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Tucson, Arizona ist eine Hochburg des so genannten Desert Rock, zu deren bekanntesten Protagonisten Giant Sand und deren Mastermind Howe Gelb sowie Calexico zählen. Der Sänger, Komponist und Multiinstrumentalist Nick Luca hat beide Formationen nicht nur als Tourmusiker begleitet, sondern für sie auch auf den Alben „Chore Of Enchantment“ und „Feast Of Wire“ als Toningenieur gearbeitet. Ob Gitarre, Piano, Orgel oder Harmonika, ob Akkordeon, Synthesizer, Mandoline oder Melodica, Luca beherrscht so ziemlich jedes Instrument und so war es nur eine Frage der Zeit, wann er mit seiner eigenen Band ins Rampenlicht treten würde. Als Nick Luca Trio, das seit Jahren auch als Backingband für John Doe firmiert, wurden die beiden Alben „Slow Motion“ (2001) und „Little Town“ (2004) veröffentlicht. In der aktualisierten Besetzung – mit dem Bassisten Chris Giambelluca und dem Schlagzeuger Paul Ellis – nannte Nick seine Band dann nur noch schlicht Luca, die mit dem Album „You Win Again“ (2005) endgültig „in die Fußstapfen von Calexico und Giant Sand“ (Arizona Daily Star) trat. Nun liegt mit „Sick Of Love“ das jüngste Werk von Luca vor, ein vielschichtiges Opus, das die Band auch hierzulande bei Freunden spannender Americana-Songs bekannt machen dürfte.
Das elf Songs umfassende Album überrascht nicht nur mit begnadet mitreißenden Songs wie dem aufgepeitschten Titelsong, der deutlich macht, warum Nick Luca nicht selten mit Elliot Smith und Graham Parker verglichen wurde. Die zehn Eigenkompositionen (nur „Loosin’ Ground“ ist eine Coverversion, eine brillante Adaption der verstorbenen Gitarristenlegende Rainer Ptacek) zeigen einen gereiften Künstler, der ansteckende Popmelodien („Melody“, „Find Me There“), staubigen Country-Rock („Rosalie“, „Dominoes Fall“) und kosmische Balladen im Stile von Ryan Adams („Evening Blue“) gleichermaßen beherrscht. Hinzu kommt eine prominente Gästeliste, die den Songs noch zusätzliche Geschmacksnoten verleiht. Da lässt M Ward (für den Luca natürlich auch schon gearbeitet hat) seine Gitarre beim Titelsong aufheulen, galoppiert Jon Rauhouse (Neko Case) bei „Rosalie“ auf dem Banjo durch die Prärie, veredeln Howe Gelb, Calexicos Ausnahmedrummer John Convertino und der Studiobesitzer Craig Schumacher (Harmonica, Percussion) die erwähnte Hommage an Rainer, ein düsteres, fast an die spätsiebziger Stones erinnerndes Elaborat der Extraklasse. „Southwest Desert Noir“ hat das mal ein Kritiker genannt. Das wunderbar verträumte „If Love“ mit Tony Furtado an der Slidegitarre zeigt Nick Luca wiederum als höchst sensible Seele und „Maybe Move On, Baby“ ist schließlich ein legerer Roadsong par excellence. Es ist schon eine Pracht, mit welcher Souveränität und Präzision diese Band alle stilistischen Hürden nimmt.
Mit „Sick Of Love“ hat Nick Luca zu seiner ganz eigenen Stimme gefunden.
(Quelle: PR | India, 01/07)
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