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CD-DETAILS THE TAKEOVER [PUPPETMASTAZ]


Puppetmastaz

The Takeover [HipHop / Rap]


RELEASE: 14.11.2008


LABEL: Discograph

VERTRIEB: Alive!

WEBSITE: www.puppetmastaz.com

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Die Puppetmastaz sind eine in der Berliner Szene fest verankerte Hip-Hop-Band, die ausschließlich aus Handpuppen besteht. Diese Band war die erste Toyband der Welt. 350 Shows mit insgesamt 450.000 Zuschauern haben die Puppetmastaz zum weltweit erfolgreichsten Puppentheater gemacht. Hierbei sind auch auf der Bühne als Mitglieder der Band stets nur die Puppen zu sehen, es gibt keine Menschen in der Puppetmastaz-Crew. Während die Musik, wie bei HipHop Bands üblich, vom DJ abgespielt wird, werden alle Rapeinlagen live vorgetragen.

Die Puppetmastaz treten regional und überregional als "erste Toy Group" auf, insbesondere in Frankreich finden die Puppetmastaz einen deutlich größeren Zuspruch als hierzulande, dort kommen bis zu 5.000 Leute zu einer Show.

Puppetmastaz ist außerdem eine Künstlergruppe. Sie machen nicht nur Musik, sondern haben alle für sich sehr breit gefächerte Interessen. Sie kommen aus aller Herren Länder und haben in Berlin einen gemeinsamen Nährboden gefunden für Ihre Ideen. Die Puppetmastaz bestehen aus über 30 Mitgliedern, ein echtes Konglomerat an Talent also. Dies ist schon etwas außergewöhnlich, vielleicht zu vergleichen mit dem Wu-Tang Clan oder der New Yorker Factory.

Diese Gruppe/Crew weist aber noch eine Besonderheit auf: Sie besteht ausschließlich aus Handpuppen. Eine große Künstlergruppe aus Handpuppen. Spätestens hier muss als Vergleich Jim Hensons Muppet Show herangezogen werden.

Auch bei den Puppetmastaz gibt es hervorstechende Charaktere, die Stars der Crew. Mr. Maloke zum Beispiel, der Maulwurf mit dem Zylinder und der großen Klappe. Oder Snuggles, der niedliche hibbelige Hase. Oder der Wizard, der immerfort Pläne zu schmieden scheint. Gemeinsam treten die 30-80 cm großen Puppen auf Bühnen, Musikfestivals und in Clubs auf und präsentieren Ihre Show.

Die Puppetmastaz existieren seit 1999, die ersten Puppen tauchten schon 1996 in Berlin auf. Seitdem haben die Puppetmastaz eine beispiellose Karriere hingelegt. Erste Auftritte 1999, erste Aufmerksamkeit durch das Fernsehen im Jahr 2000, hier kristallisierte sich auch der Wunsch heraus, HipHop zu produzieren. Die ersten Studioaufnahmen im Jahr 2001, in 2002 die erste Plattenveröffentlichung und die ersten Internationalen Auftritte in London und Paris. Und wie ist die Bilanz der Puppetmastaz heute?

Konzerte und Shows in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande, Schweden, Dänemark, Polen, Russland, Ukraine, Spanien, Portugal, Kanada, Brasilien, USA. Seit 2002: über 350 Shows mit insgesamt ca. 450.000 Zuschauern. Die Homepage www.puppetmastaz.com verzeichnet mittlerweile einen Schnitt von 850.000 Hits pro Monat, Google findet weltweit zum Suchbegriff „Puppetmastaz“ 207.000 Einträge, alle handeln von der hier beschriebenen Gruppe. Seit Mai 2006 eigener Podcast mit mittlerweile 1.200 Abonnenten. Musikvideos und Filme sowie Interviews und Beiträge auf TV Stationen in ganz Europa, USA und Japan.

Der Jim Henson der Puppetmastaz heißt Paul Affeld (Künstlername PAUL PM). Gemeinsam mit einer Gruppe internationaler Puppenspieler und Musiker hat er alle Puppen erdacht, gebaut und mit Leben erfüllt.
Auf geschäftlicher Ebene unterstützt durch Management, Plattenfirma und Booking Agenten in ganz Europa (Federführung bei Four Artists, Berlin) sind die Puppetmastaz unaufhörlich gewachsen.

Info zum Album „Takeover“:

„Das ist unser Plan: Wir legen uns leblos auf den Boden und warten auf einen Menschen. Dieser wird neugierig, hebt uns auf und fängt an, mit uns zu spielen. Zack – dann hypnotisieren wir ihn! Er wird alles vergessen: Seine Karriere, seine Zukunftspläne und am allermeisten sich selbst. Das ist der Moment, an dem wir die Kontrolle über ihn erlangen können. Das ist der Moment des Takeovers!“

Wahrlich (ehr-)furchteinflößende Worte des großnäsigen Maulwurfs Mister Maloke. Mit seinem überdimensionalen Hut hat er sämtliche Fäden in der Hand und mimt den charismatischen Anführer der Puppetmastaz, dieser sagenumwobenen Toygroup, die er dieser Tage zu einem strategischen Meeting in deren Berliner Headquarter um sich gescharrt hat.

Ende der 90-er hat Maloke sein geliebtes Crooklyn zugunsten Berlins verlassen und in Eigenregie den ersten „Congress Of Puppetry“ ins Leben gerufen. Puppen von überall auf der Welt sind daraufhin seinem Ruf gefolgt und haben fasziniert daran teilgenommen. Mit den Aktivsten hat er daraufhin kurzerhand eine HipHop-Crew gegründet, mit dem ambitionierten Ziel, sich bei den Menschen Gehör zu verschaffen. So wurde als krude Mischung zwischen der Muppet Show und dem Wu-Tang Clan das Puppetmastaz-Phänomen los getreten, das bis heute anhält und zu einem Siegeszug um die ganze Welt angesetzt hat.

Nach ersten zaghaften Schritten im Schatten Berliner Untergrund-Clubs und einigen Auftritten bei lokalen Fernsehsendern, haben die Puppetmastaz 2003 ihr erstes Album Creature Funk veröffentlicht. Seitdem haben die Kreaturen ganz Europa und diverse andere Regionen in musikalischer Mission durchwandert, um im Zuge der Fangemeindenerweiterung bereits kurze Zeit später die zweite Platte Creature Shock Radio zu releasen. Meist waren es Querelen mit den Menschen, von denen die akustischen Abenteuer des Maloke-Clans gehandelt haben. Das ist auch heute noch so, wie die subversiv gestrickten Biester erneut auf ihrem nunmehr dritten Longplayer "The Takeover" belegen. Ein weiterer Meilenstein, der nicht nur die Puppen tanzen lässt - und einen weiteren entscheidenden Beitrag zur Fortführung des Guerilla-Movements leisten wird.

Nach den Geschehnissen von Marseille, wo man im November letzten Jahres im La Friche De La Belle De Mai residiert und die Rebellion organisiert hat, wurde die Idee zum Takeover geboren und die Machtübernahme beschlossen. Was folgte, war eine Besetzung der lokalen Medienstationen, das Abhalten diverser Pressekonferenzen, Demonstrationen, kurzum: Die komplette Propaganda-Maschine wurde angeworfen.

So hat der Marseille-Aufenthalt der Puppetmastaz schließlich in einem richtigen Putsch geendet, bei dem das Publikum ihrer beiden Shows plötzlich interaktiver Teil des Ganzen wurde, als dort auf einmal alle mit ihren eigenen Puppen aufgetaucht sind. So wächst die weltweite Creature-Community auch heute noch stetig. Daher ist der Takeover nicht bloß als richtungsweisender Titel des neuen Tonträgers zu verstehen, sondern darf gleichzeitig auch als politische Bewegung und komplexes spirituelles Gesamtkonzept verstanden werden. Während eines Interviews in den Katakomben ihres Berliner Schlupfwinkels, beschreibt Maloke seine zukunftsträchtige Vision folgendermaßen: „Die Menschen versorgen die Puppen mit Energie, kurz bevor sie ihr Bewusstsein verlieren. Das ist der Punkt, an dem wir sie manipulieren können. Wir haben festgestellt, dass die Leute den Objektbezug in ihrem Kontrollwahn völlig verloren haben. Das, was wir Takeover nennen, ist der Moment, an dem der Mensch endlich wieder die Bessesenheit verliert, die gesamte Welt beherrschen zu wollen. Der Moment, in dem er sich von der Kreatur in ihm kontrollieren lässt.“

Für Maloke und seine Gefolgschaft geht es um das Erschaffen der nötigen Bedingungen, um unser Ego hinter uns lassen und der Vorstellungskraft freien Lauf lassen zu können. Nach dem katastrophalen Scheitern der menschlichen „Love And Flower“-Bewegung, versuchen es die Puppetmastaz jetzt ihrerseits lieber mit „Glove And Power“. Das ist eben ihre Art, die Welt zu retten. Oder sie zumindest ein bisschen besser zu machen. Statt mit Blumen zu werfen, reißen sie ihre Fäuste lieber siegreich mit Socken und Handschuhen in die Luft, um damit die tief schlafende Kreatur in jedem zu (er)wecken.

Puppet Buddha, der spirituelle Mentor der Gruppe, erklärt, dass „HipHop und Politik letztlich das Gleiche sind. Bei beidem geht es nur darum, seine Meinungen zu äußern.“ Aber die Crew ist deshalb nicht plötzlich politisch geworden, der Takeover ist kein bloßer Marketing-Gag. Für die Puppetmastaz ist HipHop ein Vehikel, um ihre Messages zu verbreiten. Eine simple Form von Sprache, so hat es ihr ehemaliger Label-Boss Patrick Wagner von Louisville Records mal formuliert, der die Puppetmastaz als „einen Haufen unkontrollierbarer Rocknasen“ beschreibt, die „Fans von AC/DC sind und eigentlich nur Rap-Mucke machen, weil sie mit ihren drei Fingern nur ziemlich beschissen Gitarre spielen können.“

„Diese Creature-Combo hat auch keine Angst davor, jegliche Genres von West Coast Rap bis Electro-Rock in ihren ureigenen ‚Visual Style’ zu übersetzen“
, fügt Jakob Karsten, ihr Human Affairs-Manager, außerdem noch hektisch hinzu.

Die Puppets beteuern immer wieder, dass ihr Stil absolut einzigartig sei, denn zwischen Gangsta-Posen und Killer-Flow pendeln ihre Songs irgendwo zwischen „Circus Culture“ und „Culture Club“: Verboten, tabu und abseits jeglicher musikalischer Spielregeln entwächst ihr Groovy-Happy-Funky-Style, eine entlegene Mixtur aus extrem unterschiedlichen rhytmischen Einflüssen und ihrem durchtriebenem Geschick, gekonnt jegliche Klischee-Fettnäpfchen umschiffen zu können. Alles, was sie dazu brauchen, ist ein verspielter Geist, satirischer Humor zur Kreation ihrer cleveren Raps, perfekt platzierte Beats - und natürlich Groove. Obacht ist angesagt, denn diese fantastisch-fanatische Freakshow ist unbarmherzig zu Pop, frei wie Jazz und verfolgt keinen anderen Zweck, als guten Humor unters Volk zu bringen und eure Ärsche wackeln zu lassen. Nicht mehr, aber gewiss auch nicht weniger ist es, was ganz oben auf der Agenda dieser chaotischen Kreativ-Kreaturen steht.

Was genau die Puppen jedoch damit vorhaben, ist noch nicht abzusehen. Sind sie eine ernst zu nehmende Bedrohung für die menschliche Spezies? Liegt eine Gefahr in ihrer Empfehlung an die Leute, ihr Album zu kaufen? In ihrer Ermahnung, leibhaftig Zeuge des Takeovers auf einer ihrer zahlreichen Shows zu werden? Nachdem wir ihre Herzen verantwortungsvoll und von Grund auf durchleuchtet haben, können wir ruhigen Gewissens Entwarnung geben. Ihre menschlichen Freunde haben nichts zu befürchten.

Die einzig legitime Angst wäre die, kein menschlicher Mitstreiter des Movements werden zu können.

Also bringt eure eigenen Puppen mit und werdet Teil der Bewegung!

(Quelle: Sven-Erik Stephan, Beatsinternational, 2008)


FORMAT: CD


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