Foto: (C) 2008 Universal Music
WEBSITE: www.theroots.com
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Mehr als 20 Jahre ist es her, dass sich der Schlagzeugvirtuose Ahmir „?uestlove“ Thompson und der Rapper Tariq „Black Thought“ Trotter erstmalig über den Weg liefen –, seither haben sich The Roots zum Inbegriff des „Live-HipHop“ entwickelt und zählen zu den innovativsten Bands ihrer Zeit. Ihre Crew, zu der auch Kamal Gray (Keyboards), Frank Knuckles (Percussion), Kirk „Captain Kirk“ Douglas (Gitarre) und Owen Biddle (Bass) zählen, hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht nur „ca. 300 Shows pro Jahr“ gespielt, sondern auch die HipHop-Welt zu immer neuen Definitionen gezwungen: Jazz-Hop, organischer Band-Rap, Conscious HipHop oder „the best live band in hip hop“, wie der US-amerikanische Rolling Stone es 1999 formulierte. Auch im Jahr 2008 sind The Roots eine Ausnahmeband, die mit standardisierten Formeln à la „two turntables and a mic“ wenig gemein hat, was sie eindrucksvoll mit ihrem zehnten (!) Album unter Beweis stellen: „Rising Down“, das hierzulande am 25. April in die Läden kommt. Noch nie klangen politische Ansagen und waschechter Boom-Bap-Sound so eindringlich.
Gleich nach der Veröffentlichung von „Game Theory“, ihrem gefeierten Vorgängeralbum aus dem Jahr 2006 (und zugleich ihr Debüt für Def Jam), hatte sich Mastermind ?uestlove in den Kopf gesetzt, „der erste Rap-Artist in der Geschichte zu werden, der ein gutes zehntes Album abliefert“. Bereits ein flüchtiges Anhören von „Rising Down“ genügt, um zu erkennen, dass sein Plan voll und ganz aufgegangen ist. Mit fünfzehn unfassbar druckvollen Tracks artikulieren The Roots ihre Sicht auf das aktuelle Weltgeschehen und erkunden zugleich musikalisches Neuland, ohne dabei ihre im Bandnamen verankerten „Wurzeln“ zu vergessen. Futuristisch, klassisch oder old-school, knallhart und gefühlvoll zugleich, ist „Rising Down“ ihre tief schürfendste Veröffentlichung seit „Things Fall Apart“, demjenigen Album, das ihnen im Jahr 1999 den absoluten Durchbruch bescherte.
„Die neue LP ist auf jeden Fall unser bis dato politischstes Album“, setzt ?uestlove an. „Wir verhandeln dieses Mal Themen wie Abhängigkeit, Nihilismus und die Scheinheiligkeit im Strafvollzugssystem von Philadelphia sowie Heucheleien in der Politik. Ich würde sagen, dass dieses Album zwar einerseits erwachsener und engagierter ist als die Vorgänger, doch wir wollen trotzdem niemanden damit herunterziehen, was manche vielleicht erwarten würden.“ Während er die Stimmung von „Rising Down“ mit dem Film „Blade Runner“ vergleicht, fügt er hinzu, dass „die düsteren Aspekte dieses Mal noch düsterer“ sind, und „die hellen noch viel heller“. Kurz gesagt: „Rising Down“ ist ein Roots-Album der Extreme.
Dabei kann man den politischen Unterton von „Rising Down“ nicht nur in den einzelnen Songs heraushören. Auch der Titel ist an William T. Vollmans Gewaltstudie „Rising Up and Rising Down“ angelehnt, und der Veröffentlichungstermin – in den USA ist es der 29. April 2008 –, ist bewusst auf den 16. Jahrestag der Unruhen von Los Angeles gelegt, die nach dem Freispruch der Polizisten im Fall Rodney King begannen und insgesamt 53 Menschleben forderten.
Zu den Highlights des neuen Albums zählen u.a. der Track „Criminals“, ein Bericht über das Leben auf der Straße und ungerechtfertigte Hetzjagden, „I Will Not Apologize“, eine klangliche Verneigung vor dem großen Fela Kuti, in der Black Thought sich darüber den Kopf zerbricht, wie man es schaffen kann, in der Musikindustrie seine Würde zu bewahren, und „I Can’t Help It“, das von Suchtproblematiken und dem eigenen Antrieb handelt. Erstmals gibt es auf einem Album von The Roots auch richtig viele Feature-Gäste zu hören: Für die mit Pop-Elementen angereicherte erste Single „Birthday Girl“ konnten ?uestlove & Co. sogar Patrick Stump gewinnen, den Frontmann der Band Fall Out Boy! Zu weiteren Gästen des Albums zählen u.a. die Langzeitkollegen Common, Mos Def und Talib Kweli sowie Saigon, Dice Raw, Wale, Chrisette Michele und Styles P.
Da der Regisseur Rik Cordero bereits zwei Videos für die Tracks „75 Bars (Black’s Reconstruction)“ und „Get Busy“ gedreht hat, breiten sich diese beiden Stücke derzeit wie ein Lauffeuer durch die „Blogosphäre“ aus. Das Video zu „75 Bars“ besteht aus einer einzigen Szene, in der Black Thought, wie im Titel angekündigt, 75 Zeilen über einen knallharten Beat abfeuert, während „Get Busy“ eine stilistische Rückkehr in die Hey-Days der frühen Neunziger ist, wenn Boom-Bap-Beats auf futuristische Synthesizer-Sounds treffen. Als erste offizielle Single wird „Birthday Girl“ featuring Patrick Stump erscheinen.
TRACKLIST:
01: „The Pow Wow“
02: „Rising Down“ feat. Mos Def und Styles P
03: „Get Busy“ feat. Dice Raw, Peedi Crack und DJ Jazzy Jeff
04: „@15“
05: „75 Bars (Black’s Reconstruction)“
06: „(Time Up)“
07: „Criminal“ feat. Saigon und Truck North
08: „I Will Not Apologize“ feat. P.O.R.N. und Dice Raw
09: „I Can’t Help It“ feat. Malik B und P.O.R.N.
10: „Singing Man“ feat. Truck North und P.O.R.N.
11: „Up There (Unwritten)“ feat. Mercedes Martinez
12: „Lost Desire“ feat. Talib Kweli und Malik B
13: „The Show“ feat. Common
14: „Rising Up“ feat. Chrisette Michelle und Wale
15: „Birthday Girl“ feat. Patrick Stump
(Quelle: Universal Music Group) FORMAT: CD
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