bestes Beispiel für die Bandbreite, mit der die Sick Puppies den harten Rock 2011 interpretieren. Und sie beschränken sich nicht nur auf den Live-Sektor. Sick Puppies-Songs sind in Kinofilmen („Rock Prophecies“ von Fotografen-Legende Robert M. Knight, ihr US-Mentor), beim Wrestling („Extreme Rules“), in Werbespots, TV-Serien und Videospielen („Street Fighter IV“) prominent vertreten.
Abstecher nach Europa und insbesondere in unsere Gefilde sind in Planung. Vielleicht schon im Frühling.