Um ihr neues Album „Let England Shake” aufzunehmen, suchte sich PJ Harvey einen ganz besonderen Ort: Es verschlug sie in die Grafschaft Dorset im Südwesten Englands. Genau genommen war es eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert, von deren Spitze aus man das Meer überblicken kann, in der sie gemeinsam mit vielen anderen tollen Musikern an der Platte arbeitete. Mit von der Partie waren auch die langjährigen Weggefährten Flood, John Parrish und Mick Harvey.
Das Thema Krieg wird in den Texten immer wieder aufgegriffen. Sie thematisiert die Angst der Soldaten und singt über Ereignisse, die verschiedenste Generationen betreffen: vom aktuellen Krieg in Afghanistan bis zur Schlacht von Gallipoli während des Ersten Weltkrieges. Das Album versucht gar nicht erst, ein Protestalbum zu sein, es ist auch kein die Politik kritisierendes Manifest. PJ Harveys Fähigkeit, eine ganz eigene mystische Stimmung zu schaffen, ist einfach nur packend und beeindruckend.
„Das Album wirft ein Auge auf die Welt und aktuelle Konflikte. Ich beobachte und erzähle über diese Dinge immer aus einer menschlichen Sichtweise. Ich bin nicht die Richtige, um ein politischen Statement zu singen“, erklärt PJ Harvey. „Ich singe als Mensch, den Politik so wie jeden anderen etwas angeht und der von ihr betroffen ist. Das ist für mich die bessere Herangehensweise als die der klassischen Protest-Musik.“ Mit „Let England Shake“ ist der Britin wieder ein beeindruckendes und kräftiges Album gelungen.