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CD-DETAILS CATFIGHTS & SPOTLIGHTS [SUGABABES]


Foto: (c) David Sliper

Sugababes

Catfights & Spotlights [Pop]


RELEASE: 16.01.2008


LABEL: Island

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.sugababes.de

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In Zeiten wie diesen, in denen Pop-Gruppen übereifrig angekündigt werden und sich noch schneller wieder verabschieden, immerzu neue Gesichter auf den Plan treten, durch die sprichwörtliche Decke gehen und schließlich doch wieder am Himmel verglühen wie billige Silvesterraketen, scheinen die Sugababes einer überaus seltenen Spezies anzugehören. Sollte die Welt des Pop eigentlich unter diesen Zuständen leiden und dieses Problem zu spüren bekommen, so hat das wohl niemand den drei Babes mitgeteilt – denn die bereiten sich derzeit darauf vor, ihr fünftes Album zu veröffentlichen: Es handelt sich dabei um das erste Album, auf dem Amelle Berrabah, inzwischen seit über 18 Monaten ein Sugababe, auf sämtlichen Songs an der Seite von Keisha Buchanan und Heidi Range glänzen wird. Ihre Stimme verleiht dem unglaublich harmonischen Trademark-Sound der Gruppe eine neue aufregende Note. Dieser neuartige und gestärkte Sound ist jedoch noch nicht alles, denn die drei Mitglieder der größten britischen Girl-Group begeben sich auch gemeinsam auf musikalisches Neuland – und beginnen somit insgesamt ein neues Kapitel in der Geschichte der Sugababes.

Noch immer vom Erfolg angespornt, den ihnen die zuletzt veröffentlichte „Overloaded“-Singles-Collection beschert hat, melden sich die Sugababes diesen Herbst mit einem Donnerschlag zurück, denn die neuen Aufnahmen sind das mit Abstand Beste, was sie in ihrer Karriere aufgenommen haben. Allerdings ist es nie leicht, den Nachfolger zu einem Greatest-Hits-Album vorzulegen, und während sich die Babes seit nahezu einer Dekade mit anderen Girl-Groups in Klatschspalten messen (lassen) mussten, befinden sie sich inzwischen in einer gänzlich anderen Position: Ihr größter Konkurrent ist ihr eigener Back-Katalog. Oder wie schafft man es bitte, ein Album mit 14 Hit-Singles zu übertreffen, auf dem auch vier Nummer-Eins-Hits vertreten waren?

Nun, die Sugababes beantworten derartige Fragen mit klanglichen Statements, z.B. mit ihrer brandneuen Single „About You Now“, die im Handumdrehen deutlich macht, mit welcher Leichtigkeit sich das Trio auf klangliches Neuland bewegt und zugleich demjenigen Ansatz treu bleibt, der sie zu einer solchen Ausnahmeerscheinung gemacht hat. „About You Now“ ist ohne Frage einer der besten Songs, einer der sichersten Ohrwurm-Kandidaten, den die Babes je aufgenommen haben. „Wir wollten sicherstellen, dass wir uns nicht selbst langweilen, und dass es auch wirklich einen Grund gibt, dieses Album zu machen – also haben wir uns gefragt, `Was haben wir bislang noch nicht gemacht? Woran können wir noch arbeiten und feilen?´“, setzt Keisha an. „Heidi und ich hatten schlichtweg keine Lust auf Dinge, die wir schon mal gemacht hatten. Dazu war natürlich auch wichtig zu erkennen, was sich durch den Zugang von Amelle alles verändert hat – wir konnten gar nicht nach irgendeinem alten Standardrezept arbeiten!“

Gemeinsam mit Dr. Luke (Kelis, Pink, Missy Elliott) aufgenommen, sprudelt die Single förmlich über vor Synthesizer-Sounds, Gitarren und zügigen Beats. Und doch besteht der Song nicht nur aus überschwänglichen Glocken- und Pfeifeinlagen: „About You Now“ ist ein Song, der in erster Linie mit seiner unwiderstehlichen Melodie besticht, wie auch mit seiner hypnotischen Hook, in der das Gestern noch einmal herbeigesehnt wird: „Can we bring yesterday back around, ‘cos I know how I feel about you now“. So ist „About You Now“ die ultimative Hymne für all diejenigen, die irgendwann alles weggeworfen bzw. von sich gewiesen haben, um es gleich im nächsten Moment zu bereuen –, oder aber für jemanden, der diese Worte schon mal aus dem Mund eines anderen hören wollte. Was letztendlich bedeutet, dass sich von dem Song wahrscheinlich jeder angesprochen fühlt, ausgenommen Roboter und Leute, die schon bei Big Brother mitgemacht haben. Das wohlüberlegte Zugeständnis, das bei der Single mitschwingt – „I know everything changes, all the settings and faces“, sprich: alles wird anders –, ist bezeichnend für den Tiefgang und die Reife, durch die sich die Texte des neuen Albums auszeichnen, während die etwas naive Hoffnung, die im Refrain artikuliert wird, zugleich klarstellt, dass man die Gefühlswelt eben doch nicht rational erklären kann. Im Gegenteil: Wenn es sich um die Liebe dreht, verhalten wir uns in der Regel doch nicht anders als unterbelichtete Deppen. Genau diese Balance ist es auch, die den Kern von gutem Pop ausmacht.

Während die neue klangliche Ausrichtung einerseits das Produkt von Experimenten mit neuen Stilen, Produzenten und Co-Songschreibern ist, kann man auf dem kommenden Album auch miterleben, wie sich Amelle, Heidi und Keisha erneut mit denjenigen Produzenten zusammentun, die ihnen bereits vier Nummer-Eins-Singles beschert haben: Dallas Austin („Push The Button“, „Walk This Way“) aus Atlanta und das Xenomania-Kollektiv („Round Round“, „Hole In The Head“), auf das sie in einem überaus schaurigen Dorf in Kent trafen, in dem man auch „Inspector Barnaby“ hätte antreffen können. Mit den restlichen Songs des Albums kombiniert, ergibt sich eine stilistische Bandbreite, die zwar einerseits ganz klar als Fortsetzung des Sugababes-Sounds durchgeht und zugleich alles dransetzt, etwas Neues und Aufregendes zu kreieren – etwas, das es so noch nicht gab. Zu den herausragenden Tracks des Albums zählen u.a. „Never Gonna Dance Again“, eine weitere Hymne, in der das Ende einer Beziehung thematisiert wird, und zwar – ganz wie im wirklichen Leben – auf einer Tanzfläche: vom nüchternen Blick zurück auf die ersten gemeinsamen Tänze, noch unbekümmert und glücklich, bis hin zu den gleichgültigen letzten Zügen einer gescheiterten Beziehung. (Der finale Ausruf des Songs, „it’s over... it’s over“, aus und vorbei, wird ausnahmslos jedes Herz erweichen!) „Change“ hingegen, eine durchweg von gurgelnden Electro- und Synthie-Sounds durchzogene und an William Orbits Produktionen erinnernde Nummer, ist eine weitere große Ballade der Sugababes – sie hat jetzt schon einen Platz neben Klassikern wie „Too Lost In You“ und „Caught In A Moment“ sicher. Dagegen wird auf „Denial“ die rockige und ungeschliffene Seite der Babes präsentiert, wenn sie sich klanglich fast schon vor „Standing In The Way Of Control“ verneigen, jedoch selbstverständlich mit den unverwechselbaren Harmonien der Sugababes kombiniert. Und schließlich ist „Goodbye“ mit dem eingängigsten Refrain ausgestattet, den man dieses Jahr zu Ohren bekommen wird.

Insbesondere dem Neuzugang Amelle fiel die Arbeit am Album sehr viel leichter als erwartet: „Einer Band beizutreten, die es schon so weit gebracht hat, war zunächst natürlich eine unglaublich große Herausforderung. So hatte ich anfangs auch das Gefühl, dass sehr viel Druck auf mir lastete, doch als wir dann mit der eigentlichen Arbeit am neuen Album begannen, stellte sich alles als überraschend einfach heraus – ein regelrechter Spaziergang: Wir gingen ins Studio und es machte Klick.“ Entgegen der Spekulationen im Vorfeld, ist Amelles Stimme weitaus mehr als ein bloßer Ersatz für Mutya, denn ihre einzigartige stimmliche Performance befördert den klassischen Sugababes-Sound auf gänzlich neues Terrain. „Die Arbeit an diesem Album war einfach der Hammer“, fügt Heidi hinzu. „Ich glaube, dass manche Bands an einen Punkt kommen, an dem sie einfach nur ein Greatest-Hits-Album veröffentlichen wollen, um sich dann zurückzulehnen und zu sagen, `Wow, Gott sei Dank ist das jetzt vorbei und wir können uns endlich entspannen.´ Wir jedoch haben das genaue Gegenteil gemacht: Wir haben alles drangesetzt, unser bestes Album aufzunehmen. Ich kann’s kaum abwarten, mit diesem Album auf Tour zu gehen und diese Songs live zu präsentieren.“

Auffällig ist, dass der Gesamteindruck des Albums trotz des reiferen Sounds immer noch der eines astreinen Popalbums ist – ein Popalbum, das den so schon unfassbar eindrucksvollen Leistungen der Band noch einen draufsetzen wird: Bis dato hat die Band über zwei Millionen Singles verkauft; die Babes sind in Großbritannien gleich viermal an die Spitze der Single-Charts gegangen. Zudem haben sie über fünf Millionen Alben verkauft (und insgesamt drei Platin-Auszeichnungen im UK entgegennehmen können), und alles in allem mehr Singles in die Top-10 katapultiert als z.B. die Spice Girls, All Saints, Destiny’s Child oder Bananarama. Doch damit nicht genug: Sie sind nämlich zugleich diejenige Girl-Group mit den meisten Eigenkompositionen in den Top-10 seit der Ära der Supremes! Zu guter Letzt sind sie auch die erste Girl-Group seit den achtziger Jahren, die mehr als drei Hit-Alben vorgelegt hat – womit sie Destiny’s Child, The Three Degrees, die Spice Girls und The Bangles wiederum ausstechen.

Während sie in relativ kurzer Zeit all diese Erfolge feiern konnten, entwickelte sich ihr Name zum Inbegriff von ideenreicher, topaktueller, mutiger und absolut lebendiger Popmusik. Nicht nur haben sie schon längst Popgeschichte geschrieben, sondern auch dermaßen viele Auszeichnungen bekommen, dass man hier nur einen kleinen Ausschnitt erwähnen kann: u.a. ein BRIT-Award (und diverse Nominierungen für weitere BRITs), ein Q-Award, ein Smash-Hits-Award, zwei TMF-Awards, zwei Capitol-Radio-Awards, zwei Elle-Style-Awards, einen Glamour-Gong...

Seit sich die beiden Gründungsmitglieder Keisha Buchanan und Mutya Buena als 13-jährige Teenager auf einer Party erstmals über den Weg liefen, haben die Sugababes eine Menge erreicht; und auch wenn sie heute als Trio anders aussehen als damals, kann man sich nach wie vor sicher sein, dass sie den klanglichen Nagel auf den Kopf treffen. Das wiederum liegt vor allem daran, dass die Sugababes in erster Linie Fans ihrer eigenen Musik sind. „Keiner von uns würde eine Bühne betreten und Songs präsentieren, auf die wir nicht stolz sind“, stellt Keisha abschließend klar. „Und dieses Mal sind wir noch stolzer auf das Resultat als je zuvor.“

(Quelle: Universal Music Group, 2007)


FORMAT: CD


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