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CD-DETAILS MELODY [SPITERI, SHARLEEN]

Spiteri, Sharleen

Melody [Pop]


RELEASE: 28.11.2008


LABEL: Mercury

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.sharleenspiteri.co.uk

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Mit Texas hat Sharleen Spiteri große Songs geschrieben, viele Erfolge gefeiert und nebenbei 15 (!) Platinauszeichnungen eingeheimst. Doch sie riss sich los vom alten Trott und schrieb ihr erstes Soloalbum.

„Man sollte jedes Mal versuchen, einen Hit zu schreiben, wenn man sich hinsetzt und mit der Arbeit an einem neuen Song beginnt“, so Sharleen Spiteri, Sängerin, Songschreiberin und Frontfrau der Band Texas.

Getreu diesem Motto besteht ihr Solo-Debütalbum aus Pop-Hits wie dem ansteckenden „It Was You“, dem melancholisch-schwelgerischen „All The Times I Cried“, das mit Fifties-Elementen bestechende „Don’t Keep Me Waiting“ oder auch „Stop I Don’t Love You Anymore“, ihre mit Abstand deutlichste Hommage an den Sound der Motown-Ära. Sharleen Spiteri hat auch eine Schwäche für Streicher und die Soundtracks von John Barry sowie den französischen Pop von Serge Gainsbourg und Francoise Hardy. „Melody“ ist ein unwahrscheinlich vielschichtiges Popalbum geworden.

(Quelle: Universal Music Group, 9.7.2008)



„Man sollte jedes Mal versuchen, einen Hit zu schreiben, wenn man sich hinsetzt und mit der Arbeit an einem neuen Song beginnt. Davon bin ich fest überzeugt“, so Sharleen Spiteri, jene Sängerin und Songschreiberin, die als Frontfrau der Band Texas bekanntermaßen schon haufenweise Erfahrungen mit Hits sammeln konnte. 1988 in Glasgow gegründet, entwickelten sich Texas schon bald zu einer der wichtigsten Popbands der neunziger Jahre: Allein in Großbritannien verkaufte sich ihr „White On Blonde“-Album aus dem Jahr 1996 mehr als 1,5 Millionen Mal. Spiteri, eine willkommene Abwechslung in der von Männern dominierten Rockwelt, hatte trotz ihrer sanften und gefühlvollen Stimme keinerlei Hemmungen, mit den ganz Großen zu rocken – im Gegenteil: Sharleen schnallte sich ihre schwarze Telecaster (Jahrgang 1967) um und erstürmte mit Texas die Charts.

Im Jahr 2005 konnten Texas bereits ihre 15. Platinauszeichnung (!) in Empfang nehmen (gleich sechs davon gab’s jeweils für „White On Blonde“ und die „Greatest Hits“-LP aus dem Jahr 2000, während „The Hush“ aus dem Vorjahr der Band immerhin dreifaches Platin bescherte). Ähnlich beeindruckend ist auch die Zahl der Top-10-Hits von Texas: 13 Stück waren es insgesamt, u.a. die Pop-Meilensteine „Say What You Want“, „Summer Son“ und die im Blues getränkte Debütsingle „I Don’t Want A Lover“ von 1989.

„Die Band ist meine Familie, und sie werden immer für mich da sein“, setzt Sharleen an. „Doch nach dem letzten Album fassten wir gemeinsam den Entschluss, uns zunächst auf andere Dinge und andere Projekte zu konzentrieren. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich mir überlegen musste, was ich mit meinem Leben anfange wollte, und darüber hinaus ging in meinem Privatleben alles drunter und drüber. Mir war klar, dass ich neue Wege gehen musste: Ich musste mich endlich der Herausforderung stellen und mein erstes Soloalbum aufnehmen. Als ich den Jungs in der Band von meinen Plänen berichtete, sagten sie nur: `Prima, na dann mach dich mal an die Arbeit!´ Und das tat ich dann auch.“

Das Resultat dieser Arbeit ist „Melody“, das beeindruckende Solodebüt derjenigen Sängerin, die einer der größten britischen Bands der jüngeren Rockgeschichte eine Stimme und ein Gesicht gegeben hat. Sharleen hat nicht nur sämtliche Stücke der kommenden LP selbst geschrieben, sondern auch die Produktion des Albums übernommen und letztlich jedes Element und jeden Ton in Eigenregie arrangiert. Dem Soul der Sechziger, dem Rock’n’roll und dem Doo-Wop der fünfziger Jahre verpflichtet, ist „Melody“ ein Album, das zugleich klassisch und absolut zeitgemäß klingt. Während in Großbritannien in den letzten Jahren eine ganze Generation von „Retro-Sängerinnen“ herangewachsen ist – Amy Winehouse, Duffy und Adele sollten als Beispiele genügen –, unterstreicht ihre LP gerade im rechten Moment, dass Sharleen schon vor über zehn Jahren mit derartigen Einflüssen experimentiert hat: Mal verneigte sie sich vor Tamla Motown („Black Eyed Boy“), mal vor Marvin Gaye („Say What You Want“) oder sogar vor Elvis (denn als der „King“ trat sie 2001 im Video zu „Inner Smile“ auf).

Der Entschluss, ein Soloalbum aufzunehmen, eröffnete ihr jede Menge neue Freiräume und gab ihr die Gelegenheit, diese mehr oder weniger heimlichen Leidenschaften nun noch intensiver auszuleben –, so gesehen verwundert es kaum, dass Sharleen sich die besagten Einflüsse nun ganz offen auf die Fahne schreibt: „Ich wollte schon immer eine Platte aufnehmen, die nach Nancy Sinatra klingt“, erläutert sie. „Mit Texas war das natürlich nicht drin, doch dieses Mal hatte ich sämtliche Fäden in der Hand und konnte genau das Album aufnehmen, von dem ich schon immer geträumt habe.

Das ist gewissermaßen die Quintessenz von `Melody´: Es ist mein Traumalbum in der Tradition von Nancy und Lee Hazlewood, wobei ich mich auch sehr stark auf Johnny Cash, Motown, Elvis und The Righteous Brothers beziehe. Das waren meine Parameter. Und mein Ziel war schlichtweg, mein absolutes Traumalbum aufzunehmen.“

Bereits die ersten Töne von „It Was You“, dem ersten Track des Albums, machen deutlich, dass sich Sharleen mit „Melody“ auf unglaublich stilvolles und emotionales Terrain bewegt, während sie ihren persönlichen Herzschmerz auf klassischen Pop-Teppichen ausbreitet: „Es ist eine sehr ergreifende und überaus weibliche Platte“, sagt sie. „Meine Beziehung ging nach zehn Jahren in die Brüche, und nun stand ich plötzlich alleine mit meiner Tochter da. Im Verlauf des Lebens gibt es immer wieder Situationen, auf die man nicht vorbereitet ist – nicht vorbereitet sein kann –, und man muss lernen, damit klar zu kommen, ganz gleich, wie traurig die Umstände gerade sind.

Viele der neuen Texte sind sehr persönlich; sie handeln von Dingen, die mir tatsächlich widerfahren sind, doch war die Arbeit am Album für mich letztlich genau der richtige Weg, um das alles verarbeiten und ein neues Kapitel beginnen zu können. Manchmal muss man sich einfach zusammenreißen, die Zähne zusammenbeißen und nach vorne schauen.“

Getreu der Maxime, dass jeder Song als potenzieller Hit betrachtet und begonnen werden sollte, besteht „Melody“ durchweg aus Pop-Highlights; so zum Beispiel das sofort ansteckende „It Was You“, das melancholische und zugleich schwelgerische „All The Times I Cried“, das mit Fifties-Elementen bestechende „Don’t Keep Me Waiting“ oder auch „Stop I Don’t Love You Anymore“, ihre mit Abstand deutlichste Hommage an den Sound der Motown-Ära. Darüber hinaus kann man sofort heraushören, dass Sharleen eine Schwäche für die Soundtracks von John Barry hat (denn Streicher kommen auf dem Album reichlich zum Einsatz), während sie sich zugleich vor französischen Pop-Größen wie Serge Gainsbourg und Françoise Hardy verneigt.

„Man wird schon ein bisschen verrückt, wenn man alles im Alleingang erledigt“, berichtet sie lachend über den Aufnahmeprozess. „Allerdings bin ich dermaßen Musik-besessen, dass ich in der Regel schon im Vorfeld sehr genau weiß, wie alles zu klingen hat und welche Grundstimmung das Album haben soll. Was manchmal jedoch bedeutet, dass man einen Musiker dazu auffordern muss, `das Tamburin so zu spielen, wie der beste Sex, den du jemals hattest´. Jedes Mittel ist mir recht, um den gewünschten Sound zu kreieren.“

Aufgenommen wurde „Melody“ in verschiedenen Studios in Glasgow und London (u.a. auch bei Sharleen zu Hause), doch die Reise ging auch nach Spanien. „Ich wollte unbedingt Urlaub machen, aber ich hatte keine Lust, die Aufnahmen deswegen auf Eis zu legen“, erklärt sie. „Also mietete ich mir eine Villa und holte meine Band dazu: Frühstück unter freiem Himmel, dann eine gute Session, dann ein entspannter Abend mit einem Glas Wein. Traumhaft. Schöner könnte die Arbeit an einer LP gar nicht sein.“

Zu den Beteiligten zählte auch ihr Co-Produzent Bernard Butler, der mit Sharleen „It Was You“ aufgenommen hat. „Den Song haben wir im Studio von Edwyn Collins im Londoner Stadtteil West Heath aufgenommen. Das Studio ist der Hammer, überall liegen alte Instrumente und die schrägsten Gegenstände herum. Die ganze Atmosphäre dort war einfach perfekt.“

Für die druckvolleren Momente des neuen Albums, wie z.B. „I’m Gonna Haunt You“, holte sich Sharleen Kaiser George ins Boot, der sonst in Retro-Bands wie The Kaisers und Los Straitjackets aktiv ist. „George war genau der richtige Mann dafür“, berichtet Sharleen. „Für ihn hat die Zeitrechnung im Jahr 1963 aufgehört. Er steht zwar auf die Beatles, aber nur auf die Aufnahmen vor 1962. Er sieht aus wie Buddy Holly und ist immer perfekt angezogen – mit Anzug und Krawatte. George ist ein absolutes Unikat, aber er verstand sofort, was mir musikalisch vorschwebte.“

Der vielleicht wichtigste Verbündete bei der Arbeit an „Melody“ war jedoch ein gewisser Herr Spiteri, Sharleens Vater: „Ich konnte ihn dafür gewinnen, meine Garage mit Hochglanz-Lack zu streichen, weil der Sound dann besser ist“, erläutert sie. „Allerdings hätte ich meinen armen Vater mit der Aktion beinahe ins Grab befördert: Er wäre fast an den Dämpfen erstickt. Schließlich hat er immer nur 20 Minuten am Stück gemalt und dann wieder eine Pause gemacht, damit er nicht zu high wird.“

Das fertige Album belegt eindrucksvoll, dass Sharleen Spiteri mit dem Entschluss, ein Soloalbum aufzunehmen, goldrichtig gelegen hat: „Melody“ ist ein unwahrscheinlich vielschichtiges Popalbum, auf dem ihre Stimme und ihr sicheres Händchen für Melodien noch deutlicher im Vordergrund stehen – und schließlich waren es diese Stimme und dieses Händchen, die sie zu einer der erfolgreichsten britischen Sängerinnen der letzten 25 Jahre gemacht haben. „Ich kann mich immer noch wahnsinnig für Musik begeistern“, sagt sie abschließend. „Vielleicht sollte ich nach 20 Jahren mal überlegen, ob ich in Rente gehe, aber ich kann einfach nicht anders. Ich liebe Popmusik, ich habe Pop schon immer geliebt, und mit `Melody´ ist es mir gelungen, ganz offen und ehrlich mit mir selbst zu sein; es geht nur um diejenige Musik, die ich schon immer machen wollte. Insgesamt kann man wohl sagen, dass ich es bin, der man auf dieser Platte begegnet. Das bin einfach nur ich.“ Sharleen und eine Vielzahl von unwiderstehlichen Melodien, die eingängig, zärtlich, sexy, gefühlvoll und verspielt klingen und einen nicht mehr loslassen, wenn man sie einmal gehört hat. „Melody“ ist durch und durch Sharleen Spiteri.

(Quelle: Universal Music Group, 2008)


FORMAT: CD


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