ROCKREPORT
KÜNSTLER SUCHEN


GENRES

STÖBERN


CD-DETAILS NEXT GENERATION (VERSION 2006) [CULCHA CANDELA]

Culcha Candela

Next Generation (Version 2006) [HipHop / Rap]


RELEASE: 04.08.2006


LABEL: Urban

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.culchacandela.de

Next Generation (Version 2006) Facebook MySpace Amazon 

Berlin hat viele Gesichter: Den Westen, den ehemaligen Osten, Kreuzberg, Mitte, die Dönerbuden, das Sony Center. Deutsche, Türken, Afrikaner, Albaner, Italiener, Polen, Russen, Chinesen, Inder, Japaner, Sinti, Roma, sie alle prägen das Berlin-Bild, das schon immer für das ein oder andere Klischee gut war. Denn trotz allem, auch friedlichen, Nebeneinander kann von Miteinander, von wahrer interkultureller Kommunikation nicht wirklich die Rede sein. Lieber bleibt man unter Seinesgleichen. Musikalisch sowieso.

Zumindest bis vor zwei Jahren, als sieben Freigeister begannen, die fiktiven Mauern aus Vorurteilen und Missverständnissen einzureißen. Durch Musik. In dem Wunsch nach Veränderung, Freiheit, Respekt und einem positiven Lebensgefühl, oder ganz profan gesagt: einer guten Zeit! Denn für all das steht Culcha Candela (zu dt. in etwa: „Heiße“ bzw. „Feurige“ Kultur).

Sechs Vokalisten (Itchyban, Don Cali, Johnny Strange, Larsito, Lafrotino, Mr. Reedoo) und ein DJ (DJ Chino), mit Wurzeln in fünf Ländern und vier Kontinenten (Korea, Uganda, Kolumbien, Polen und Deutschland). Deutsch-, englisch- und spanischsprachige Lyrics, dazu ein einzigartiges Derivat aus straighten HipHop-Grooves, leidenschaftlichen Latino-Rhythmen und relaxten Reggae-Vibes. Das sind die Zutaten für den ureigenen Culcha-Flava, der um so viel intensiver ist als der fade Nachgeschmack des x-ten Casting-Unfalls. Culcha Candela steht für Authentizität. Von dem Produkt einer Marketing-Sitzung, in der nach zehn Minuten mal eben das super-hippe Multikulti-Ding für die „pulsierende Metropole“ auf der Flipchart stehen muss, ist man jedenfalls Lichtjahre entfernt. „Was soll ich sagen? Wir sind so. Unser Sound, unsere Einstellung, das ist ganz natürlich gewachsen“, erläutert Itchyban. Und gerade weil dieses Lebensgefühl für die sieben Freunde so selbstverständlich ist, verzichten sie darauf, dieses kulturelle Miteinander in ihren Songs krampfhaft zu thematisieren. Schließlich reicht da schon alleine die optische Präsenz. „Lebendiger kann ein Statement ja wohl kaum sein, oder? Darum haben wir uns bewusst gegen diese Anti-Rassismus-Songs entschieden. Wer mit uns feiert, hat das Wichtigste schon kapiert“, bringt es Reedoo schließlich auf den Punkt.

Mit ihnen feiern? Das tun in der Tat nicht wenige. In den vergangenen beiden Sommern erspielten sich Culcha Candela den Ruf, einer der charismatischsten Live-Acts der gesamten Republik zu sein. So teilten sie etwa mit der Saian Supa Crew den Tourbus, Frankreichs erfolgreichstem HipHop-Kollektiv. Und dann gibt es ja auch noch die monatliche „Culcha Nite“ im Berliner Kurvenstar, die sich in 24 Monaten zum weltoffener Szenetreff gemausert hat, zum mächtigen Gegenentwurf zur Berliner Battlerap-Beliebigkeit.

Kein Wunder, geben Culcha Candela doch immer wieder Newcomern verschiedenster musikalischer Couleur die Möglichkeit, vor einem enthusiastischen Publikum zu spielen. „Roots Reggae, Rap, Salsa, aber auch Rock’n’Roll und elektronische Musik hat man auf unseren Partys schon mal gehört. Das wirklich Besondere ist aber eigentlich, dass all diese Szenen in einer Stadt wie Berlin friedlich zusammen feiern können“, so Reedo. Und Itchyban ergänzt weiter: „Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass wir uns von Anfang an von dieser ‚Nur meine Crew und ich, scheiß auf den Rest‘-Attitüde distanziert haben. Unser Ziel ist es zu connecten, nicht Minderheiten auszugrenzen oder Leute zu beleidigen.“ Eine Überzeugung, für die die Gruppe gerne einsteht, auch wenn der „Unity“-Gedanke vom Rest der Nation nur allzu gerne mit den rot-grün-gelben Schweißbändern abgelegt wird. „Deshalb aber gleich mit erhobenem Zeigefinger durch die Gegend zu laufen, ist der falsche Weg. Und überhaupt, all das krampfhaft politische... Wir sagen zwar nicht, dass das Leben eine einzige Party ist, aber wir können auch lachen und uns locker machen.“

Diesen Vibe spürt man auch auf ihrem Debütalbum „Union Verdadera“ (zu dt. „Wahre Einheit“) vom ersten Takt an. Aufgeschraubt vom Berliner Erstliga-Produzenten Krutsch sorgt bereits der hochgradig Salsa-geschwängerte Titelsong für Heavy Rotation im Lendenwirbelbereich. Soundsystem-typischer Raggamuffin, spanische Flex’n’Decker-Flows und eine hypnotisch gecroonten Hookline – pure fire! Die Single „In Da City“ rollt geschmeidig durch eine sommerliche Berliner Partynacht und beweist, dass das B der Culchas noch ein bisschen dicker ist.

Die Roots-Reggae-Hymne „Homie“ lässt vor dem inneren Auge ein ganzes Lighta-Meer emporschnellen. Und wem es beim Ragga-Rap-Hybrid „Solarenergie“ und dem schon fast schwindelerregend hoch getunten Soca-Riddim von „One Destination (Wir wollen’s schneller!)“ nicht endgültig den Barhocker unter dem Allerwertesten wegreißt, sollte mal eine ernsthafte Suche nach seinem Herzen anstellen. Berlin hat jedenfalls verstanden und tanzt Hüfte an Hüfte, Hand in Hand, zu einem Vibe, einem Sound - dem Culcha Sound.

Joe Sircar

(Quelle: Universal Music Group)


FORMAT: CD Extra / Enhanced CD


Rating:
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  (Ø 3.02)


Diese CD weiterempfehlen
Ihr NameIhre E-Mail
Name EmpfängerE-Mail Empfänger
Ihr Nachricht:
 
Spamschutz: (Summe von 9 + 9 in das Textfeld eintragen.)


TOP RANKS

CD-WECHSLER

Kaiser, Roland
Besinnliche Weihnacht


Kommando Kap Hoorn
Die Zukunft der Tiefe


Maps
Turning the Mind


Black Stone Cherry
Black Stone Cherry


V.A.
The X-Files: I Want To Believe


Tocotronic
Es ist egal, aber



© medienprojekt 2024 Impressum  Kontakt