Musikalisches Chamäleon, beschlagener Pianist und begnadeter Entertainer: (CHILLY) GONZALES überrascht die Indie-Welt mit seinem irrwitzigen Orchester-Rap-Album „The Unspeakable“.
JASON BECK alias CHILLY GONZALES ist ein echter Tausendsassa , ein Multitalent. Seit der studierte Jazzpianist 1998 nach Berlin zog, mischt der charismatische Kanadier die internationale Indie-Szene gehörig auf. Bislang sieben Solo-Alben, die Elemente von HipHop bis Electro verarbeiten, Kollaborationen mit PEACHES, JAMIE LIDELL oder FEIST (deren Hit-Album „The Reminder“ er produzierte) sowie der beim Filmfestival Locarno preisgekrönte Streifen zu seinem letzten Album „Ivory Tower“ stehen für den Workaholic zu Buche. Viel Beachtung fanden auch „Solo Piano“, auf dem GONZALES auf den Spuren ERIC SATIEs wandelt, seine berühmt-berüchtigten Piano Battles, denen sich schon HELGE SCHNEIDER stellte, und der Guinness Record, den er im Mai 2009 mit satten 27 Stunden, 3 Minuten und 44 Sekunden aufstellte.
„The Unspeakable“, der neueste Geniestreich des mittlerweile in Paris lebenden Künstlers, schlägt eine völlig andere Richtung ein als die bisherigen Veröffentlichungen: ein echtes Kammermusik-Ensemble begleitet GONZALES auf dem wohl ersten Orchester-Rap-Album, das zudem ohne Beats auskommt. Die Orchester-Arrangements steuerte sein Bruder, der Hollywood-erfahrene Soundtrack-Komponist CHRISTOPHE BECK, bei – den Rest besorgte der Maestro selbst. So kurios das Vorhaben klingen mag – wenn GONZALES Hand anlegt, kann das Ergebnis nur großartig sein. Auf die wenigen Live-Shows darf man gespannt sein!