Foto: (C) 2008 Universal
Jonas Brothers [Pop]
WEBSITE: www.jonasbrothers.com
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Spricht man die Jonas Brothers auf ihre bisherigen Erfolge an, antworten sie, dass sie es selbst kaum fassen können, was im letzten Jahr alles passiert ist. Die drei sind einfach nur überglücklich, endlich ihren Traum leben zu können. „Jeder einzelne Tag fühlt sich wie ein Abenteuer an“, berichtet der 20-jährige Kevin. „Unsere Fans sind das Größte. Sie sind großartig, und das ist eines der schönsten Gefühle überhaupt“, fügt der 18-jährige Joe hinzu. „Wie sie hinter uns stehen und uns den Rücken stärken, ist ein echter Ansporn. Wir sind gerade dabei, die Songs für unser nächstes Album zu schreiben“, ergänzt der erst 15-jährige Nick.
„Jonas Brothers“, das gleichnamige zweite Album der Band, ist eine unfassbar energiegeladene Pop-Punk-Scheibe, die mit bezwingend-eingängigen Hooks, druckvollen Gitarren und perfekt durchdachtem Songwriting sofort deutlich macht, dass die Brothers seit ihrem US-Debüt aus dem Jahr 2006 einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht haben: Sie haben als Songwriter und Musiker unglaublich viel dazugelernt und klingen sehr viel reifer. Während sie derzeit im Tourbus schon an ihrer nächsten LP arbeiten, kann man diesen Reifeprozess inzwischen auch am Bildschirm mitverfolgen: „Wir haben von der Firma Gibson einen Bus gestellt bekommen, der zugleich als mobiles Studio funktioniert“, berichtet Kevin. „Auf der Website www.bandinabus.com können die Leute uns nun bei den Aufnahmen zusehen“, erklärt Joe. Und Nick ist sichtlich erfreut darüber, dass John Fields, der Produzent der Jonas Brothers, „den ganzen letzten Monat mit uns im Bus verbracht hat. Wir werden noch vor dem Frühjahr mit den Aufnahmen fertig sein.“
Bis es jedoch soweit ist, hält die „Jonas Brothers“-CD, die in den USA schon längst Platinstatus erreicht hat, für jeden Geschmack etwas bereit: Während „S.O.S.“ eine ordentlich groovende Dance-Rock-Nummer ist, präsentieren sie mit „Hello Beautiful“ einen gediegenen Akustiksong mit Soul-Elementen. Der Song „Games“ basiert zunächst auf einem Reggae-Groove, bis sie gegen Ende des Stücks das Tempo deutlich hochfahren. Während sie auf „Hollywood“ einen smarten Funk-Beat mit schmetternden Gitarren-Riffs vergrätschen, wächst die Ballade „When You Look Me in the Eyes“ nach und nach zu einer überdimensionalen Wand aus Gitarren-Sounds an. Und im Fall von „Goodnight and Goodbye“, definitiv der ambitionierteste Song der LP, verschachteln sie astreinen Punk-Sound à la „Warped Tour“ mit Musical-Elementen, die der kleine Nick aus seiner Zeit am Broadway mitbringt (schließlich hat er dort schon bei Musicals wie „Les Misérables“ und „Die Schöne und das Biest“ mitgewirkt). Insgesamt fällt auf, wie die drei in ihren Songs ganz unterschiedliche Emotionen und immer wieder auch schwierige Gefühlslagen verhandeln, ohne dabei jemals die positive Grundstimmung ihrer Musik aus den Augen zu verlieren.
Absolut eklektisch und doch stets von den harmonischen Trademark-Gesängen der Brüder zusammengehalten, ist das Album das logische Resultat der „wilden Zeiten“, die für Kevin, Joe und Nick spätestens seit der Veröffentlichung ihres Debüts angebrochen sind. Nachdem sie das Jahr 2006 fast ausschließlich im Tourbus verbracht hatten, um ihr Debütalbum live zu präsentieren, konnten sie schließlich einen völlig neuen Hörerkreis für sich gewinnen: Als nämlich im Disney Channel plötzlich das Video zu „Year 3000“ auf Heavy Rotation ging. „Sobald das Video auf der Playlist landete, gingen wir bei iTunes in die Top-10 und bekamen bei MySpace plötzlich doppelt so viel Feedback wie vorher“, erzählt Kevin. „Wir hatten auf einmal so viele Anfragen von potenziellen MySpace-Friends, dass wir kaum mithalten konnten.“
Sicherlich gibt es Schlimmeres; doch sollte es auch in den folgenden Monaten nicht gerade „einfacher“ werden: Ausgelöst durch diverse Auftritte im Fernsehen und einen sicheren Platz in den Top-40 der Airplay-Charts, explodierte die Zahl der Zugriffe auf ihre MySpace-Seite förmlich, und ihre Fanbase wurde mit jedem Tag größer. Der Grundstein für alles Weitere war damit gelegt. Und als die Jonas Brothers dann „S.O.S.“ auf iTunes veröffentlichten, ging der Track geradewegs an die Spitze der Charts.
Da sie dieser enormen Fanbase natürlich auch etwas bieten wollten, mussten neue Songs aufgenommen werden. Also gingen die Brothers im Februar 2007 ins Seedy Underbelly Studio in Los Angeles, um dort mit dem Produzenten John Fields an neuem Material zu arbeiten. Seit dem „Beautiful Letdown“-Album von Switchfoot, das Fields produziert hatte, waren die Brothers seine größten Fans. „John macht keine Rockmusik, er lebt sie“, beschreibt Joe den renommierten Produzenten, der auch schon mit Rooney und Pink gearbeitet hat. „Wir haben schon immer davon geträumt, einmal mit ihm zu arbeiten.“ Wieder so ein Traum, der sich im Handumdrehen verwirklicht hatte...
Die Arbeit im Studio lief wie am Schnürchen: In gerade mal 21 Tagen war das komplette Album im Kasten, was mit Sicherheit auch daran lag, dass sie ihre Songs schon so gut kannten. Während ihr Debüt nämlich noch zu weiten Teilen aus Kompositionen von diversen anderen Songwritern bestand, findet man auf „Jonas Brothers“ nur noch Eigenkompositionen der Band. Nur in Ausnahmefällen holten sie sich befreundete Musiker ins Studio, wie z.B. Bleu („That’s Just the Way We Roll“), P.J. Bianco („When You Look Me in the Eyes“) oder ihre eigene Live-Band (für den Song „Games“). „Als Brüder wissen wir einfach am besten, wie wir ticken. Wir sind ein perfekt eingespieltes Team“, begründet Nick den Entschluss.
„Als wir unseren Vertrag bei Hollywood Records unterzeichneten“, erinnert sich Kevin, „sagten wir den Verantwortlichen beim Label als erstes: `Hey, wir haben da ein paar Demoversionen im Gepäck, an denen wir schon seit anderthalb Jahren arbeiten.´ Eigentlich war das alles nur ein Scherz, aber ehrlich gesagt wollten wir schon an diesen Songs arbeiten und sehen, wie die Leute darauf reagieren. Letzten Endes waren genau das diejenigen Stücke, die später auf dem Album gelandet sind!“
Nach ihren musikalischen Einflüssen gefragt, nennen sie eine ganze Reihe von Namen – alles von My Chemical Romance über die Backstreet Boys bis hin zu Weird Al Yankovic (!), mit dem sie übrigens kürzlich beim Bamboozle Festival in New Jersey auf einer Bühne standen. Und doch stellen sie mit „Jonas Brothers“ ein für alle Mal klar, dass sie im Begriff sind, ihren ganz eigenen Sound zu prägen: die inzwischen typische Mischung aus Nicks R&B-Gesang, Joes ausgeprägtem Hang zu tanzbaren Beats und Kevins Schwäche für große Gitarrensoli...
„Mit diesem Album zeigen wir, wer wir wirklich sind“, sagt Joe. „Auf unserer ersten LP haben wir nur ansatzweise präsentiert, was die Jonas Brothers sein können“, fügt Kevin hinzu. „Dieses Album hingegen belegt ganz deutlich, wo wir gerade als Musiker stehen.“ Und Nick, der jüngste und vielleicht weiseste der Jonas Brothers, bringt ihre Pläne abschließend auf den Punkt: „Wir lieben, was wir tun – und darum wollen wir es auch noch eine ganze Weile tun.“
(Quelle: Universal Music Group) FORMAT: CD Extra / Enhanced CD
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