Erdig, pathosfrei und definitiv nicht peinlich, trendfrei und emotionsgeladen eine neue Ehrlichkeit der Musik feiert. Keine technischen Spielereien sondern Bass, Gitarre und natürlich Gesang.
Es gibt sie noch...die Bands, die beharrlich ihren Weg gehen, sich über Jahre durch die Clubs tingeln und ab und an mit einem Album- oder Single Release Achtungserfolge kassieren. Bands, für die Musik kein Sprungbrett für “reich und berühmt werden” ist, sondern ein Muss. Bands, die sich herzlich wenig darum scheren, ob sie gerade dem aktuellen Trend entsprechen oder nicht, sondern lieber demonstrativ ihre Gitarrenkoffer durch die Gegend tragen, während musikalische Eintagsfliegen ihre Gagenschecks in immer kleinere digitale Maschinchen investieren.
Heutzutage wird da gerne der Begriff “handgemachte Musik” benutzt, und kaum besser lässt sich umschreiben, was das italienische Trio evenmorevast aus dem hochgelegenen Aosta Tal auf ihrem Album “would you believe?” präsentiert.
Anstelle durchkalkulierter Soundsequenzen lassen den Emotionen freien Lauf, vertrauen diesen beim Songwriting total und es scheint fast, als ob sie die Songs ihre eigenen Entwicklung überlassen haben und nur mit präzisen Einschnitten zum Optimum beigetragen. “would you believe?” ist ein ehrliches Album, aber es bietet auch mit der Coverversion von Joy Divisions “Love Will Tears Us Apart” ohne Not eine unabstreitbare Angriffsfläche.
Doch anstelle wie Paul Young den Song zu Tode zu schnulzen, bieten uns evenmorevast eine neue Version, wie es auch schon “The Swans” gelungen ist.