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CD-DETAILS LET ME SING [DURSTEWITZ, CHRISTIAN]


Foto: Michael Mey

Durstewitz, Christian

Let Me Sing [Pop]


RELEASE: 22.10.2010


LABEL: Usfo

VERTRIEB: Universal


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Schafft es ein junger Mann von 21 Jahren mit selbstkomponierten Songs auf den dritten Platz einer Castingshow, ist das für sich betrachtet bereits eine Sensation. Wenn es sich bei dieser Castingshow allerdings um Stefan Raabs ambitioniertes „Unser Star für Oslo“ handelt, dürfte klar sein, dass es für einen solchen Erfolg schon etwas mehr gehört, als eine gute Stimme und ein ansprechendes Äußeres.


Studioaufnahmen Chrisitan Durstewitz

Christian | Myspace Video


Nicht, dass es Christian Durstewitz an beidem mangeln würde, aber davon abgesehen will der 21-jährige Sohn eines Operntenors so gar nicht in die gängigen Klischees passen, denen sich die Kandidaten solcher Formate hierzulande nur allzu gerne andienen. Und das nicht nur aufgrund seiner aufsehenerregenden Mähne und eines etwas ― nun, nennen wir es einmal ― „unorthodoxen“ Auftretens. Denn Christian Durstewitz ist Musiker. Durch und durch. Ein Vertreter dieser seltenen Spezies, die zum Glücklichsein nicht mehr braucht, als ein Instrument und die eigene Stimme.

Christian kommt vom Dorf, aus Altenlotheim, einem Nest in der tiefsten hessischen Provinz. Mit acht Jahren setzte er sich zum ersten Mal ans Klavier. In der Folge brachte er sich, vom Kontrabass bis zur Ukulele, ein Instrument nach dem anderen bei, und begann Songs darauf zu schreiben.

Nun mag die dörfliche Langeweile vielleicht erklären, warum sich ein junger Mann, jede freie Stunde, die er nicht in der Schule absitzen muss, in seine Musik flüchtet. Warum er aber lieber alte Disney Soundtracks hört, statt sich, wie seine Klassenkameraden, als Fan irgendwelcher gerade angesagter Teenieschwärme auszuleben, lässt sich dagegen derart nur schwerlich erklären. Für Christian selbst liegt die Begründung auf der Hand: „Für mich war die Musik an sich seit jeher wichtiger als das Drumherum. Ich habe immer schon Musik gemacht. Zuhause, allein in meinem Zimmer, auf der Bühne, mit Jazzbands, Hardrockbands, Popbands. Nicht, weil mir das Genre egal war, sondern weil ich jeder Art von Musik, etwas Interessantes, Bewegendes abgewinnen kann. Vielleicht habe ich deshalb auch kein musikalisches Idol, jemanden, von dem ich sagen könnte, dass er meine Musik beeinflusst. Außer Disney.“

Spätestens nach dem Erfolg bei „Unser Star für Oslo“ war für Christian endgültig klar, wo sein Weg ihn hinführen sollte. Der nächste Schritt würde das erste eigene Album sein. Die Arbeit daran ging er genau so leidenschaftlich, eigensinnig und zielstrebig an, wie alles andere, was mit der Umsetzung seines Lebenstraumes zusammenhing, einmal mit eigenen Songs auf den Konzertbühnen zu stehen:

Herausgekommen ist dabei "Let Me Sing", ein Album, das sämtliche Qualitäten des jungen Ausnahmetalents in sich vereint: Die von Christian in seinem Homestudio, zuhause in Altenlotheim, produzierten Songs sind ausnahmslos Eigenkompositionen und demonstrieren genau jene musikalische Bandbreite, die ihn schon als Teenager befähigte in Bands gegensätzlichster Genres zu spielen, ohne darin einen Widerspruch zu sehen. Auf "Let Me Sing" treffen dynamische Elektro-Sounds auf lupenreinen Pop, hardrockende Gitarren auf herzzerreißende Balladen, Disney-Chöre auf Tarantino-Soundtracks, und das alles montiert auf das Fundament einer State of the Art- R’n’B-Produktion, die in den Studios des erfolgsverwöhnten Valicon-Teams (u. a. Silbermond), ihren Feinschliff erhielt.

„Wenn ich eine Songidee habe, dann belasse ich es erst einmal dabei. Erst, wenn er mir der Song auch nach Tagen noch nicht aus dem Kopf geht, schreibe ich ihn auf“, beschreibt Christian eine Vorgehensweise, die ― mehr oder weniger unfreiwillig ― dafür sorgt, dass Let Me Sing mit einer Ohrwurmdichte glänzt, wie sie gerade bei aktuellen Chartsproduktionen ihresgleichen sucht. Und auch Disney ist daran nicht ganz unschuldig: „Diese Melodieseeligkeit ist ganz sicher darauf zurückzuführen. Und meine Vorliebe für spinnerte Sounds. Und die Chöre. Diese Chöre ziehen sich ja durch das ganze Album. Da ich früher, zuhause, die Musik immer ganz alleine aufgenommen habe, habe ich immer ganz viele Stimmen in unterschiedlichsten Stimmlagen eingesungen. Das habe ich jetzt auch wieder gemacht.“

Dieses spielerische Element, der Hang die Dinge nicht immer zu ernst zu sehen, zieht sich auch durch Christians Texte. So wie er in den Arrangements mit den Genres jongliert, spielt er in seinen Lyrics mit den Klischees ― so schreibt beispielsweise aus der Position des erfolgverwöhnten Superstars heraus, bloß um dieses Bild alsbald voller Witz wieder zu demontieren.

In „Stalker“ dagegen, der ersten Single-Auskopplung, ist der Titel Programm: Hier schlüpft Christian in die Rolle eines fanatischen Fans, der sich die Nähe zu seinem Idol um jeden Preis erkämpft. So düster das in der Theorie klingt, scheint die Ironie doch nicht zuletzt dank der herrlich schwarzhumorigen Singalong-Parts immer durch. Wie auf dem ganzen Album, man merkt man ihm die Leidenschaft und den Spaß an seiner Musik auch hier in jedem einzelnen Moment an.

Mit "Let Me Sing" beweist Christian Durstewitz endgültig, was ihn schon bei „Unser Star für Oslo“ zum heimlichen Favoriten machte: Christian mag ein charmanter, eigenwilliger Typ sein, dem schon allein deshalb die Herzen zufliegen, aber eben einer, dessen Talent diesen Exotenbonus ebenso wenig benötigt, wie jegliche Anbiederung an Schubladen oder Zielgruppen. Denn mit diesem Album ist er mehr denn je vor allem eines: durch und durch Musiker. Und dazu einer der begabtesten seiner Generation. Dass er das live auf der Bühne noch einmal eindrücklich untermauern wird, steht außer Frage.

(Quelle: Universal Music Group, 21.9.2010)


FORMAT: CD


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