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CD-DETAILS TOMORROW STARTS TODAY [MOBILE]

Mobile

Tomorrow Starts Today [Pop]


RELEASE: 11.07.2006


LABEL: Interscope

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.mobiletheband.com

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Just in dem Moment, als die Gerüchte von Montreals durchstartender Musikszene weltweit die Runde machten, haben fünf junge Musiker aus Montreal das Undenkbare getan: sie zogen nach Toronto. Sicher ein unerwarteter Move, ein Zug, den man nicht für möglich gehalten hätte – aber Mobile haben schon immer etwas anders getickt. Während sich andere Bands auf kleinen Bühnen ausprobieren und gehen lassen, sich die Nächte um die Ohren schlagen und nach schnellem Ruhm trachten, haben Mobile drei lange und überaus ruhige Jahre in ihrem abgeschiedenen Studio in Montreal verbracht: sie haben nur geprobt, Songs aufgenommen und sich niemals auch nur aus den vier Studiowänden gewagt, bis sie absolut sicher waren, dass ihre Musik auch genügend Substanz hatte und die Band in genau dieser Form weiterbestehen würde.

Sänger Mat über diesen Abschnitt: „Wir waren schon so oft enttäuscht von Bands aus unserer Gegend, die zwar andauernd auftraten aber gar keine wirkliche Show abliefern konnten. Wir wollten als großartige Band betrachtet werden, als starke Band. Und früher war unser Songwriting schlichtweg noch nicht so gut wie heute, doch wir hatten immerhin eine gemeinsame Vision. Und wenn man viermal die Woche gemeinsam probt, und das über eine Zeitspanne von drei Jahren, dann muss man irgendwann einfach gut werden.“ Dank dieser Einstellung war eigentlich schon klar, dass sie nicht nur ans Tageslicht kommen würden, sondern regelrecht explodieren mussten!

Schon seit ihrer Kindheit allesamt miteinander befreundet, haben die fünf schon vor ihrer selbst auferlegten „Studio-Gefangenschaft“ gute 15 Jahre lang in den unterschiedlichsten Formationen zusammen Musik gemacht, wobei sie sich nie allzu weit vom heutigen Mobile-Kern bewegten. Gemeinsames Aufwachsen mit vergleichbaren Einflüssen, was dann in hermetischer Abgeschiedenheit in ein unglaublich komprimiertes Gesamtbild umgeformt wurde – das sind Mobile heute. Diese unfassbare Konzentration und die dazugehörigen Druckwellen waren es auch, die sie jedes Mal vor ausverkauften Häusern spielen ließen, wenn sie sich doch einmal dazu hinreißen ließen, in einer der besseren Konzerthallen ihrer Heimatstadt aufzutreten.

„Live-Auftritte waren schon immer unsere Stärke“, erzählt Mat. „Wir haben inzwischen einen echt guten Ruf, was das angeht. Schon bei unser ersten Show wurde uns hinterher berichtet, dass man merkt, dass wir uns schon ewig kennen – dass wir darum eine besondere Band-Chemie haben.“ Zu besagter Band-Chemie kommen natürlich noch die Melodien...

Dass man die Bühnen komplett ausverkaufter Clubs – solche wohlgemerkt, die einzig auf Basis von Mundpropaganda regelmäßig überlaufen – nicht ohne die richtige Geheimwaffe betritt, mussten Mobile gar nicht erst auf die harte Tour lernen. Ihre Live-Show ist ein Lehrstück in Sachen blanker Emotion, eine synchronisierte Fünf-Mann-Übung aus visueller Dynamik, die als Rahmen für die Songs dient. Ihre Existenzberechtigung heißt Rock; uneingeschränkte Innovation und Erfindergeist sind ihre Grundprinzipien.

„Criq und ich sind zusammen aufgewachsen“, berichtet Mat. „Er hat mir gezeigt, wie man mit einer Gitarre umgeht. Von daher war es völlig logisch, dass wir irgendwann zusammen Musik machten – wir hatten schließlich schon immer einen ähnlichen Geschmack und auch unser Umgang mit dem Instrument passte perfekt zusammen. Wir haben nie Unterricht genommen, die Musik kam schon immer einfach so aus uns raus. Auf ganz natürliche Weise. Darum war es für uns auch nicht schwer, gemeinsam an Songs zu schreiben.“

Alle fünf Songschreiber/Mitglieder der Band sind am treffendsten als Musikbesessene zu beschreiben. Sie können einfach nicht genug kriegen. Ausgestattet mit einem Hang zu unwiderstehlichen Songstrukturen – man denke an Bands wie Primal Scream, The Cure, Stone Roses, The Police, ja, sogar an Pink Floyd – und einem Händchen für alles Technische, sind sie jetzt bereit, sich auch den kritischsten Massen zu stellen. Obwohl ihr Sound zu einer endlosen Kette von Vergleichen einlädt, steht doch fest, dass man diesen Klangnagel nie auf den Kopf treffen wird: als besessene Studenten der Musik, sind sie gekommen, um die Dinge voranzutreiben – nicht um zu imitieren.

Der Bassist Dominic berichtet: „Es ist Zufall, dass wir in gewisser Weise mit den ganzen Achtziger-beeinflussten Bands vergleichbar sind – The Killers, Hot Hot Heat, Franz Ferdinand, etc. – aber wir haben uns nichts bei denen abgeschaut. Wir sind anders als diese Bands: Wir sind mehr Rock, etwas mehr Pop vielleicht, und ein bisschen moderner.“

Anders ausgedrückt: sie sind bereit, sich auf die Risken des Musikbiz einzulassen. Nur so ist zu erklären, dass sie genau dann ihre Heimatstadt verlassen, wenn der gesunde Menschenverstand vorschreibt, dort zu bleiben und ebenfalls in den hippen Indie-Zug zu steigen bzw. die internationale Aufmerksamkeit, die Montreals Indie-Szene auf sich zieht, auszunutzen. Doch Mobile sind anders. Sie gehen ihren eigenen Weg.

Nach Toronto kamen sie schlichtweg, weil es sie plötzlich dahin zog. Es gab keinen Trend, der sie dahin befördert hätte. „Bevor wir nach Toronto aufbrachen“, erklärt Drummer Pierre-Marc, „hatten wir als Band ein bestimmtes Level, eine bestimmte Größe erreicht, nach der in Montreal einfach nicht mehr viel kommen konnte. Alles war ausgereizt. Und irgendwann meinte Criq dann während der Proben, dass wir vielleicht umziehen sollten. Wir schauten uns an und sofort war klar, dass wir gehen mussten. Für uns war dieser Schritt völlig logisch – einfach, weil wir es noch einmal woanders probieren wollten. Wir hatten keine Lust, irgendwann die Band aufzulösen ohne es jemals so richtig probiert zu haben.“

Die französischsprachigen Fünf nahmen sich also eine neue 2-Zimmer-Wohnung, die gleichzeitig ihr Studio war und machten damit weiter, was sie am liebsten (und manchmal rund um die Uhr) tun: Menschen hellhörig werden lassen, sie mit ihren unfassbaren Sounds wachrütteln. Und so kam es dann auch: „Unser erster Auftritt in Toronto, da waren vielleicht so 20 Leute“, erinnert sich Dominic, „aber die, die da waren, fanden uns super! Sie sind voll ausgerastet. Sie hatten nie von uns gehört, aber die Energie ist sofort übergesprungen. In den drei Monaten nach diesem Gig ging es dann langsam ab, bis wir selbst an einem Montagabend vor 250 Leuten spielten.“

Nach weniger als zwölf Monaten hatten Mobile schließlich die Herzen ihrer anglophonen Fans erobert – und dazu einen Vertrag bei Interscope/Universal in der Tasche. Sie sind somit die erste Band aus Quebec bei Interscope.

Demnächst erscheint ihr passend betiteltes Smash-Debütalbum „Tomorrow Starts Today“. Ähnlich bezeichnend auch der Titel ihrer unfassbaren ersten Single „Montreal Calling“, die wie auch der Rest des Albums von Matt DeMatteo (Big Wreck, Danko Jones, Ashley MacIsaac) produziert wurde. Jenem „Montreal Calling“ folgten sie dann auch – allerdings erst nach einem kleinen Abstecher nach England, wo ein gewisser Mark „Spike“ Stent (Madonna, Massive Attack, Sting) ihre Songs abmischte; dann ging es weiter mit einem Gig in der Stadt, die sie gerufen hatte (und die ihnen einst so viel Energie mit auf den Weg gab) und machten nebenher noch gleich eine kleine Europatour, eine Handvoll Showcases und Festival-Auftritte.

„Wir haben etwas, das sonst keine Band hat“, erklärt Mat abschließend. „Vielleicht liegt es daran, dass wir aus Montreal sind, dass wir fünf Franzosen sind, die an sich glauben. Wir wollen alles geben. Und ich denke, dass die Leute genau das sehen wollen.“

From Montreal, with love. Mobile: Sie bringen Rockmusik ins Übermorgen.

Mat Joly – Gesang
Christian „Criq“ Brais – Gitarre
Frank Williamson – Gitarre
Dominic Viola – Bass
Pierre-Marc Hamelin – Schlagzeug

(Quelle: Universal Music Group, 2006)


FORMAT: CD


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