On My Way To You [Jazz]
LABEL: ACT
WEBSITE: www.rigmorgustafsson.com
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Kurz-Info
Nicht zuletzt mit Filmsongs und –musiken hat der 1932 in Paris geborene Jazz-Pianist, auch in der Klassik-Welt hoch anerkannte Dirigent und Komponist Michel Legrand sich in den letzten fünf Jahrzehnten als internationale Dauer-Größe etabliert. Manche seiner Melodien gehören zum populären musikalischen Welterbe; drei Mal wurde Legrand mit einem Oscar, fünf Mal mit einem Grammy ausgezeichnet. Mit dem neuen Album, das ausschließlich Filmmelodien aus der Feder Michel Legrands enthält, schlägt Rigmor Gustafsson nicht nur einen Bogen zu ihrer ersten Erfolgs-CD auf ACT „I Will Wait For You (ACT 9418-2), sondern auch zu ihrer zweiten, "Close To You" (ACT 9703-2), auf der sie der Soul-Diva Dionne Warwick huldigte. Denn Michel Legrands Musik hat eine starke Verwandtschaft zu der von Burt Bacharach, jenem Komponisten, der viele von Dionne Warwicks Welterfolgen schrieb. Beide sind Meister der höchst niveauvollen Eingängigkeit. Und Rigmor Gustafsson ist eine Ideal-Interpretin dafür: eine Sängerin mit großem Sinn für Nuancen der Einfärbung von Stimmungen; gleichzeitig eine, deren Gesang ein feines Maß an Glamour zulässt: ein stilles, nie aufdringliches Funkeln und vielschichtiges Schimmern - wie man es aus anspruchsvollen Filmen kennt.
Extended Version
Sie habe schon immer ein gutes Ohr für starke Komponisten gehabt, stellt Posaunist Nils Landgren im Booklet-Text zu dieser CD fest. Sie: Das ist die hervorragende schwedische Jazzsängerin Rigmor Gustafsson. Eine "große Stimme" und ebensolche Bühnenpräsenz attestiert Landgren der einst, 2001, beim JazzFest Berlin als "neuer Stern am Gesangshimmel" gefeierten Kollegin. Die Stimme und das besondere Ohr für Komponisten: Beides kommt auf Rigmor Gustafssons inzwischen dritter CD bei ACT bestens zum Tragen. Gustafsson singt auf "On My Way To You" ausschließlich Songs, zu denen der seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt erfolgreiche Franzose Michel Legrand die Musik geschrieben hat. Legrand ist immerhin dreifacher Oscar- und fünffacher Grammy-Gewinner. Edelmaterial also für ein Edel-Organ.
Nicht zuletzt mit Filmsongs und –musiken hat der 1932 in Paris geborene Jazz-Pianist, auch in der Klassik-Welt hoch anerkannte Dirigent und Komponist Michel Legrand sich in den letzten fünf Jahrzehnten als internationale Dauer-Größe etabliert. Er schrieb (und dirigierte) etwa die Musik zu dem Barbra-Streisand-Erfolg "Yentl" (1983). Und unzählige einzelne Songs, die von Paris und Hollywood aus zu Leinwand-Ehren kamen. Mit Miles Davis, Edith Piaf, Sarah Vaughan, Stan Getz, Aretha Franklin, Ray Charles, Lena Horne und vielen anderen Stars hat Legrand zusammengearbeitet. Manche seiner Melodien gehören zum populären musikalischen Welterbe: Man pfeift sie beim Spazierengehen, kennt sie in vielen Versionen, aber macht sich nur selten Gedanken darüber, wo sie herkommen.
"The Windmills Of Your Mind" - von Rigmor Gustafsson auf dieser CD mit hauchzarter Melancholie und zartem Geheimnis interpretiert - ist so ein Song. Er stammt aus dem 1967 erstmals gedrehten Film "The Thomas Crown Affair" (damals mit Steve McQueen und Faye Dunaway). Die aus vielen raffinierten Sequenzen zusammengesetzte Melodie ist ein so genialer Wurf, dass ihr sanfter Luftzug die besungenen Mühlen wohl noch lange antreiben wird.
Die Welt-Erfolge Legrands aufzuzählen, erinnert ebenfalls an eine sich endlos drehende Mühle, aber hier zumindest einige Beispiele: "How Do You Keep The Music Playing?" – bei Gustafsson ein lustvoll-schimmerndes Gesangs-Duo mit Magnum Coltrane Price – stammt aus "Best Friends" (mit Burt Reynolds und Goldie Hawn) von 1982, das als Jazz-Standard höchst beliebte – und von Rigmor Gustafsson denn auch mit besonders elastischem Jazzfeeling gesungene – "You Must Believe in Spring" aus "Les Demoiselles de Rochefort" von 1968. In diesem Film wirkte eine Schauspielerin mit, die auch 1963 schon in "Les Parapluies de Cherbourg" ("Die Regenschirme von Cherbourg", Regie: Jacques Demy) zu sehen war: die ganz junge Catherine Deneuve. Dieser Streifen – ein großer Wurf mit höchstklassiger Musik von Legrand - war das erste Film-Musical, das durchgehend gesungen wurde; kein einziger Dialog darin ist gesprochen.
Aus diesem Film sind auf dieser CD zwei Stücke zu finden: "Watch What Happens" und "Where's The Love". Der frühere Album-Titelsong Gustafssons, "I Will Wait For You" (ACT 9418-2), stammt ebenfalls aus "Les Parapluies de Cherbourg".
Mit dem neuen Album schlägt Rigmor Gustafsson nicht nur einen Bogen zu dieser ersten Erfolgs-CD auf ACT, sondern auch zu ihrer zweiten, "Close To You" (ACT 9703-2), auf der sie der Soul-Diva Dionne Warwick huldigte. Denn Michel Legrands Musik hat eine starke Verwandtschaft zu der von Burt Bacharach, jenem Komponisten, der viele von Dionne Warwicks Welterfolgen schrieb. Beide, Bacharach und Legrand, sind Meister der höchst niveauvollen Eingängigkeit.
Und Rigmor Gustafsson ist eine Ideal-Interpretin dafür: eine Sängerin mit großem Sinn für Nuancen der Einfärbung von Stimmungen; gleichzeitig eine, deren Gesang ein feines Maß an Glamour zulässt: ein stilles, nie aufdringliches Funkeln und vielschichtiges Schimmern - wie man es aus anspruchsvollen Filmen kennt.
Ruhig und zart sind die Legrand-Interpretationen Rigmor Gustafssons zumeist. Und wie es sich für Film-Songs gehört, lässt sich die Sängerin dabei auch auf musikalische Rollenspiele ein. Die Zärtliche, die Elegante, die Tiefbewegte, die Anschmiegsame, die Naiv-Kindliche oder schlicht die – stimmlich – Schöne: All das IST Rigmor Gustafsson in den unterschiedlichen Songs dieses Albums. Die transparenten, feinen Arrangements, die mit Hammond-Orgel, Akkordeon oder Wurlitzer – und nicht zuletzt mit Nils Landgrens Posaune - auch mal getragener Emotionalität Platz lassen, heben den Charakter dieser Interpretationen als stimmungsdichte, musikalische Dreiminuten-Filme zusätzlich. Bilder aus den vielen Filmen, die mit Michel Legrands Lebenswerk verbunden sind, tauchen dabei wieder auf bei jenen, die diese Filme gesehen haben. Und bei anderen entstehen neue. Mit Legrands Melodien und Gustafssons Stimme ist das fast schon Grundvoraussetzung.
(Quelle: ACT, 15.12.2005)
FORMAT: CD
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