Schon mit dem Opener „Friss oder Stirb“ wird gleich zu Beginn die Spreu vom Weizen getrennt. Entweder es schmeckt dir oder du lässt lieber die Finger davon.
Hämatom bewegt sich abseits des Mainstream. Hier handelt es sich nicht um konstruierte Radiomucke, die möglichst nicht den Alltag stören soll. „Voll auf die Fresse – Keine leichte Kost“ ist das Motto. Der Interpretationsspielraum ist sehr schmal gehalten. Die Gefahr damit anzuecken nimmt die Band bewusst in Kauf. Musikalisch weisen die aufgenommenen Tracks eine Stimmigkeit auf, die nicht zuletzt durch die Live-Erprobung jedes einzelnen Songs erarbeitet
werden konnte.
„Stay Kränk“ ist kein Konzeptalbum, sondern die ehrliche Niederschrift von gemeinsam im Proberaum und auf Bühnen verfeinerten Songs. Zeit zum Überdenken und Reflektieren räumt sich Hämatom bewusst wenig ein. So wie es Ihnen das erste Mal über die Lippen kommt, ist es am wahrhaftigsten und am aufrichtigsten! Das Schminken und Tunen überlässt Hämatom anderen Bands. Hämatom sucht die Perfektion nicht in der perfekten Ausarbeitung! Sondern aus einer intensiven Lebenshaltung heraus, die Songs zu finden, wie sie ungeschliffen im Dreck liegen. Hämatom: „Wir sind auf der Jagd nachden Rohdiamanten!“ Geschliffene Luxusobjekte aus dem Schaufenster zu kaufen ist uns zu langweilig.
Auf ihrem neuen Silberling sind Hämatom so griffig wie noch nie. Hörbar ist nach wie vor die Wut, die in ihren Bäuchen steckt, doch haben sie den Umgang mit selbiger weiterentwickelt und ausgereift. Statt wie auf ihrem Debut, teilweise den Frust in sich hineinzufressen, wird jetzt kompromisslos ausgeteilt.
Das Album ist ein Aufruf zur Bekämpfung der Normalität, eine
Abrechnung mit allem, was schon lange „fällig“ ist. Raus aus dem Kleid
der Konventionen: abgehen & abdrehen! Leb Deinen Film – Stay Kränk!