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CD-DETAILS OVERTONES [JUST JACK]

Just Jack

Overtones [Pop]


RELEASE: 11.05.2007


LABEL: Mercury

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.justjack.co.uk/

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BIOGRAFIE

Teil eins beginnt im Jahr 2002, als ein junger Londoner in seinem Schlafzimmer mit Sounds herumexperimentiert, die er zwischen zwei simplen Tapedecks hin- und herschickt, um schließlich ein allerorts abgefeiertes Album aufzunehmen und eine kleine aber ungemein ausgekochte Live-Serie gleich im Anschluss zu starten. Dieser Teil endet jedoch schon kurze Zeit später, als das Mini-Label, das auf sein Talent aufmerksam geworden war, kurzerhand Pleite machte. Folgt denn auch wirklich auf jede Wolke ein Silberstreif? Schon möglich. Just Jack: Teil zwei beginnt drei Jahre später, im Jahr 2005, und zwar um Einiges vielversprechender, als der bereits erwähnte Jungspund nämlich seinen Stift an derjenigen Linie ansetzt, die am unteren Rand eines Vertrags von Mercury Records für seine Signatur vorgesehen ist. Wo ihn dieser zweite Anlauf hinführen sollte? Da geben wir lieber ab...

(Der Sound von) Just Jack strotzt geradezu vor lokalem Charme – einem Charme jedoch, dessen Zeit gekommen ist, die regionalen Grenzen zu sprengen und die Welt zu erobern. Weder durch musikalische Restriktionen, noch durch irgendeine fixe Idee von Coolness gebunden, hat Jack schlichtweg die Summe seiner persönlichen Einflüsse genommen, um daraus ein einzigartiges, Genregrenzen überspringendes, ja, sprunghaftes Album zu basteln: Die in Kürze erscheinende, vor Hooks regelrecht zerberstende, Space-Disco-Odyssee namens „Overtones“.

Besagte Obertöne setzen sich sowohl aus seinen einschlägigen Teenage-Erfahrungen als mieser Breakdancer bzw. ganz akzeptabler Skateboarder zusammen, als auch aus Überbleibseln aus seiner Zeit als umherziehender Raver, DJ und musikalischer Querdenker, die er mit seinem ausgeprägten Gehör für diejenigen Geschicklichkeiten kombiniert, die seine bis dato unbesungene Generation ausmachen. Kennst du vielleicht diesen Typen, der sich eine Überdosis Acid House reingefahren hat, und der diese Phase schließlich strahlend ad acta legte, weil er gelernt hatte, dass Partys auch keine Lösung sind, er aber immerhin jede Menge Spaß hatte, während er diese Lektion verinnerlichte? Nun, dieser Typ heißt Jack Allsopp.

„Overtones“ zeichnet sich durch bejahendes, zeitgeistverhaftetes und doch absolut intuitives Songwriting aus. Während man die Platte sicherlich ohne Weiteres in die „New School“ der britischen (Musik-)Erzählkunst einreihen könnte, wird zugleich offensichtlich, dass Just Jack auch kein Problem damit hat, sich seinen Hang zu lockeren Party-Tunes auf die unstete Stirn zu schreiben. Jack ist weder verschüchtert oder ängstlich, noch gibt er sich unterkühlt oder selbstreferenziell. Er weiß einfach, dass ein delikat-durchtriebener Groove einem noch immer am ehesten Zutritt zum menschlichen Kern gewähren kann. Ach ja, und kennst du vielleicht diesen Typen, der dir, fast schon außer sich, morgens um zwei, in einem kleinen, verschwitzten und dunklen Raum (inklusive glitzernder Disco-Kugel im Hintergrund), eine lustige und absolut eigentümliche Geschichte erzählt? Nun, auch das ist Jack Allsopp. Sein angeborenes Mitteilungsbedürfnis ist nicht zu unterschätzen...

Just Jacks Musik ist für ihn eine Art Aquädukt, durch das er seine lakonische Lebensphilosophie schickt. Dazu muss man wissen, dass Jack seine nächtlichen „Studien“ zu einer Zeit begann, als House-DJs noch nicht davor zurückschreckten, auch mal eine Pop- oder HipHop-Nummer ins Mix zu schleudern – je nach Laune. Um es mit der für Jack typischen Missachtung für verklemmte Puristen und (musikalische) Trittbrettfahrer zu formulieren: Bedenkt man, dass eine Ära zugleich so unterschiedliche Groove-Monster wie „I’ll House You“ von The Jungle Brothers, Carly Simons „Why“ oder auch Joey Beltrams passend betitelten „Energy Flash“ hervorbringt – warum nicht diese groovende Vielfalt feiern und die Scheuklappen daheim lassen?

Was allerdings nicht heißen soll, dass Jack auf diesen Retro-Sounds hängen geblieben wäre. Seine Musik ist etwas, das es so noch nicht gab. Absolut neu. Ungehört. (Vielleicht sogar unerhört.) Ganz gleich, ob sich nun um eine überschwänglich-quirlige House-Nummer wie „Starz In Their Eyes“ – seine fragende Ode an die „Heat“-Generation –, oder aber um die stumme, pulsierende Melodie von „Disco Friends“ handelt (wer hat sie nicht, diese Disco-Freunde?): Stets stellt er klar, dass er einen ganzen Rucksack voll Hymnen umgeschnallt hat. Um das zu erkennen, reicht schon ein flüchtiges Hören von „Glory Days“, einem Song, in dem die zurückgelehnte Weltsicht von Just Jack vielleicht am deutlichsten aufflackert.

Als typischer „Bloke“ aus Nordlondon, zunächst nur gebürtig, inzwischen als bewusste Standortentscheidung besiegelt, entschloss sich Jack ursprünglich für eine Karriere als Designer. Als er dann jedoch sein Diplom in der Hand hielt, wurde ihm klar, dass ihn statische Entwürfe eigentlich gar nicht interessierten – die Dinge sollten sich bewegen! Seine fünf Jahre dauernde (autodidaktische) „Ausbildungszeit“ im eigenen Schlafzimmer, während der er schleierhafte „Alben“ zusammenkleisterte, führte schließlich zu seinem Debütalbum „The Outer Marker“, das von Journalisten und Fans nicht ohne Grund in den höchsten Tönen gelobt wurde...

Mit einer Stimme, die seine individuellen Erfahrungen im Jetzt auf beneidenswerte Weise mit glasklaren Feelgood-Melodien vergrätscht, betritt Just Jack die musikalische Landkarte, um die zynische und zähflüssige britische Musikszene umzukrempeln und aufzuhellen, ohne dabei jedoch Junkies, Nostalgiker und klassengebundene „Storyteller“ auszublenden. Just Jack ist nicht HipHop, er ist kein House-Künstler, und auch die Singer/Songwriter-Schublade passt hier nicht. Er ist ein bisschen von allem. Und dann noch ein bisschen mehr.

„Wäre es so falsch, meinen Sound als interessante Popmusik zu bezeichnen?“, fragt er, noch immer angenehm unsicher darüber, wohin man seine einzigartigen Schilderungen des Teenage-Daseins packen könnte. Die Antwort: Nein, Jack. Diese Definition klingt „Just right.“

(Quelle: Universal Music Group)


FORMAT: CD


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