Foto: Plattenfirma
Stories [Pop]
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Als Mannequin hat man es nicht leicht in der heutigen Zeit. Somebodies Next Topmodel, nicht enden wollende Bulimieerkrankungsdiskussionen und eine in Irrsinn ausartende Stutenbissigkeit lassen das Ansehen der begehrenswerten Schönheiten tagtäglich sinken – kein Wunder also, dass man sich in der Branche zunehmend umorientiert. Vor allem, wenn man weitaus mehr zu bieten hat als den richtigen Body-Mass-Index und einen verführerischen Augenaufschlag.
So geschehen bei Inlove, deren Herz bereits vor ihrer Entdeckung durch Ford Models und dem damit verbundenen Schreiten über sämtliche Catwalks dieser Welt schon im treibenden Takt ihrer eigenen Songs geschlagen hat. Kein Wunder eigentlich, ist sie doch unter der gleißenden Sonne Nigerias aufgewachsen – stets hintergrundinstrumentiert von jeder Menge Reggae, Soul, Funk und afrikanischen Rhythmen, die sich tiefer in ihren kreativen Geist eingebrannt haben als die Tonspuren in ihre erste Vinylscheibe. Die Begegnung mit all diesen verschiedenen Spielarten der Musik bezeichnet Inlove heute als eine Offenbarung. Als unauslöschliches Feuer, das tief in ihr zu lodern begonnen und sie wohl deshalb auch über Umwege zu Inflamable Records geführt hat.
Form angenommen hat ihr musikalischer Werdegang, als Inlove im Alter von zwanzig Jahren niemand Geringeren als den französischen Vorzeige-Disc Jockey und Ausnahmeproduzenten DJ Cam kennenlernte. Ein Aufeinandertreffen, das für beide Beteiligten folgenreich werden sollte, denn gleich die erste Zusammenarbeit auf Cams „Soulshine“-Album resultierte im Single-Hit „Summer In Paris“, von dem mittlerweile mehr als eine Million Exemplare über die Ladentische ging. Daraufhin folgte Anfrage auf Anfrage, die musikalischen Fähigkeiten Inloves sprachen sich rum und mündeten daraufhin in der naheliegenden Idee zur Veröffentlichung ihres nun vorliegenden Debütalbums „Stories“.
Gemeinsam mit DJ Cam hat sie nun ein beseeltes Musik-Werk vorgelegt, das vor allem als Vertonung ihres Innersten verstanden werden soll: Tief und sinnlich, strahlend und sonnig, warm und voller Liebe. Inspirationsquelle waren dabei solche Künstler wie Ella Fitzgerald, Jill Scott, Sade, Dusty Springfield oder Kelis. Die erste Single-Auskopplung „For Minnie Riperton“ wurde bereits völlig zu Recht als eine der heißesten Soul-Nummern seit den 70er Jahren bezeichnet.
Ein Album wie ein Gefühl, oder anders ausgedrückt: Inlove.
(Quelle: Sven-Erik Stephan, Beatsinternational, 2009)
FORMAT: CD
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