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VERTRIEB: SPV
WEBSITE: www.shazzmusic.com
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House-Music ist 20 Jahre alt und niemand kann das Konzept wirklich völlig begreifen. Bücher und Essays wurden geschrieben, Dokumentarfilme gedreht – und Unmengen von Artikeln und Links sind im Internet erschienen, alle über einen Sound, der das Leben so vieler Menschen verändert hat.
Somit ist es höchste Zeit, dass wir die Rolle des Ältestenrats übernehmen und auf Sternchen wie die Lily Allens und Sam Sparros dieser Welt schauen und sie daran erinnern, wie es früher war, damals, wie man so schön sagt.
Es ist schon irgendwie ironisch: Wir gingen von Avantgarde zu der Vorstufe des Altseins in Form von Elektronika über. Längst weg sind die 12“-Cover von 10 Records, die man anhand der Graphik schon von weitem erkannte, auch den sensiblen Spiritualismus von Marshall Jefferson gibt es nicht mehr. Wir waren von Anfang an dabei, als noch kaum einer mit Drum Machines richtig umgehen konnte, als die Bearbeitung noch riskant war, als eine Flut von Synthie-Sounds gespielt auf lauten Tanzflächen-Soundsystems uns mit Sounds of the Underground zum Zappeln brachte.
Aber Moment mal. Drum Machines geben noch immer den Ton an, sogar jetzt mehr denn je. Marshall Jefferson ist auch noch am Leben. Und Shazz veröffentlicht sein «Heritage» Album, eine zuckersüße Sammlung von Songs, die die letzten beiden Jahrzehnte ernsthafter Musiksucht zusammenfassen. Von den ersten EPs auf Fnac Division in den Achtzigerjahren bis zu den F.Communication Perlen, gefolgt von seinem Majorlabel-Vertrag bei Columbia in den Neunzigern ist Shazz schon immer unser französischer Geheimtipp gewesen, ein echter Liebhaber von Deep House und lauschigen Grooves.
«Heritage» ist das Ergebnis eines neuen Vertrags bei dem französischen Independent-Label Pschent und seiner engen Zusammenarbeit mit Sänger/Komponist Michael Robinson. Shazz selbst steuerte die Produktion wie auch ein bisschen mehr Kick bei, und spielt mit den nicht ganz so originellen Musikideen von «Alt ist das neue Neu» und «Weniger ist mehr als man denkt». Der Sinn dahinter, wie man sich vielleicht denken kann, ist nicht, alte Strukturen niederzureißen. Klar, Shazz ist schon mal auf dem Titelblatt vom DJ Magazine erschienen, aber er wurde noch nie in die Schublade French Touch geschoben, zum Glück.
«Heritage» ist seine Interpretation eines House Künstlers, der niemals seine Seele verkauft hat, um in die Charts zu kommen. Manche könnten sagen, dass es daran liegt, dass Shazz nicht das Neuste vom Neuen ist – aber wir alle wissen ja, dass Musik nicht zwangsläufig immer das Neuste vom Neuen sein muss. Musik ist etwas, woran man festhält und etwas, das einen zum Träumen bringt. Musik ist intim. Es bewegt sich etwas in einem. Hier ist ein Album mit 11 Tracks, die beweisen, wer Shazz heute ist: ein Mann, der die Liebe kennt, der nicht vollkommen mit der Gesellschaft und der Welt im Einklang ist (wer ist das schon?), der zurückschaut und vorausplant.
Es ist okay älter zu werden, auch wenn man früher mal Rave geliebt hat. Es ist okay abzuhängen, selbst wenn Acid mal König war. Es ist völlig in Ordnung Songs zu schreiben, wenn man früher eher Instrumental-Musik gemacht hat. Es ist wie ein Wunder, weiterhin Musik zu machen, wenn das Geschäft nicht mehr so ist, wie es mal war. Es ist toll, nicht aufzugeben. Hier kommt «Heritage». Mit einem etwas sanfteren Ton.
(Quelle: SPV, 2009)
FORMAT: CD
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