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CD-DETAILS ASLEEP IN THE BREAD AISLE [ROTH, ASHER]


Foto: (c) Hannibal Matthews

Roth, Asher

Asleep In The Bread Aisle [HipHop / Rap]


RELEASE: 17.04.2009


LABEL: Universal

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.thedailykush.com

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„I got a question/What’s a rapper look like?/Is he tan? Is he black, white?/Is he blacked out, high on the crack pipe?/Or more the cats that’ll ride on the half pipe?/Don’t wanna act like I know about the rap type/‘Cause matter of fact, I can’t grasp who rap likes.“

Vom angenehm vertrackten Rhythmus dieser Zeilen einmal ganz abgesehen, präsentiert uns der 23-jährige MC Asher Roth mit obigem Statement kurz und bündig die Essenz seines kreativen Schaffens: Er stellt Fragen, schert sich nicht um Hautfarbe, Pflichtexzesse oder Actionsport-Hobbys, will sich gar nicht erst mit Klischees aufhalten – und kann ohne Probleme zugeben, dass er von derartigen Rap-Kategorisierungen keinen blassen Schimmer hat. Kein Wunder, schließlich fährt er auch Fahrrad in einem seiner Videos. Mit Helm. Aber warum auch nicht?

Während unzählige Rapper immer wieder das alte Lied über ihre unschöne (und nicht selten erfundene) Vergangenheit anstimmen und ihre vermeintliche Vita mit ausgelatschten Texten untermauern wollen, geht Asher Roth die Dinge anders an und hat sich damit schon jetzt als Stimme der Zukunft etabliert: Er ist die Ausnahme im aktuellen HipHop-Geschehen, bodenständig und charakterfest genug, um sich für seine gewöhnlichen Vorstadtwurzeln nicht zu schämen, aber zugleich selbstbewusst und begnadet genug, um schon jetzt Rap-Größen wie 50 Cent, Ludacris, Akon und André 3000 von sich und seinem Können überzeugt zu haben.

Sicherlich wird es Leute geben, die in ihm einen talentierten MC erkennen und ihm sofort das Klischee des weißen Rappers aus dem Vorort anheften, der sich auch mal am Mikrofon ausprobieren will. Es kann sich dabei jedoch nur um Leute handeln, die seine Skills noch nie gehört, geschweige denn live erlebt haben. Roth erzählt einem nichts vom Leben auf der Straße (hatten wir schon ein paar Millionen Mal – danke, es reicht), aber was er liefert, sind scharfsinnige Beobachtungen über so unterschiedliche Themen wie Politik, Partys oder seine einzigartige Position im HipHop-Game. Roth ist in erster Linie ein überzeugter Student der HipHop-Kultur; ein Musiker, der wie kein Zweiter komplexe Rhymes und Wortkonstellationen kreieren kann, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.

Eure erste Frage kennen wir bereits: Wie wird man mit einem College-Abschluss als Grundschullehrer (erworben an der West Chester University) zu einem aufstrebenden HipHop-Schwergewicht? Wie passt das zusammen? In Morrisville, Pennsylvania aufgewachsen, war es in der Tat eher unwahrscheinlich, dass in Roths Elternhaus Rap läuft – dann schon eher klassischer Rock, Soul aus den Siebzigern oder Pop aus den Achtzigern. „Was HipHop betrifft, hatte ich schon immer die Perspektive eines außen Stehenden“, sagt er. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich ‘Hard Knock Life’ von Jay-Z bei einem Freund im Radio hörte; wie er ein Sample aus dem Musical ‘Annie’ in eine unsterbliche HipHop-Hymne verwandelte. Ich dachte mir nur: ‘Das ist Musik für jeden!’ Zwar konnte ich nicht über die Drogen in meinem Besitz rappen, oder über die Waffen, die ich bereits illegal verkauft hatte, aber ich konnte stattdessen in meinen Texten einfach ansprechen, wie viel Spaß ich mit meinen Freunden hatte. Das waren die Themen, die sich für mich richtig anfühlten.“

Als Teenager nahm der Nachwuchs-MC erste Tapes im Keller eines Freundes auf („Ich hab mit einem $10-Mikrofon gearbeitet“, lacht er) und verkaufte sein erstes „Album“ schließlich in wenigen Tagen an Hunderte von Schülern seiner kleinen High School. Als er schließlich aufs College kam, verging keine freie Minute, in der Roth nicht an HipHop dachte. Er war endgültig infiziert. Als er schließlich ein paar Freestyle-Tracks auf seine MySpace-Seite stellte, war das zugegebenermaßen eher als Witz gedacht. Doch schickte einer von Roths Freunden aus einer Laune heraus eine Freundschaftsanfrage an Scooter Braun, der zuvor Marketing Director von So So Def gewesen war, und der wiederum war so beeindruckt vom Können des Rappers, dass er ihn kurzerhand nach Atlanta fliegen ließ und ihn als ersten Künstler seines neuen Labels unter Vertrag nahm. Nachdem sich noch weitere Labels um ihn gerissen hatten, unterzeichnete Roth dann Ende 2007 einen Gemeinschaftsvertrag mit Steve Rifkinds SRC/Loud-Label und Brauns SchoolBoy-Records. „Ich hab mir die MySpace-Seite nur so aus Scheiß zugelegt“, hat Roth kürzlich einem Journalisten berichtet. „Ich hatte es damit nie auf einen Deal abgesehen. Das war eigentlich alles nur so zum Spaß gedacht.“

Das Jahr 2008 markierte für Asher Roth den endgültigen Wendepunkt: Zunächst veröffentlichte er sein erstes offizielles Mixtape „The Greenhouse Effect“ zusammen mit DJ Drama und Don Cannon (wobei es sich um das erste Tape von Gangsta Grillz handelt, auf dem ein weißer MC vertreten ist), um danach eine Reihe von ausverkauften Shows zu absolvieren (alles von intimen Club-Gigs bis hin zu riesigen Publikums-Hits). Vergiss Hautfarbe; vergiss die Vororte. Es ist die Qualität seiner Live-Show, die Roth vom Rest der Rap-Welt unterscheidet. Ob er nun vor einem ausverkauften „SOB’s“ in New York City oder vor 9.000 Studenten in der University of Colorado auftritt (und damit den Zuschauerrekord der Uni bricht) – Asher Roth präsentiert genau das, was im HipHop seit geraumer Zeit gefehlt hat: Spaß. Ausgelassenheit. „Mein Ziel ist es, die coolste Live-Show überhaupt zu präsentieren“, kommentiert er. „Lass es wie Woodstock sein. Sollen die Leute sich ruhig im Dreck rumwälzen und harte Drogen nehmen.“ Um diesen Effekt zu erzielen, tritt Roth mit Live-Musikern auf, die seinem wachsenden Katalog von Hits noch mehr Nachdruck verleihen. Wie gut das funktioniert beweist auch die Presse, die Asher Roth in den USA seit Monaten bekommt: Er wurde schon im US-Rolling Stone, im Playboy, von Spin, URB, Vibe, The Source, bei AllHipHop.com und diversen anderen Medien abgefeiert; und im Dezember 2008 landete er sogar auf dem Cover des XXL-Magazins – was ihn nach Eminem zum zweiten weißen MC macht, dem diese Ehre zuteil wurde...

Mit seinem Debütalbum „Asleep in the Bread Aisle“ zeigt Asher Roth deutlich, dass sein Erfolg nichts mit Effekthascherei oder leerem Gerede zu tun hat: „I Love College“, seine erste Single und noch so eine untypische Ansage, ist schon längst einer der größten Hits in den Staaten. Der Track ging in wenigen Wochen in die Top-10 der iTunes-Charts. In Roth hat die HipHop-Community einen MC gefunden, der die Balance findet: zwischen lockeren Themen und alltäglichen Anliegen, ernsteren Dingen und komplexen Gedankengängen. Einen MC, dessen Freestyles besser sind als das, was andere Rapper in stundenlanger Arbeit zu Papier bringen. Und, wichtiger noch: einen MC, der das Talent und die Energie hat, jeden HipHopper zu überzeugen – von seinen Skills und davon, dass „true HipHop“ letztendlich nur bedeutet, dass man sich selbst treu bleibt. Zieht euch warm an – die „Roth Boys“ sind im Anmarsch ...

Tracklisting:

  1. Lark on My Go-Kart
  2. Blunt Cruisin'
  3. I Love College
  4. di Da
  5. Be by Myself
  6. She Don't Wanna Man
  7. Sour Patch Kids
  8. As I Em
  9. Lion's Roar
  10. Bad Day
  11. His Dream
  12. Fallin'

(Quelle: Universal Music Group, 2009)


FORMAT: CD


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