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CD-DETAILS LA MUSIQUE [DOMINIQUE A]

Dominique A

La Musique [Pop]


RELEASE: 22.01.2010


LABEL: Le Pop Musik

VERTRIEB: Groove Attack


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""La musique" ist ein atmosphärisches Kleinod. Überwältigend!" (Elle Frankreich)

“Zart und brutal. Sachlich und üppig luxuriös. Himmlisch und organisch.” (Libération)

“Sein achtes Album ist ein Bravourstück. Wirklich eine große zeitgenössische Platte.”
(Les Inrockuptibles)

“Platte des Jahres!” (Le Progres)



3 Jahre nach der Veröffentlichung seines letzten Albums “L’horizon” erscheint das neue Werk eines der wichtigsten Musiker Frankreichs erneut bei Le Pop Musik: “La musique” wird in Frankreich schon als der ganz große Wurf von Dominique A gefeiert. Der “Erfinder des Nouvelle Chanson” hat sich in seiner langen Karriere mit jedem Album einer neuen Herausforderung gestellt und sich künstlerisch permanent weiterentwickelt. Mit “La musique” ließ sich der Sänger und Songwriter von seiner Vergangenheit inspirieren, um erneut die musikalische Gegenwart zu verändern. Der Albumtitel ist so schlicht wie überzeugend: denn hier trifft man unmittelbar auf die künstlerische Essenz des Songwriters, Poeten und Sängers Dominique A.

Als im Jahr 1991 sein Debütalbum “La fossette” erschien, war die französische Musikwelt noch eine andere. Musik in der Landessprache gab es vor allem von französischen Rappern und altgedienten Chansonniers. Wer in der alternativen Indie-Szene hip und cool sein wollte, der sang auf Englisch – auch wegen des internationalen Geschäfts. Dominique A veränderte mit “La fossette” und vor allem mit seinem Lied vom Mut der Vögel (im eisigen Wind) – “Le courage des oiseaux” – die Haltung der Szene zur eigenen Sprache so nachhaltig, dass mit ihm ein neues Genre geboren wurde. Die einen sagen Nouvelle Chanson, manche Nouvelle Pop française oder kurz Neo-Chanson. Neu war daran, dass Dominique A nicht auf die genreüblichen Produktionsmethoden setzte, sondern im Home-Recording-Verfahren mit Elektrobeats und trockenen Gitarrenklängen arbeitete. Reduktion als Reaktion auf das Genre Chanson, das durch überkommene Traditionen und aufgeblasene Produktionen in schematische Muster verfallen war. Mit Dominique A begann die große Entrümpelung und ein neuer Wind wehte durch Frankreich. Ähnlich wie zur selben Zeit mit der Hamburger Schule in Deutschland, wurde durch Dominique A, seine Wegbegleiter Katerine, Yann Tiersen, Françoiz Breut und später auch durch Künstler wie Mathieu Boogaerts und Jérôme Minière Französisch als Singsprache salonfähig. Eine freie, unabhängige Musikszene bildete sich, die im Übrigen nicht auf die Radioquote schielte, denn dort wurde – wie überall – der gleiche Mist wie vorher gespielt.

Mit seinem neuen Album “La musique” besinnt sich Dominique A, dessen Bedeutung in Frankreich man durchaus mir der Jochen Distelmeyers hierzulande vergleichen kann, auf seine Ursprünge: "Ich habe in letzter Zeit immer wieder, wenn ich danach gefragt wurde, gesagt, “La musique” sei wie “La fosette” auf Red Bull". Die Faszination, die “La fosette” damals auslöste, ging vor allem vom Gegensatz zwischen der minimalen Produktion und dem magischen Klang seiner Stimme aus. In diesem Spannungsfeld kamen die Melodien besonders zur Entfaltung. Nach diversen Metamorphosen seines Sounds legte Dominique A mit seinem letzten famosen Werk “L’horizon” (2006) diverse Gitarrenspuren übereinander und entwickelte so eine Dichte in seiner Musik, die sich kaum steigern ließ. Dieses Prinzip wendet Dominique A auch bei seinen Solo-Konzerten immer wieder an.

“La musique” dagegen, sein neues, achtes Album, lässt zwischen den Klängen wieder Luft. Dadurch wirkt es freier und weiter von den Standards des Alternative Rock entfernt. Was Dominique A mit seiner Metapher vom “Red Bull” umschreibt, ist die Differenz zwischen einem inspirierten LoFi-Album aus dem Jahr 1991 und einem ausgereiften Meisterstück, das auch von seiner Erfahrung als gereifter Chansonnier lebt. Und wenn er uns nicht verraten hätte, dass er das Album im Alleingang zu Hause aufgenommen hat, wir hätten es ihm auch locker als Studio-Produktion abgekauft. Denn hier haben wir es nicht mit Minimal-Pop zu tun, sondern mit Nouvelle Chanson von seiner raffiniertesten Seite. Mal reich instrumentiert, mal puristisch, mal leiser und dann wiederum druckvoller als je zuvor. Dominique A positioniert sich jedoch erneut gegen Produktionsstandards, die sich auch zum Teil in der neuen Szene breit gemacht haben: “Ich bin diesen typisch französischen Sound satt, überall nur Folkgitarren und perfekt platzierte Mikrophone. Ich wollte einen ausrangierten Synthie und nicht mehr ganz so leistungsfähige Drum Machines.”

Und so beginnt denn auch “La musique”: Ein trocken programmierter Beat, eine klare Orgellinie und ein Background-Chor, der aus seiner eigenen gedoppelten Stimme besteht, bilden das Arrangement-Gerüst, das sich ganz in den Dienst des Gesangs stellt (“Les Sens”). Ein toller Song und ein Statement zugleich: Hallo Frankreich, wir können auch anders als Yael Naïm und Berry! Dass Dominique A als Künstler nicht seinen eigenen Dogmen hinterherläuft, wird jedoch gleich beim zweiten Stück “Immortels” deutlich. Das Stück, das er ursprünglich für den kürzlich verstorbenen Alain Bashung geschrieben hat, ist dicht, wuchtig und treibend, und damit der Gegenpol zum Opener. Euphorisch und hymnisch auch das fulminante “Hasta que el cuerpo aguante” mit seinem Johnny-Marr-artigen Gitarren-Riff. Stücke wie “Qui es-tu?” und “Hôtel Congress” dagegen zeigen Dominique A von seiner atmosphärisch-elektronischen Seite.

“La Musique” ist mehr als eine erneute Dokumentation der Bedeutung eines sowieso schon wichtigen zeitgenössischen Musikers. Neben der Vielfalt an Arrangement-Ideen, die vom New-Wave inspirierten “Nanortalik” über Industrial-Anleihen (“Je suis parti avec toi”) bis hin zum geradezu klassischen Chanson (“Le bruit blanc de l’été”, “La fin d’un monde”) reicht, demonstriert “La musique” mehr denn je, dass Dominique A brillante Melodien schreiben kann, die ihresgleichen suchen. Schön, dass er uns auch dafür sein Geheimnis verraten hat: “Wenn ich komponiere, dann versetze ich mich in eine Person, die kein Französisch versteht: musikalisch muss es stimmig sein.” Dass er darüber hinaus eine der faszinierendsten Stimmen des Neuen Chanson hat, musste er uns nicht verraten. Zu offensichtlich präsentiert “La musique” einen Sänger und Songschreiber in Höchstform.

Zusätzlich zu “La musique” erscheint in rein digitaler Form das Bonusalbum “La matière” mit 12 exklusiven Stücken. “La matière” wird in den gängigen Downloadshops erhältlich sein.

(Quelle: Groove Attack, 2009)


FORMAT: CD


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