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CD-DETAILS NIGERIAN WOOD [JONES, KEZIAH]


Foto: Nathalie Canguilhem

Jones, Keziah

Nigerian Wood [Soul, Funk, R'n'B]


RELEASE: 19.09.2008


LABEL: Because Music

VERTRIEB: Warner Music Group

WEBSITE: www.keziahjones.com

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Geboren im nigerianischen Lagos unter dem namen Olufemi Sanyaolu, ging er seit seinem achten Lebensjahr in London zur Schule. Und in Europa war es auch, dass er seine musikalische Laufbahn als Straßenmusiker begann. Er pendelte zwischen der britischen Hauptstadt und Paris und wurde 1990 in der dortigen Metro entdeckt.

Gleich mit seinem Debüt "Blufunk Is A Fact" schuf sich KEZIAH JONES einen Ruf als Ausnahme-Erscheinung in der Musikszene; die dazugehörige Single "Rhythm Is Love" ging um die Welt. Mit seiner Mixtur aus Funk, Blues und modern-urbanen Sounds hat er sein ganz eigenes musikalisches Universum geschaffen — jetzt kommt eine gute Portion Afrobeats dazu.

Denn: Das neue Album "Nigerian Wood" ist da! Und es spielt schon im Titel auf die afrikanischen Wurzeln KEZIAH JONES' an; in seinen ureigenen "Blufunk" hat er das Erbe des 1997 vestorbenen Fela Kuti integriert. Der hatte schon in den 70ern den Afrobeat weltweit populär gemacht.

Für den aktuellen Sound sorgten die Produzenten Karriem Riggins (Kanye West, Erykah Badu, John Legend) und Russel Elevado (Alicia Keys, D'Angelo, Al Green). Entsprechend stark sind die Wurzeln im (Nu) Soul und Funk, aber afrikanische Polyrhythmik und spannungsgeladene, gegenläufige Backing Vocals verankern das Album fest in der Erde Afrikas.

(Quelle: Warner Music, 23.9.2008)



Funky ist es geworden, das fünfte Album von KEZIAH JONES. Und es schreibt „Groove“ definitiv in Großbuchstaben. Produziert von Karriem Riggins (Kanye West, Erykah Badu, John Legend) and Russel Elevado (Alicia Keys, D’Angelo, Al Green), geben Rhythmus und musikalischer Flow den Ton auf Nigerian Wood an, das KEZIAH in Reminiszenz an seine Herkunft betitelt hat. Und das mit gutem Grund, denn afrikanisch geprägte Polyrhythmen und gegenläufige Backing Vocals prägen das Bild auf Nigerian Wood, und dies ohne die tiefe Verankerung KEZIAHs im Blues und Funk zu relativieren. Das Ergebnis ist ein immens elegantes Album, das KEZIAHs gewohnt perkussives Gitarrenspiel mit einer deutlich urbanen Soundscape verbindet, und dabei mit einer dermaßen leichtfüßigen Tanzbarkeit daherkommt, dass man schwerlich untätig sitzen bleiben mag, wenn die ersten Takte der Single My Kinda Girl das Album starten.

Fünf Jahre sind seit KEZIAH JONES’ großartigem Black Orpheus (2003) vergangen, das sich allein in Frankreich 200.000 Mal und weltweit fast eine halbe Million Mal verkaufte. Nun setzt er mit Nigerian Wood, das auf dem respektablen Label Because Music erscheint, einen neuen Anfang, mit dem er dem 1997 verstorbenen Vordenker des Afrobeats, Fela Kuti, Reverenz erweist.

Mehr noch als die vorangegangenen Alben JONES’ ist Nigerian Wood ein Album über Stolz und Liebe. Stolz ist die innerste Essenz der Gedankenwelt der Yoruba, so wie es Fela Kuti definierte. Die Yoruba, zu deren Nachfahren KEZIAH JONES gehört, sind ein altes Volk (eigentlich eher eine Sprachgemeinschaft) mit einem großen Schatz an Weisheit und Wissen, das ein mystisches System errichtete, um die Existenz der Dinge (Menschen, Pflanzen, Minerale und Kosmos) zu erklären. Ihr Name bedeutet in etwa: „Die sich entwickeln“, und sie sind ein Kriegervolk, das nur Kampf oder Exil kennt, wenn ihre Werte und ihr Frieden bedroht werden.

Liebe ist im weitesten Sinne der Wille, sein Wissen anderen mitzuteilen. Die Vereinigung der Menschheit wird durch gemeinsame Kenntnisse erreicht, in denen historische und geographische Gegebenheiten metaphorisch transzendiert werden.

Aufgenommen in den traditionsreichen New Yorker Electric Lady Studios bindet Nigerian Wood die künstlerische Kraft KEZIAH JONES’ in musikalischer Energie. „Ich wollte unterschiedliche Lebenserfahrungen auf dem Album kombinieren. Natürlich hatte die Tatsache, dass wir das Album dort aufnahmen, wo Jimi Hendrix sein legendärstes Album eingespielt hat, einen großen Einfluss auf mich“, so der erklärte Hendrix-Fan JONES.

Nigerian Wood lebt vor allem aus der Begegnung von Afrikanischer Avantgarde und der weitreichenden Tradition der Black American Music, die KEZIAH JONES im Titel des Songs Lagos vs New York auf den Punkt bringt: „Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen Lagos und New York, sowohl in der Haltung der dort lebenden Menschen, als auch in einer gewissen urbanen Aggressivität. Ich habe mich in New York niedergelassen, weil diese Stadt auf ihre Art die Welt in sich vereint“, erklärt er. „Heute bin ich in der Lage, in verschiedene Richtungen zu gehen und spüre, dass ich mich weiterentwickelt habe. Ich mag diesen neuen Teil meiner Karriere. Ich möchte nicht auf einen Stil festgelegt werden, der sich in Richtung von Afro-Funk und psychedelischer Musik bewegt. Mein Ziel heißt Fortschritt, und ich möchte mit jedem Album etwas Neues schaffen, indem ich verschiedene Stile miteinander verschmelze. Für mich stellt Nigerian Wood ein sehr reiches, melodisches und rhythmisches Abenteuer dar.“

Man kann nicht über Nigerian Wood sprechen, ohne die wichtige Bedeutung des Produzenten Karriem Riggins zu erwähnen. Schon bevor er mit seiner Arbeit für Common und Erykah Badu zu einem der gefragtesten Nu Soul-Producer wurde, spielte er als Drummer mit Oscar Peterson und Ray Brown zusammen, und so war es folgerichtig, dass er auch die meisten Drumparts auf Nigerian Wood übernahm und das Album rhythmisch auf ein hohes Niveau hob – besonders deutlich auf African Android. Gleichfalls versorgte er KEZIAH mit Basslinien, die tief aus den 70er Jahre-Styles schöpfen, etwa Gil Scott Herons synkopierte Soulgrooves, George Clintons P-Funk und die Trance-Styles von Fela Kuti & Egypt aus den Achtzigern.

In der Tat fließen die Grooves auf Nigerian Wood nur so dahin, unterstützt von markant gesetzten Bläsersätzen, einer hochgradig funkigen Rhythmussektion und sich immer wieder neu entfaltenden Melodien. Dabei integriert KEZIAH JONES sein afrikanisches Erbe mit unnachahmlicher Leichtigkeit. In Songs wie Nigerian Wood kreiert er eine perfekte Fusion von Urbanität und Roots, gestattet sich auf Long Distance Love, Unintended Consequences und Beautiful Butterfly gelungene Abstecher in den Soul und trumpft in Lagos v. New York, African Android und In Love Forever mit punktgenauem Funk auf. Unbedingt hörenswert ist auch die mahnende Ballade My Brother, die KEZIAHs Vocals auf ein berührendes Streichquartett setzt.

Als Olufemi Sanyaolu wurde KEZIAH JONES bei Lagos 1968 in eine wohlhabende nigerianische Familie hineingeboren. Sein Vater, ein Industrieller und Chief des Yoruba-Stammes, hätte ihn gern als Wirtschaftsmann gesehen und schickte KEZIAH im Alter von acht Jahren nach England, um ihm eine Ausbildung an einer renommierten Schule zu ermöglichen. Doch der feinsinnige KEZIAH entwickelte andere Pläne, und statt seinen Kopf in Büchern zu vergraben, brachte er sich mit 13 das Piano- und mit 16 das Gitarrespiel bei. Er machte zwar seinen Abschluss, aber er trieb sich als Busker mit der Gitarre auf den Straßen und in der Underground Londons herum – wohlweislich immer in gehöriger Entfernung von Polizei, Ausländerbehörde und der eigenen Familie. "I had to find a way out of all that bullshit, and music was it!", erklärte er später. Er pendelte zwischen London und Paris hin und her und erspielte sich in einschlägigen Kreisen einen Ruf als herausragender Musiker. 1990 entdeckte Delabel-Gründer Laurence Touitou ihn in der Pariser Metro. Damit waren die Weichen für seine Karriere gestellt.

Seit seinem Debüt Blufunk Is A Fact (1992), dessen ureigene Verbindung aus erdigem Blues und rauem Funk fortan als „Blufunk“ identifiziert wurde, gilt KEZIAH JONES als Ausnahme-Erscheinung in der Musikszene. Drei Jahre später folgte African Spacecraft (1995) und wieder sollten vier weitere Jahre vergehen, bevor er das verhältnismäßig experimentelle Liquid Sunshine (1999) veröffentlichte. Schon 1997, in jenem Jahr, in dem Fela Kuti starb, schlug er seinen festen Wohnsitz in London auf, und führte das letzte Interview mit Fela, das zum Testament seines Schaffens wurde und in gewissem Sinne die Fackel des Afrobeats in die Hände der jüngeren Generation legte. KEZIAH nahm sich die Worte Kutis zu Herzen, und so wurde Black Orpheus (2003) zu einer bewegenden Hommage an das Afrobeat-Vermächtnis Kutis. Mit seiner musikalischen Transformation des Mythos von Orpheus und Eurydike kehrte KEZIAH JONES so in die Arme der Öffentlichkeit zurück und zog eine scharfblickende Verbindung vom modernen Lagos (Das „New York Afrikas“) zur Yoruba-Kultur – ein Blick in die Vergangenheit, um die Aufgaben der Zukunft zu lösen, immer wieder zwischen Tradition und Reinterpretation pendelnd.
Black Orpheus steckt voller akustischer Gitarren und Blechbläsern, die die Elektronik auf einen Nebenschauplatz verbannte – ein Vorgeschmack auf die großen Folk- und Afrobeat-Revivals, die seit 2007 zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Inzwischen ist KEZIAH JONES nach New York gezogen, bereist aber noch immer regelmäßig das magische Dreieck Lagos-London-Paris. Immer auf der Suche nach neuen Inspirationen coverte er im letzten Jahr U2s „One“ für die Compilation In The Name Of Love: Africa Celebrates U2 und wird als Gastmusiker auf dem nächsten Amadou & Mariam-Album dabei sein.

Neben der Musik malt KEZIAH JONES und schreibt Gedichte, er gilt als ein hochtalentierter Fotograf und produziert seit einiger Zeit ebenfalls erfolgreich Kurzfilme.

KEZIAH JONES hat sein eigenes musikalisches Universum geschaffen und weiß es wie kein zweiter zu beherrschen.

(Quelle: Warner Music, 24.7.2008)


FORMAT: CD


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