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CD-DETAILS EVOLVER [LEGEND, JOHN]

Legend, John

Evolver [Soul, Funk, R'n'B]


RELEASE: 24.10.2008


LABEL: Columbia

VERTRIEB: SonyBMG

WEBSITE: www.johnlegend.com

Evolver MySpace Amazon 

John Legends bisherige Karriere-Bilanz liest sich zweifellos beeindruckend: Seine Alben verkauften sich weltweit mehr als fünf Millionen Mal, er veröffentlichte zahlreiche Hitsingles (u.a. „Ordinary People“, „Used To Love U“, „So High“, „Save Room“, „Heaven“, „Another Again“), er wurde mit diversen Awards ausgezeichnet (darunter fünf Grammys) und elektrisierte begeisterte Konzertbesucher überall auf der Welt. Die führenden Musikproduzenten stehen Schlange, um mit ihm zu arbeiten. Mode-Aficionados bewundern und kopieren seinen einzigartigen Stil. Für seinen Kampf gegen Armut mobilisierte er Menschen und Geldmittel. Nicht wenige Musikkritiker bezeichnen ihn als Genie, als einen der unwiderstehlichsten und wichtigsten Sänger und Songwriter seiner Generation. John Legend ist ein einer der besten (und elegantesten) Botschafter, den die Soulmusik je hatte.

Angesichts des Lobes und der Anerkennung wäre es für John Legend nun ein Leichtes, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Doch mit jedem neuen Album setzt sich der 29-jährige Sänger, Songwriter, Multiinstrumentalist und Produzent wieder von Neuem unter Druck. Seine Mission: Musikalisches Neuland erkunden. „Einige Leute machen seit Jahren immer wieder das gleiche Album, sie versuchen überhaupt nicht, alles aus sich herauszuholen“, sagt Legend. „Bei mir gibt es so etwas nicht. Man muss bei mir immer auf Experimente gefasst sein. Meine Herangehensweise an die Musik soll jedes Mal neu und anders sein.“

Ein verdammt gutes Beispiel für diese Arbeitseinstellung ist Legends neues Album „Evolver”, der Follow-Up zum Grammy-preisgekrönten „Once Again“, das im Oktober 2006 erschien. Bereits der Albumtitel bringt die Ambitionen des Sängers in einem Wort auf den Punkt: Niemals auf Nummer Sicher gehen. „Ich entwickle mich ständig weiter – sowohl als Mensch als auch als Künstler“, erläutert er. „Die Sachen, die man früher gemacht hat, sind ja immer noch vorhanden und bleiben im Bewusstsein der Leute. Doch mit jedem neuen Album stellt man das Vorangegangene in Frage, man möchte damit spielen und vielleicht auch - wenn man das so nennen möchte - dagegen ‚rebellieren’. Und genau das habe ich mit diesem Album versucht.”

Bereits mit seinem Debütalbum „Get Lifted” zeigte Legend 2005, dass er kein gewöhnlicher R&B-Sänger ist. Souverän meisterte er die Hürde des „schwierigen zweiten Albums“ mit dem hochklassigen „Once Again“. Mit seinem dritten Studioalbum ist der Grammy-Preisträger nun bereit, ordentlich Party zu machen.

Den Kick-Off macht das übermütige „Green Light“, die erste „Evolver“-Single-Auskopplung, an deren Entstehung auch OutKast-Rapper Andre 3000 beteiligt war. „Ich bin ein echter Andre-Fan. Leider rappt er nicht mehr und deshalb bin ich umso glücklicher, dass er mitgemacht hat“, erklärt Legend, der für „Green Light“ sein Trademark-haftes Klavier gegen ein paar furiose Synthesizer eintauschte. „Ich weiß, er hätte nicht mitgemacht, wenn er den Song nicht hot finden würde.“
Auf „It’s Over”, der aus der Feder von Pharrell stammt, singt Legend immer wieder „What do you keep calling for?” zu einem munteren New-Jack-Swing-esken Beat. Ebenfalls mit der von Partie: Kanye West. Noch nie klang Verlassenwerden so gut.

Auf „Cross The Line“ versucht der Sänger, eine platonische Beziehung einen Schritt voran zu bringen. „Männer und Frauen können Freunde sein“, sagt Legend, „aber Typen haben oft nur Sex im Kopf. Der richtige Abend, das richtige Kleid, die richtige Menge Drinks – und schon ist es passiert.“

Bei „Can’t Be My Lover“, einem Reggae-angehauchten Track, in dessen Verlauf Legend versucht, dem Charme einer unnachgiebigen Verführerin zu widerstehen, ist John im Duett mit Buju Banton zu hören. „Buju gibt dem Song einen authentischen Dancehall-Vibe“, erklärt er. „Keiner klingt wie er.“

Auf „Good Morning“ becirct Legend einen abendlichen Gast zu bleiben, um gemeinsam den Sonnenaufgang zu bewundern – und mehr. „Ich war nie der Typ, der ein Mädchen am Ende des Abends aus dem Bett schmeißt”, erklärt er.

Während John Legend bei Stücken wie dem von will.I.am produzierten „Satisfaction“ oder „I Love, You Love“ den komplexen Gefühlswirrwarr von Beziehungen thematisiert, gelobt der Künstler auf „This Time“ das Ende seiner Tage als Playboy. „This time I want it all“, singt er in seinem unverkennbaren, vollen Bariton. „I’m showing you all the cards/Giving you all my heart”. „Man kann hören, wie meine Stimme bei diesem Song kurz versagt, es klingt so, als wenn ich mich sehr anstrengen musste – aber das ist auch gut so“, erklärt der Sänger. „Jeder benutzt heute im Studio Auto-Tuning, damit die Stimme so perfekt wie möglich klingt. Das hat leider zur Folge, dass alle Stimmen irgendwie gleich klingen. Aber ich mag es, wenn man hört, dass nicht alles immer perfekt ist. Das ist letzten Endes das, was einer Stimme Charakter gibt.“

Bei „If You’re Out There” wird John schließlich ernst. Der Song feierte seine Premiere im Rahmen eines historischen Auftritts zur Eröffnung der „National Convention” der US-Demokraten im August 2008 in Denver. „Der Song ist quasi ein Schlachtruf“, sagt Legend, „als ich ihn schrieb, war mir wichtig, dass ich ihn nicht durch Zynismus verwässern möchte. Ich wollte, dass er uneingeschränkt hoffnungsvoll klingt. Nach dem Motto: Lasst uns die Sache durchziehen!“

„I You’re Out There“ spiegelt Johns Wunsch nach gesellschaftlichen Veränderungen wider. 2007 startete er mit seinem Team die „Show Me“-Kampagne, die es sich zur Aufgabe machte, Armut durch nachhaltige Entwicklungsprojekte zu bekämpfen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs und der Organisation „Millennium Promise“ nahm sich die „Show Me Campaign“ des Dorfes Mbola im westlichen Tansania an. Die Kampagne finanzierte ein Programm, um die Dorfgemeinschaft aus ihrer extremen Armut zu holen. Darüber hinaus begaben sich Legend und Sachs auf eine gemeinsame Reise durch die USA, um unter dem Motto „Poverty Action Tour“ ihre Botschaft der nachhaltigen Entwicklung den College-Studenten des Landes näher zu bringen. Jüngst wurde Legend mit dem „2008 Humanitarian Award from CARE” und dem „2008 Difference Award from OneXOne” ausgezeichnet.

Keine Frage - seit seinen Tagen als gefragter Songschreiber und Session-Musiker für Lauryn Hill, Alicia Keys und Kanye West ist einiges passiert in John Legends Leben. Geboren und aufgewachsen in Springfield/Ohio, begann der Sänger, der als John Stephens das Licht der Welt erblickte, im Alter von vier Jahren Klavier zu spielen. Mit sieben sang er im Kirchenchor, bereits als Teenager übernahm er dessen Leitung. Während seines Studiums an der Universität von Pennsylvania (die er 1999 mit einem „Bachelor of Arts“ in Englisch abschloss) begann er damit, sich in der Musikszene von Philadelphia einen Namen zu machen. Den Durchbruch zum Solo-Künstler ermöglichte ihm Kanye West, der ihn 2004 für seine „G.O.O.D Music Production Company” unter Vertrag nahm.

Das Signing sollte sich als eine von Wests cleversten Entscheidungen erweisen. Denn bereits mit seinem Debütalbum „Get Lifted“ erreichte John Platz 7 der US Billboard-Charts und machte aus dem Newcomer mit einem Schlag eine musikalische Sensation. Der Longplayer, der die Hitsingles „Ordinary People“, „Used To Love You“ und „So High“ enthielt, wurde von Kritikern gelobt und von Musikfans geliebt. Neben mehr als drei Millionen verkaufter Exemplare brachte ihm sein Erstling auch zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter Grammys in den Kategorien „Best New Artist“, „Best Male R&B Vocal Performance“ und „Best R&B Album“. Die Rezensionen waren mehr als euphorisch: „Mit seinem Debütalbum sticht er unter all seinen R&B-Konkurrenten hervor … in Legends Fall muss es heißen: Believe the hype“, schrieb z.B. das Billboard Magazine.

Mit seinem gleichermaßen gefeierten Follow-Up-Album „Once Again“ untermauerte er nicht nur seinen Status als „Artist’s Artist“ (also als ausgesprochener Lieblingsmusiker zahlreicher Kollegen), sondern sicherte ihm zugleich einen Platz im Olymp der Soulmusik. Das Album enterte die Billboard Charts auf Position 3, überschritt schnell die Platingrenze und brachte ihm einige weitere Awards ein, darunter einen Grammy in der Rubrik „Best R&B Vocal Performance” für die Single „Heaven”. Im selben Jahr erhielt er außerdem einen Grammy in der Kategorie „Best R&B Performance by a Duo or Group with Vocals“ für die Single „Family Affair“ (vom Sly And The Family Stone Tribute-Album „Different Strokes by Different Folks“).

John Legend hatte nicht nur einen erfolgreichen Nachfolger zu einem sensationellen Debüt abgeliefert, auch die Fachjournalisten waren begeistert: „Legend triumphiert. Klassische Sounds, brillantes Storytelling, romantischer Optimismus und sein ausdrucksstarker Gesang machen ihn zu einem der faszinierendsten neuen Stars des R&B-Genres. Statt einfach nur ‚Get Lifted’ zu kopieren, treibt er auf ‚Once Again’ die Sache weiter voran“, jubelte z.B. USA Today. „Das neue Qualitäts-Niveau, das Legend auf ‚Once Again’ erreicht, ist atemberaubend“, schrieb der britische Telegraph, „mit dieser wunderbare Arbeit zelebriert Legend die Musik, die er kennt und liebt.“

Im Anbetracht der Entwicklung, die er in den vergangenen Jahren durchlebte, ist Legend heute zuversichtlicher denn je zuvor in seinem Leben. „Ich fühle mich mit meinem gesamten Dasein sehr wohl“, sagt er, „Ich engagiere mich mehr für die Welt, die mich umgibt. Ich bin in jeglicher Hinsicht erwachsener geworden: Was Beziehungen angeht, sexuell, emotional, intellektuell. ‚Evolver’ ist ein Statusbericht, wo ich gerade im Leben stehe.“

(Quelle: SonyBMG, 2008)


FORMAT: Doppel-CD


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