Kitty Solaris - wer ihre beiden vorherigen Alben schon kennt, erlebt auch hier wieder ihre unverwechselbare Stimme, die an Suzanne Vega und Hope Sandoval von Mazzy Star erinnert, und durch eine gelungene Mischung aus Verträumtheit und Rebellion auffällt.
Ihre eingängigen Stücke sind abwechslungsreich und spannend arrangiert und mit Styles jenseits gängiger Singer-Songwriter-Etikette abgerundet. Die erste Single Auskopplung "Get used to it“ läuft bereits auf Radio Eins und fm4. Locker und leicht fängt sie auf ironische Weise die Fragestellungen ein, die sich einem im Leben immer mal wieder stellen. Leidenschaft oder Vernunft, Gefühl oder Verstand, Spaß oder Arbeit. Also typischen Fragen des Bohéme-Lebens, womit wir schon beim Titel wären: Das Album ist inspiriert vom Paris der 20er Jahre, Stadt der Lebenskünstler und Bohémiens. Nur, dass das Setting im Berlin von 2010 spielt.
Kitty Solaris, die neben dem Musizieren auch noch als Labelchefin und Konzertorganisatorin tätig ist, bastelt nun schon seit einiger Zeit an lässigen Pop-Songs in DIY-Manier. In allen Schritten vom Songwriting bis zur Produktion legt sie mit Hand an. Ihr mittlerweile kaum zu überschauendes Output an Songs entsteht überwiegend nachts in ihrer Küche, oder, wenn sie mal wieder auf Tournee ist, im Backstagebereich, oder im einsamen Hotelzimmer - alleine mit ihrer Gitarre.
Das hört man auch ihren neuesten Songs an, die die unterschiedlichen Atmosphären einer Nacht widerspiegeln, sei es eine romantische („Gitano“) oder eine berauschte Party-Nacht („Table for Dancing“). Produziert hat sie ihr Album zusammen mit Steffen Schlosser (Schlagzeug, Perkussion, Gitarre) und dem serbischen Komponisten und Pianisten Nikola Jeremic im Berliner “Echoplex Studio”.
Die Songs sind mit erfrischenden Elektro-Beats „Lost and Found“ und an Western und Südamerika erinnernden Sounds „Gitano“ arrangiert. Auch finden sich Anleihen aus HipHop „Five Minutes“, aus Akkordeon-Chansons „Better Run“ oder Französischem 60s Beat a lá Jaques Dutronc „Table for dancing“.
Mit Unterstützung von Brandon Miller (Sarsaparilla), der die Gitarrenlines zu „Follow“ und „Lost and Found“ beisteuerte, und den Trompetensoli Damir Bacikins ist ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Album gelungen, das den Hörer in den leicht surrealen Kitty Solaris Kosmos entführt.
Ihre vorigen Releases „Future Air Hostess“ (2007) und „My Home is My Disco“ (2009) fanden bereits großen Anklang bei Publikum und Presse. Auskopplungen daraus wurden auf Samplern wie "Poptastic Conversation China“ oder „Elektropop Volume 1“ (neben Bands wie Zoot Woman und Polarkreis 18) veröffentlicht oder liefen als Filmmusik im Kleinen Fernsehspiel (ZDF/ Arte) oder in „Straight“ von Nicolas Flessa.
„Sonnendurchflutet, aufgekratzt, vom Leben geküsst. Und ein paar verbogene Bläser tröten auch um die Ecke.“ (fm4)