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CD-DETAILS AFRICAN SCREAM CONTEST [V.A.]

V.A.

African Scream Contest [Weltmusik]


RELEASE: 18.04.2008


LABEL: Analog Africa

VERTRIEB: Groove Attack


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"This latest collection from Afro vintage specialists Analog Africa is one funky freak-out of a history lesson. [...] label boss Samy Ben Redjeb is digging for audio gold in dusty vinyl vaults [...] Rare music worth discovering." - Straight No Chaser


Das Label Analog Africa und dessen Betreiber Samy Ben Redjeb geniessen international grosse Wertschätzung unter Musikliebhabern und Sammlern von Latin, Afro und Rare Grooves. So zählt Samy als Verkäufer von Vinylraritäten gestandene Musikgrössen wie Freestyle Records-Labelchef Adrian Gibson, Cut Chemist oder Jan Weissenfeldt von den Poets of Rhythm zu seinen Stamkunden. Sein Label platzierte sich bei den renommierten BBC Radio 3 Awards for World Music 2007 gleich mit den ersten beiden Veröffentlichungen in den Kategorien Best Re-issue/Compilation und Best Packaged Album jeweils unter den ersten fünf.

Mit "African Scream Contest" kommt im März endlich die dritte Veröffentlichung von Analog Africa in die Läden. Wie für die beiden Vorgänger hat Ben Redjeb auch für dieses gross angelegte Projekt in verstaubten Lagerräumen in den entlegendsten Winkeln Afrikas nach längst vergessenen Aufnahmen gesucht, um diese Funde zu restaurieren, zu konservieren und einer neuen Hörerschaft zu präsentieren.
Seine Nachforschungen begannen eher zufällig, als er im August 2005 "ohne allzu große Erwartungen, nur mit der Hoffnung ein paar gute Platten zu finden", in der Stadt Cotonou in Benin eintraf. "Was ich dabei vor Ort entdeckte, kann nicht in Worte gefasst werden." So kam es, dass der leidenschaftliche Musikliebhaber und Sammler innerhalb der nächsten zwei Jahre acht weitere Reisen in die Region unternahm, deren Endergebnis die vorliegende Compilation mit 14 aussergewöhnlichen Songs ist. Der Umstand, dass ein Teil der Künstler selbst in Benin völlig unbekannt ist, verdeutlicht, wie akribisch der Labelchef arbeitet.
"Einige der Lieder wurden bisher nicht veröffentlicht und wären ohne unseren Release für immer verloren gewesen. Ich fand sogar ein vom Produzenten bisher nicht veröffentlichtes Tonband mit Aufnahmen von Vincent Ahehehinnou & Poly-Rythmo,
das über drei Jahrzehnte in der Schublade seines Hauses lagerte."

Im Zuge seiner Recherchen führte Samy 16 Interviews in verschiedenen Städten in Benin und Togo, um mit den Künstlern, Musikproduzenten und Toningenieuren die Geschichte der Musikszene beider Länder in den 1970er Jahren zu rekonstruieren. Diese Gespräche dienten als Vorlage für das profunde 44-seitige Booklet, das u.a. seltene private Fotos der Künstler und interessante Anekdoten beinhaltet. Anhand dieser Informationen und der Musik dokumentiert Ben Redjeb den prägnanten Stilmix, der in beiden Ländern entstand. Wie in den meisten französischsprachigen Ländern Westafrikas wurde auch die Musik in Benin und Togo vor allem von kubanischer, kongolesischer und traditioneller Musik geprägt. Durch die Kolonialisierung kamen die Chanson Francaise und, durch die geografische Lage zwischen Ghana und Nigeria, der Einfluss des Highlife hinzu.
Die traditionelle Musik Benins ist stark von der Voodoo-Kultur beeinflusst, die hier ihren Ursprung hat. Mitte der 1960er Jahre begannen Musiker, Rhythmen, die ursprünglich Voodoo-Rituale begleiteten - z.B. Sakpata, Sato, Agbadja und Tchenkoumé - mit Soul und Latin zu verschmelzen, später auch mit Funk und Rock. Insbesondere
die Musik von James Brown und Johnny Hallyday gewann stark an Bedeutung, und diente vielen Künstlern als Inspirationsquelle. Die Assimilation der afro-amerikanischen und z.T. auch anderer westlicher Musikrichtungen bildete so die Initialzündung für eine Weiterentwicklung und spätere Blütezeit der Musikszene Benins. Die aus dieser musikalischen Revolution entstandene neue Spielart ist das Thema dieser Compilation.
Die Entwicklung wurde durch die Tatsache, dass viele Musiker keine Noten lesen konnten und ihr Instrument autodidaktisch erlernten, um ein interessantes Charakteristikum bereichert: zwar klangen die Instrumente manchmal leicht verstimmt, mit Intuition und Einfallsreichtum schafften es die Musiker dennoch, alle Elemente zu einer Einheit zusammenzuführen und etwas aufregend Neues zu kreieren.
Zu den wegweisenden Bands der Ära zählt das Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou. Obwohl das vielseitige Ensemble Stilelemente westlicher Künstler bewusst imitierte, erschuf es durch die Fusion mit psychedelischen Afro-Grooves einen ureigenen Sound, der unverkennbar mit Benin verbunden ist. Der größte Erfolg der Band war "Gbeti Madjro", ein Titel, dem man nachsagt, dass er die Musikindustrie in Benin mit hypnotischen Rhythmen, rohen Breaks und Gekreische à la James Brown, in den 1970er Jahren revolutioniert hat. Viele
Sänger nahmen sich dieses Kreischen von nun an zum Vorbild. Diese Entwicklung ist auf der Compilation zum Teil dokumentiert, daher der Name "African Scream Contest".
Auch Latin-beeinflusste Sounds aus Ouidah, einer Stadt an der Atlantikküste Benins, sind auf dieser Compilation zu hören. Das ehemalige Zentrum des Sklavenhandels ist Heimat einer großen brasilianischen Gemeinde, deren Bürger in Benin Agoudas genannt werden. Sie sind Nachfahren von Sklaven, die Ende des 19. Jarhunderts aus Brasilien zurückgekehrt sind. Tänze wie Kaléta und Buriyanj und Lieder dieses Volkes fliessen noch heute in die traditionellen Rituale Benins ein. Das spiegelt sich auch in der modernen Musik des Landes wider.
Mit dem Trompeter und Saxophonisten Tidjani Koné, der u.a. in der Combo Fela Kutis gespielt hat, ist auf der CD auch ein Hauch von nigerianischem Afrobeat vertreten.
Die auf der CD vereinten Bands haben alle Eines gemeinsam: alle mischten verschiedenartigste Genres vorurteilslos und undogmatisch zu einem neuartigen Sound, der charakteristisch für Benin werden sollte – Soul mit Latin, Latin mit Funk, Sakpata mit Blues, Sato mit Afrobeat, Punk mit Funk. Keine Kombinationsmöglichkeit wurde ausgelassen. Dies machte Benin innerhalb von Afrika zu einem beispiellosen musikalischen Melting Pot. Dies macht "African Scream Contest" zu einer farbenfrohen und abwechslungsreichen Anthologie. Tauchen
Sie ein in die vergessene Welt der psychedelischen Afro-Sounds.

www.myspace.com/analogafrica

www.analogafrica.blogspot.com


Tracklisting:

01. Lokonon André & Les Volcans - Mi Kple Dogbekpo
02. Picoby Band D’Abomey - Mi Ma Kpe Dji
03. Gabo Brown & Orchestre Poly-Rythmo – It’s a Vanity
04. El Rego et Ses Commandos - Se Na Min
05. Napo De Mi Amor et Ses Black Devil´s - Leki Santchi
06. Orchestre Poly-Rythmo - Gbeti Madjro
07. Roger Damawuzan - Wait For Me
08. Ouinsou Corneille & Black Santiagos - Vinon So Minsou
09. Orchestre Super Jheevs des Paillotes - Ye Nan Lon An
10. Tidjani Kone & Orchestre Poly-Rythmo - Djanfa Magni
11. Discafric Band - Houiou Djin Nan Zon Aklumon
12. Le Super Borgou De Parakou - Congolaise Benin Ye
13. Vincent Ahehehinnou - Ou C’est Lui Ou C’est Moi
14. Les Volcans De la Capital - Oya Ka Jojo


FORMAT: CD


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