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Die Fünf von City sind unverbesserlich. Sie sind unverbesserliche Träumer, auch unverbesserliche Optimisten. Und sie sind unverbesserliche Rock’n’Roller – immer noch, nach 35 Jahren. Alles, was Rockfans von einem guten Album erwarten – knackige Riffs, treibende Grooves, betörende Melodien, Texte zum Nach-Denken, zum Träumen und Schmunzeln – bieten City auf ihrem neuen Album „Yeah! Yeah! Yeah!“
Man könnte es schlicht Renitenz nennen, dass sich Toni Krahl (voc), Fritz Puppel (git), Klaus Selmke (dr), Manfred Hennig (keyb) und Georgi „Joro“ Gogow (b, violin) im Sommer und Herbst 2006 wieder ins Studio begeben haben, um ein neues Album zu produzieren. Andrerseits waren die Fünf schon immer aufsässig und widerspenstig, ließen sich nie vor irgendwessen Karren spannen. In ihren Songs haben sie immer wieder Lebensentwürfe diskutiert, überholte Konventionen karikiert, Befindlichkeiten ausgelotet und Lebenseinstellungen in Frage gestellt – und sind dadurch bei offiziösen Stellen desöfteren angeeckt. Für City ist Rock’n’Roll eben nicht nur einfach Musik, sondern Anschauung und Lebenselixier. „Wir spielen nicht für irdische Güter“, meint Gitarrist Fritz Puppel und fügt schmunzelnd hinzu, „Wir spielen, um in den Rock-Olymp zu kommen.“
Die fünf Musiker aus (Ost-)Berlin haben es sich noch nie auf vergangenen Lorbeeren bequem gemacht, das Wort „Zufriedenheit“ kommt ihnen nur selten über die Lippen. Dabei hätten sie dazu Grund genug. Ihr Über-Hit „Am Fenster“ aus dem Jahr 1977 ist längst ein Klassiker, ihre CD’s haben sich im siebenstelligen Bereich verkauft. City könnte bis zur „Rocker-Rente“ gemütlich bei den diversen Oldie-Festivals auftreten. Aber die Musiker sind bis auf den heutigen Tag rastlos geblieben. Und zielstrebig, wie die neue CD „YEAH! YEAH! YEAH!“ eindrucksvoll beweist. Das mittlerweile zwölfte Studio-Album (diverse Best-Of-Kopplungen nicht eingerechnet) zeigt die offensichtlich unverwüstliche kreative Energie des Quintetts. Mögen die Musiker vielleicht auch nicht mehr allzu viel Geld beim Friseur lassen, so sprühen ihre neuen Songs doch vor musikalischen Ideen, gedanklicher Tiefe und einem zutiefst warmherzigen Humor.
Das Album „YEAH! YEAH! YEAH!“ ist eine sehr persönliche Zeitreise. Eine Zeitreise, die Erinnerungen an die Jugend einschließt, die das Heute genießt, die sich Gedanken über die Zukunft macht, aber auch die eigene Endlichkeit thematisiert. „Die Tage kommen langsam in die Jahre, mein Visum sagt: Begrenzter Aufenthalt!“ heißt es in dem nachdenklichen, aber völlig unsentimentalen Stück „Im Alter Weise“, das in der Aussage gipfelt: „Nur wenige Leute werden im Alter weise. Ich hoffe für mich, ich werde wenigstens alt.“ Sänger Toni Krahl: „Wir sind alle um die 60 und mit zunehmendem Alter muss man akzeptieren, dass das Leben endlich ist, auch wenn es nicht vorstellbar ist. Aber es gibt immer wieder Konzerte, Momente im Studio oder beim Songschreiben, wo man sich sagt: So soll es endlos weiter gehen. Und dadurch wird – zumindest für ein paar Stunden – die Endlichkeit aufgehoben.“
City ist auch nach 35 Jahren eine Band, die sich im Hier und Jetzt bewegt. Ob es die ironische Abrechnung mit blasierten Lebensentwürfen und Aussteiger-Phantasien ist, wie im teuflisch groovenden, Blues-getränkten Song „Panama“, ob es eine fast brachiale Liebeserklärung wie im deftig rockenden „Mit Mir“ oder eine introvertierte Selbstfindung wie im lyrischen „Vater Glaubte“, stets gelingt es City allgemein gültige Fragen und Probleme aus einer sehr persönlichen Sicht überzeugend darzustellen. Mit der wehmütig-traurigen Erinnerung an die erste, tragisch endende, große Liebe in der betörenden Ballade „Wen die Götter lieben“ ist City ein zutiefst unter die Haut gehendes Stück gelungen.
Der größte „Coup“ dürfte der Band mit dem lässig groovenden Gassenhauer „Sommerherzen“ gelungen sein. „Die Wörter sind so sanft wie Küsse, denn sie kommen von der Sehnsucht, YEAH! YEAH! YEAH!“, singt Toni Krahl mit seiner unnachahmlichen, leicht näselnden Stimme und als Hörer wird man unwillkürlich von der lebensbejahenden und vergnüglichen Ausstrahlung dieses Songs angesteckt. Mit dem Refrain „YEAH! YEAH! YEAH!“ verneigen sich die Musiker zugleich vor den großen Beatles, die einst – zwar unwissentlich – aber nicht unwesentlich dazu beigetragen haben, dass fünf Bengels aus Berlin selbst eine Band gründeten. 35 Jahre später beweist City mit dem neuen Album, dass die Saat der Beatles auch heute noch kräftige neue Sprosse hervorbringt.
PS: Am 20. März 2007 wird City das neue Album im „ABC - ROCKS“ in Berlin-Köpenick erstmals live vorstellen – dort, wo die Band vor 35 Jahren ihren ersten Auftritt absolvierte.
(Quelle: Artist) FORMAT: CD
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