Birdy Nam Nam aus Paris werden in der internationalen Clubszene als die legitimen Thronfolger von JUSTICE gehandelt und sind längst einer der größten Namen in Frankreichs Elektro- und HipHop-Szene. Dort spielen die Djs Crazy B, Lil' Mike, Need und Pone mittlerweile alle Electronic-Festivals als Headliner.
Wie Kid Koala und Q-Bert benutzt das französische Quartett den 1210er als Instrument. Das live zu sehen ist atemberaubend. Mit ihrem neuen Studioalbum reißen sie die Grenzen zwischen DJ Skills und Musikkomposition weiter ein.
“Manual For Successful Rioting” ist ein außergewöhnlicher, energiegeladener Trip, der selbst die gleichgültigsten Ohren wegblasen und für Aufruhr im Moshpit sorgen wird. Ein Molotow-Cocktail aus HipHop und Elektro, der den Dancefloor in Flammen versetzt. Die Track sind zum Bersten angefüllt mit dieser brodelnden Spannung. Von Anfang an werden die für Warp-Künstler typischen Elektro-HipHop-Referenzen aufgerufen. Sie stecken das Areal ab von Scratch-Music-Ästhetik über Booty-Bass, bis hin zu Free-Rock-Geschossen mit krachenden Percussions, Free-Jazz-Double-Bass, Punk-Drummbeats und Synthesizersounds. Dann ein Gitarrenriff und sie heben ab – niedrige Frequenzen voller dumpfer Drohungen – die Spannung ist greifbar.
Wie ein nächtlicher Graffiti-Angriff am Bahnsteig, Adrenalin mit aller Gewalt unterdrückt, die Operation bleibt geheim um die Farben bei Tag um so heller explodieren zu lassen. “Manual For Successful Rioting” ist ein präzises Handbuch der Befreiung von Kontrollen und Einschränkungen.