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CD-DETAILS POMP´S NOT DEAD [MY EXCELLENCE]


Foto: (c) Erik Weiss

My Excellence

Pomp´s Not Dead [Pop]


RELEASE: 02.05.2009


LABEL: Island

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.myexcellence.com

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Seit Jahrhunderten steht Wien, die kaiserliche Residenzstadt und Heimat der größten Komponisten der Welt, als Synonym für klassische Musik. In dieser Stadt, in der sich bis heute alles um Mozart, Beethoven und Johann Strauss dreht, in der die High Society abends prunkvolle Opernhäuser besucht und Arien lauscht, spürt man das Erbe der größten musikalischen Genies. Der magische Zauber, der über dieser Stadt liegt, hat nicht nur die klassischen Komponisten vieler Epochen in seinen Bann gezogen, sondern bleibt bis heute ungebrochen. Seit Jahrhunderten folgt Klassik strikten Traditionen, ist geprägt von Beständigkeit und hält sich an genaue Formen, Etikette und Regeln. Bis heute.

Es war am 23. Juni 1980, als Richie Ulmer, Sänger und Songwriter von My Excellence, im Herzen dieses klassischen Erbes geboren wurde. Von seinem Großvater erhielt er zu seinem vierten Geburtstag einen Konzertflügel, der, wie Richie später rausfinden sollte, vor 200 Jahren von Conrad Graf speziell für Beethoven gebaut wurde. Gemäß der Familientradition begann Richie im Alter von sechs Jahren klassisches Klavier zu lernen. Fasziniert von der Magie der Sonaten, Fugen und Symphonien, arbeitete er an seinem Traum, eines Tages seinen Namen in diesen Reihen zu sehen.

Bald schon wurde Richies Talent entdeckt und von hochrangigen Klassikern gefördert. Die klassische Zukunft schien rosig für ihn – bis zu dem Tag, an dem der Teenager Richie auf einem Oasis-Konzert der Welt der Gitarrenmusik, des Punks und der damit verbundenen regellosen Art des Musizierens verfiel. „Mir gefiel diese britische Attitüde“, erzählt er. „Diese Fähigkeit, sich nicht unbedingt immer anzupassen, sondern sich seinen eigenen Weg zu suchen.“ Genau das tat dann auch er – er brach auf zu neuen Ufern. „Ich bin zwar kein klassischer Revoluzzer, aber die Qualität, alles um sich herum etwas kritisch zu beäugen und auch das grundsätzlich Gegebene in Frage zu stellen: Das entspricht mir schon.“

Seinen Konzertflügel ließ er kurzerhand stehen und kaufte sich die gleiche Epiphone-Gitarre, wie Noel Gallagher sie besitzt und vorzugsweise spielt. Er brachte sich selbst das Gitarrespielen bei, gründete eine Band und begann seine eigenen Songs zu schreiben, zu singen und eine andere Seite von Wien zu erleben. Verrauchte Clubs mit Kronleuchtern an der Decke, mit Graffiti überzogene barocke Konzerthallen. Wien, wie es die Welt nicht kennt.

„Die Entdeckung dieser für mich neuen künstlerischen Welt war nicht von Anfang an einfach“, beschreibt Richie seinen Weg. „Wenn man mit 13 Jahren beginnt, eigene Songs zu schreiben, zitiert man zunächst das, was man kennt und mag. Erst später kann daraus etwas Eigenes erwachsen. Das ist wohl ganz natürlich so. Man muss als junger Songwriter einfach vieles ausprobieren, um zum Kern dessen vorzustoßen, was einem selber entspricht.“

Für dieses Wachsen und Reifen nahm er sich Zeit. Dabei entdeckte er nach und nach, „dass mir der typische Kompositionsprozess von Pop- und Rockmusik irgendwann einfach zu viel und zu einseitig wurde.“ Drum begann er, wieder mehr Klavier zu spielen, Klassik zu hören, Aufführungen in der Wiener Staatsoper zu besuchen – „es ist einfach schon auch meine Welt, was ich da finde. Es muss sich nicht gegenseitig ausschließen, Rockfan und Klassikliebhaber zu sein, erst Recht nicht für einen jungen Musiker – so freaky das auf andere auch wirken mag.“

Nach mehren Bandprojekten, 200 Konzerten – unter anderem als Support von Green Day und Lenny Kravitz –, nach ersten Radioairplay- und Charterfolgen entschied sich Richie, mit seinen musikalisch versierten Freunden, Christoph, Michael und Paul – allesamt Wiener, schon länger befreundet und zum Teil auch bereits davor künstlerisch miteinander verbunden – My Excellence zu gründen und die zwei musikalischen Welten, wie er sie erlebt hatte, zu vereinen. Es sollte Klassik sein, wie er sie fühlte und lauthals in die Welt hinausschrie.

„Das Verbinden dieser Welten hat mir von Anfang an irre Spaß gemacht“, so Richie. „Kaum hatte ich mit der Umsetzung dieser Idee begonnen, setzte sich für mich ein farbenprächtiges Bild dessen zusammen, was ich wirklich machen möchte. Man fühlt sich als Künstler plötzlich viel definierter, wenn man seinen Winkel gefunden hat.“ Sein Winkel hieß, die klassischen Melodien als Thema für den Leadgesang zu nehmen und um den Gesang herum seine Songs zu bauen. „Das war eine irrsinnige Herausforderung. Denn wenn du zum Beispiel eine extrem bekannte klassische Melodie für den Gesang in der Strophe nimmst, musst du anschließend eine eigene Refrain-Melodie finden, die mindestens genauso stark ist, wenn nicht gar besser.“

Kurzum: My Excellence besitzen die Chuzpe und Kraft, die Großen der E-Musik zu zitieren und sich mit ihren eigenen Kompositionen daran messen zu lassen. Viel Mut für eine junge Band, von denen viele Gleichgesinnte froh wären, wenn ihnen überhaupt mal ein Song mit der cleveren Catchyness und der drückenden Dynamik von My Excellence einfiele – ohne sich dabei auch noch dem Vergleich mit den Helden der Klassik zu stellen. „Dabei ist es sehr hilfreich, dass ich über die Jahre des Ausprobierens und des Suchens meines Weges sehr klar herausgefunden habe, was ich nicht will“, so Richie. „Doch die wichtigste Erkenntnis für mich war: Musik sollte man nicht erklären können, man sollte sie einfach fühlen.“

Zwei Jahre arbeiteten My Excellence an ihrem Debütalbum „Pomp`s Not Dead“, beschworen dabei den Geist von Bach bis Mozart und sehen ihre Art des Punks als persönliche Reminiszenz an die größten Genies der Klassik. Plötzlich fühlt man sich zurückversetzt in eine Zeit, in der Mozarts Attitüde gleichermaßen Faszination und Entsetzen in Wien und in der Welt auslöste, und fühlt sich beim Hören ihres Debüts dank der dichten und drückenden Rock-Produktion zugleich ganz im Hier und Jetzt verortet. Hier knallen rotzfreche Gitarren auf politische Texte, dreckige Schlagzeug-Grooves auf Klaviersonaten, verzerrte Klänge verschmelzen mit Streichern und lassen musikalisches Erbe in neuem Glanz auferstehen. Hier treffen zwei Welten aufeinander, die mit allen Regeln brechen. Zwei Welten, die My Excellence vereinen.

Nach all den Jahrhunderten der musikalischen Tradition und der unantastbaren Größe klassischer Meister stellt sich Wien nun also als Geburtsstadt für einen gänzlich neuen, so noch nicht wahrgenommenen Sound dar. Die Erneuerung aus dem Klassischen, die Renaissance des Großen, vermengt mit der urbanen Frische juveniler Leichtigkeit und der künstlerischen Präzision eines begabten Songwriters. Es gehe bei all dem auch darum, so Richie, „die Klassik für eine jüngere Hörerschaft von ihrem angestaubten Image zu befreien. Klassik rockt, in einer gewissen Weise. Man muss es nur einmal anders betrachten, es in die Sprache einer jungen Generation übersetzen. Einen althochdeutschen Text von Goethe versteht doch auch kein Jugendlicher – wenn man ihn aber übersetzt in seine Sprache, wird er zwangsläufig von der Strahlkraft und Dichte begeistert sein. Weil er versteht, wie cool das eigentlich sein kann. Nicht anders verhält es sich mit den klassischen Themen in unserer Musik.“

Aber hören Sie selbst. Entdecken Sie diese zwei Welten, die auf eine so spannende wie eindrückliche Weise eine Symbiose eingegangen sind. Entdecken Sie: My Excellence.

(Quelle: Universal Music Group, 19.3.2009)


FORMAT: CD


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