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CD-DETAILS ALL THE ROADRUNNING (LTD.PUR EDT.) [KNOPFLER, MARK FEAT.EMMYLOU HARRIS]


Foto: (c) Universal Music

Knopfler, Mark feat.Emmylou Harris

All The Roadrunning (Ltd.Pur Edt.) [Rock / Alternative]


RELEASE: 09.03.2007


LABEL: Mercury

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.mark-knopfler-news.co.uk/

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Über einen Zeitraum von sieben Jahren haben Mark Knopfler und Emmylou Harris stillschweigend eine ganze Schatztruhe voller Duette angesammelt.

„Wir haben die Songs immer dann aufgenommen, wenn wir irgendwo ein bisschen Studiozeit abknapsen konnten“, berichtet Knopfler, der Emmylou einst bei einer Chet Atkins TV-Sondersendung kennen gelernt hatte.

„Emmylous Respekt, ihre tiefe Zuneigung für Musiker und Musik gleichermaßen hat mich damals sofort beeindruckt, und das tut sie auch heute noch. Ich habe mich beim Komponieren eine ganze Menge mit dem Zusammenspiel von Mann und Frau auseinandergesetzt. Und Emmylou, mit ihrer unfassbaren Stimme, drückt für meine Verständnisse etwas `universell Weibliches´ aus, etwas, dass alle Generationen anspricht. Nach unseren ersten Aufnahmen und einer Reihe von Hank-Williams-Tribute-Duetten, die wir danach einspielten, wurde mir klar, dass wir einfach weitermachen mussten – und glücklicherweise dachte Emmy genauso.“

Emmylou berichtet: „Diese Platte aufzunehmen war das Schönste überhaupt, ich hab selten so viel Spaß gehabt –, es ist eine tolle Erfahrung, täglich mit grandiosen Musikern zu arbeiten und dazu auch noch von einem der größten Künstler unserer Zeit angeleitet zu werden. Das war wirklich ein Geschenk, für das ich mein Leben lang dankbar sein werde.“

Knopfler dazu: „Der Song „IF THIS IS GOODBYE“ ist von einer Aussage des Schriftstellers Ian McEwan inspiriert. Er schrieb kurz nach den Terroranschlägen des 11. September über die letzten Anrufe, die via Handy aus den Türmen abgingen – Anrufe, um „I Love You“ zu sagen. Damit verknüpft ist auch der Song „THIS IS US“, der in gewisser Weise die Fortsetzung dieses Songs ist; er unterstreicht, dass Liebe viel stärker ist als z. B. Hass. Er zelebriert ein ganz gewöhnliches Leben, in dem Liebe die Oberhand behält, wo man sich verliebt, einander heiratet, Kinder bekommt und später das Fotoalbum hervorholt.“

Als Co-Produzent an der Seite von Chuck Ainlay, übernahm Knopfler, wie auch Richard Bennett, die elektrische, akustische und Slide-Gitarre. Weitere Musiker, die an den Aufnahmen beteiligt waren, sind: Jim Cox und Guy Fletcher (Keyboards), Glen Duncan (Geige/Mandoline), Dan Dugmore (Steel-Gitarre), Glen Worf (Bass) sowie Chad Cromwell und Danny Cummins (Schlagzeug).

Mark Knopfler, Gewinner zahlreicher Grammy-Awards und einstiger Leadsänger/Songschreiber der legendären Dire Straits, kombinierte seine kantigen Texte mit seinem Gitarrenkönnen in der Vergangenheit für Klassiker wie „Money For Nothing“, „Sultans of Swing“, „Romeo and Juliet“ und „Walk of Life“. Er hat u.a. für Bob Dylan und Randy Newman als Produzent gearbeitet und nebenher eine Vielzahl von Film-Soundtracks aufgenommen (u.a. „Local Hero“, „The Princess Bride“ und „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“). Außerdem hat er eine Reihe von erfolgreichen Soloalben veröffentlicht, das jüngste Beispiel ist SHANGRI-LA (2004).

Emmylou Harris hat nicht nur insgesamt 11 Grammys gewonnen, sondern wurde auch mit dem Billboard Century Award ausgezeichnet. In den bisher 35 Jahren ihrer Karriere ist sie gleichermaßen als Sängerin und Songschreiberin zu einer Ikone geworden. Sie war es, die der Roots-Music zu neuem und bisher ungekanntem Ruhm verhalf. Sie hat mehr als 20 Soloalben aufgenommen und war zudem auf unzähligen Alben befreundeter Künstler zu hören. Ihr letztes Soloalbum STUMBLE INTO GRACE wurde im Jahr 2003 auf Nonesuch veröffentlicht.


Biografie
Selbst schlechte Dinge haben bekanntlich meist noch gute Seiten. Ein Motorradunfall zum Beispiel, wie ihn Mark Knopfler letztens erleben musste. Zwecks Rekonvaleszenz lange an sein Heim gefesselt, konnte der Brite zwar vorerst nicht mehr auf Tournee gehen – aber dafür nach der Durchsicht der zahlreichen Genesungswünsche in aller Ruhe jede Menge neue Songs schreiben. Die vierzehn besten und schönsten davon finden sich nun auf seinem neuen Album "Shangri-La" wieder, das Knopfler mit seinem bewährten Quintett um den Gitarristen Richard Bennett und den ehemaligen Dire Straits-Keyboarder Guy Fletcher eingespielt hat. "Wir sind jetzt seit gut zehn Jahren zusammen und teilen denselben Humor. Es ist ein gutes Gefühl und immer wieder ein Highlight, wenn wir zusammenkommen. Ich spielen ihnen den Song auf der Gitarre vor, wir reden ein bisschen drüber, und dann spielen wir einfach drauflos. Overdubs sind kaum nötig, weil die Band so gut spielt und zuhört. Wir müssen nicht mal das Band anhalten, spielen einfach ein paar Takes und nehmen dann meist doch gleich den ersten."

Der Titel seines vierten Solo-Albums bezieht sich zum einen auf den Aufnahmeort. Das Shangri-La ist ein altes Studio aus den 60er-Jahren in Malibu, wo bereits Bob Dylan, Neil Young und The Band Sessions spielten. "Der Besitzer", sagt Mark Knopfler, "hat viel getan, um diesen Ort zu erhalten und mich eingeladen, dort aufzunehmen. Old California schien viel mit dem Zeug zu tun haben, an dem ich dran war, und einiges davon hat bestimmt auch auf die Aufnahmen abgefärbt." Im versonnenen Quasi-Titelsong "Our Shangri-La" offeriert Knopfler aber auch ein Stück persönliche Lebensphilosophie. "Für mich kann das Shangri-La überall liegen. Wir müssen nur versuchen, unseren eigenen Himmel zu erschaffen, das wird niemand für uns tun. Wir müssen lernen den Moment mehr zu genießen als wir es tun, weil wir so darauf getrimmt sind, auf langfristige Ziele vorauszuschauen oder zurück mit Bedauern, oder um der Nostalgie willen."

Nostalgie liegt Knopfler fern, auch wenn er mit "Donegan’s Gone" Lonnie Donegan Referenz erweist, einem Idol seiner Kindheit, und dafür zum ersten Mal seit einer kleinen Ewigkeit, genauer: seit "Water Of Love" vom ersten Dire Straits-Album, wieder zur Bottleneck-Gitarre griff. In eine andere Ära verweist auch die swamp-funkige Sportler-Hommage "Song For Sonny Listen", eine Figur jedoch von zeitloser Tragik, deren Spur Knopfler nach der Lektüre von "Night Train" aufnahm, der Boxer-Biographie von Nick Tosches. Mark Knopfler: "Night Train" ist ein Song, zu dem Sonny Liston gern trainierte, weil er Musik liebte. Was mich wohl am meisten faszinierte ist der Umstand, dass niemand genau sicher weiß, an welchem Tag Sonny geboren wurde, und dass ebenso unklar geblieben ist, an welchem Tag genau er gestorben ist. Diese Symmetrie zog mich irgendwie an."

Noch deutlicher wird der Bezug zur Gegenwart in "Back To Tupelo". Knopflers’Fazit: Seit Elvis-Zeiten hat sich nichts geändert, wenn es um die Sucht nach Ruhm geht. Und um die dubiosen Gestalten, die diese auszubeuten wissen, wie es damals eben Colonel Parker tat, der für Mark Knopfler ein "Jahrmarkts-Zuhälter" war, der Presleys Karriere samt seinem Hollywood-Streben ruiniert hat. "Es ist heute nach wie vor dasselbe, die Fehler in diesem Bild wurden nicht wirklich angegangen. Viele Youngster heute wollen einfach nur berühmt sein, und dabei reicht es nicht, ein Rock- oder Fernsehstar zu sein. Wäre es nicht großartig, wenn du auch ein Filmstar sein könntest?".

"5:51" rekapituliert einen spektakulären Mordfall aus seiner Teenager-Zeit in Tyneside, "Boom, Like That" beschreibt die folgende Amerikanisierung, basierend auf der Geschichte des McDonald’s-Machers Ray Kroc. "Ich versuche manchmal mir die Gegenwart zu erschließen, in dem ich in die Vergangenheit schaue", erläutert Knopfler eine wichtige seiner Songschreiber-Maximen. "Denn die Zeiten ändern sich, aber die Menschen nicht." Manchmal brennen sie halt durch und schicken lateinamerikanisch angehauchte "Postcards From Paraguay", manchmal sind sie verliebt, auch wenn sie’s nicht wahrhaben wollen ("Whoop De Doo"). Und manchmal finden sie auch in einem zauberhaften Country-Waltz zusammen, den Mark Knopfler im akustischen Two-Step "All That Matters" mit Richard Bennett tanzt. Und wenn der letzte Ton des humorvollen Ausklangs "Don’t Crash The Ambulance" verklungen ist, besteht wieder mal kein Zweifel: Mark Knopfler hat mit "Shangri-La" erneut seine eigene musikalische Kategorie definiert. "Laid-back", gewiss, doch ohne dabei auch nur eine Sekunde zu langweilen. Der Himmel kann ja manchmal so nah sein...

Foto: Universal Music

(Quelle: Universal Music Group, 2007)


FORMAT: CD


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