CD-DETAILS DECLARATION OF DEPENDENCE [KINGS OF CONVENIENCE] | |||||||
Kings of ConvenienceDeclaration of Dependence [Pop]RELEASE: 25.09.2009LABEL: SourceVERTRIEB: EMI MusicWEBSITE: www.kingsofconvenience.org"Quiet is the new loud", das war nicht nur der Titel 2001er Debütalbums dieser "norwegischen Antwort auf Simon & Garfunkel", sondern lieferte dem new acoustic movement auch Namen und Programm. 2004 erschien dann mit "Riot on An Empty Street" das zweite Album von Kings Of Convenience.
(Quelle: EMI, 2009) “So we meet again, after several years, several years of separation…” The Boat Behind „Der Albumtitel?“ fragt Erlend zurück. „Offensichtlich eine Anspielung auf mich und Eirik. Wir wollen den Begriff Abhängigkeit ins rechte Licht rücken. Seit hunderten von Jahren dreht sich alles um Unabhängigkeit, dabei kann die Abhängigkeit von einem anderen Menschen durchaus positiv sein. Die ganze Freiheit, die wir in den letzten Jahrzehnten genossen haben, hat uns fast zu viele Möglichkeiten eröffnet. Was wir gemeinsam tun, ist für uns beide wichtig - es ist die vollkommenste Sache, zu der wir fähig sind. Abhängigkeit schränkt die unendlichen Möglichkeiten des Lebens ein. Wenn man die Dreißiger erreicht hat, will man unumstößliche Entscheidungen treffen. Man will akzeptieren, wie – und wer – man ist.“ "Declaration of Dependence", der dritte Longplayer der Kings of Convenience, ist aus einer ganzen Reihe von Gründen ein hervorragendes Album. Zum einen fühlt sich Eirik Bøe genauso wohl dabei, über die „ernsthaften Gedanken“ seiner Musik zu sprechen und dabei gleichzeitig über ihre „hochintellektuellen Bossa Nova“-Momente zu lachen, während sein Partner Erlend Øye ganz eindeutig begeistert davon ist, „die rhythmischste Pop-Platte aller Zeiten“ aufgenommen zu haben, „die ganz ohne Percussion und Drums auskommt“. Zum anderen gibt es niemanden, der Platten produziert wie diese beiden. „Als wir anfingen, hatten wir Angst davor, wie andere Künstler zu klingen“, erzählt Erlend. „Aber heute fühlen wir uns ziemlich einzigartig.“ Doch das Auffälligste an "Declaration of Dependence" ist das deutliche Bewusstsein beim Hörer, dass gemeinsam Musik zu machen kein Spiel ist, nichts, das man auf die leichte Schulter nehmen darf. Dieses Album ist Teil eines viel größeren Ganzen, einer langen und komplexen Beziehung, die gute und schlechte Zeiten durchlebt hat. Um derart emotional offene Musik zu machen, muss man dazu bereit sein, viel von sich preiszugeben und die Fähigkeit entwickeln, mit seinen Ideen brutal ehrlich umzugehen. Mit "Declaration of Dependence" nehmen die Kings of Convenience – zwei sehr unterschiedliche Menschen, beide mit einem hoch entwickelten Sinn dafür, wie man die Dinge angehen sollte - die Macht an, die sie gemeinsam haben. Mehr als das, sie geben zu, wie sehr sie einander brauchen, um die Musik zu schaffen, die sie tatsächlich machen wollen. Diese Art von Ehrlichkeit findet man selten in der Popmusik. „Wir sind in vielen Dingen gegensätzlich“, verrät Eirik. „Es gibt jede Menge Konflikte, unterschiedliche Interessen, aber wir haben uns in den letzten paar Jahren so oft gestritten, dass wir nun endlich wissen, wie wir mit einander umzugehen haben.“ So schön wie man erwarten würde - und Songs wie „Second to Numb“, „Rule My World“ und „24-25“ sind so perfekt umgesetzt wie alles, was die Kings of Convenience bisher geschrieben haben –, signalisiert "Declaration of Dependence" gleichzeitig den Beginn einer neuen Ära für das Duo. Das Album nahm im Februar 2007 erste Formen an, als die beiden sich an dem Strand in Mexiko trafen, der auch auf dem Albumcover zu sehen ist. Sie waren angereist, um im kommenden Monat ein Konzert in der Stadt zu spielen - der erste gemeinsame Auftritt seit beinahe zwei Jahren. Beide fanden, dass es an der Zeit wäre, eine neue Platte aufzunehmen. „Im Grunde“, sagt Eirik, „blieb uns keine Wahl.“ „Go easy on me, I can’t help what I’m doing…“ Renegade Eirik und Erlend leben heute beide wieder in Bergen, seit Erlend nach fünf Jahren in Berlin in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist. „Ich wollte an einem Ort sein, wo ich laufen und laufen und laufen konnte“, sagt er heute über seine temporäre Wahlheimat. „Ich wollte mich in einer wunderschönen Stadt verlieren.“. „Es gibt viel kreativen Schmerz, wenn wir zusammenkommen“, sagt Erlend. „Die am wenigsten begeisterte Person, die wir kennen, ist immer der jeweils andere. Jeder von uns will, dass der andere mit neuen Ideen ankommt und dass diese Ideen bahnbrechend sind!“ „Bei der Art, wie wir arbeiten“, meint Eirik, „entwickelt sich natürlich alles sehr langsam. Die Abläufe sind sehr gründlich. Das bedeutet, dass alle Songs, die letztendlich übrigbleiben, die ganze Maschinerie der Kritik, mit der wir einander konfrontieren, überlebt haben. Man muss loslassen können, seine Lieblinge töten; trotzdem tut es immer wieder weh.“ „Wir sind sehr egalitär geworden“, findet Erlend. „Als wir anfingen, war Eirik definitiv der Leadsänger, aber heute sind wir gleichberechtigte Partner und haben eine ganz neue Klangpalette erschlossen.“ “OK, I get it, OK, I see, you feel vulnerable around me…” Mrs Cold Und so ist Declaration of Dependence die Geschichte von zwei Menschen, die zwei unterschiedliche Leben führen und fühlen, dass sie gemeinsam unendlich viel stärker sind als allein. In diesem Sinne ist Declaration of Dependence die erwachsenste, reifste Platte, die die Kings of Convenience bisher aufgenommen haben. Dass es sich dabei gleichzeitig um ihre fesselndste, offenste handelt, ist - wenn überhaupt - nur ein Nebenprodukt dieser Ehrlichkeit und ihrer Mühen. „Erlend ist ein sehr dickköpfiger Menschen mit einem extremen Glauben an seine eigenen Ideen“, verrät Eirik über seinen Partner. „Er ist sehr frei und kreativ und hat einen guten Zugang zu ungewöhnlichen und frischen Ideen. Das finde ich ziemlich einzigartig. Aus irgendeinem Grunde sind seine Ideen meinen Vorstellungen von Musik sehr ähnlich - wir mögen dieselbe Ungewöhnlichkeit.“ „Eirik fühlt sich zwischen verschiedenen Idealen von einem guten Leben hin und her gerissen“, erklärt Erlend. „Er wünscht sich Stabilität, will aber das Abenteuer nicht aufgeben. Ich stehe einem abenteuerlustigen, spontanen Lebensstil sehr aufgeschlossen gegenüber. Doch aufgrund meiner Vorliebe für diese Lebensweise ist er sehr beständig geworden. Wir nehmen gern gegensätzliche Haltungen ein. Ich glaube, er beneidet mich um die Tatsache, dass ich nie wirklich erwachsen geworden bin - ich bin immer noch frei. Dafür beneide ich ihn um seine Beständigkeit. Er hat eine wunderschöne Freundin und ein tolles Kind. Und ich sage euch, dieses Kind ist unser zukünftiger Drummer. Er wird unsere neue Richtung vorgeben!“ (Quelle: Dieter Schienhammer, Ballyoo Media, 2009) FORMAT: CD
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