Zamazu [Jazz]
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Roberto Fonseca, geboren 1975 in Havanna (Kuba), hat bereits eine Bilderbuch-Karriere vorzuweisen. Mit 15 Jahren begann er, auf dem Jazz Plaza Festival in Havanna aufzutreten. 1997 gründete er mit Javier Zalba die Formation Temperamento, deren Debüt „En El Comienzo“ auf der Cubadisco-Messe 1999 als „Beste Jazz-CD“ ausgezeichnet wurde.
Von 1999 bis 2001 nahm Roberto drei weitere Alben unter eigenem Namen auf, u.a. für JVC Japan. Er arbeitete außerdem als Sideman, HipHop-Produzent, Filmkomponist und Mode-Mannequin. Roberto Fonseca gilt als „das vielversprechendste und wichtigste Talent in der kubanischen Musik“, „eine echte Offenbarung“, „herausragend unter den Pianisten seiner Generation“. Robertos Karriere nahm eine unerwartete Wendung, als er nach 2000 mit den Legenden des Buena Vista Social Club in Kontakt kam: mit Rubén González, Ibrahim Ferrer, Omara Portuondo, Cachaito López, Guajiro Mirabal, Manuel Galbán. 2001 bot man ihm an, im Ibrahim Ferrer Orchestra Rubén González zu ersetzen; in mehr als 400 Konzerten von Ferrer übernahm Roberto daraufhin den Klavier- und Keyboard-Part. 2002 wurde er auch Mitglied in der Band von Omara Portuondo. Beim Tokyo Jazz Festival 2002 wurde er als Solist gefeiert und trat mit Herbie Hancock, Wayne Shorter und Michael Brecker auf.
Roberto Fonseca ist immer wieder ein überwältigendes Konzerterlebnis. Seine Art, Klavier zu spielen, ist virtuos, voller Feuer, unvorhersehbar, manchmal sogar fast orchestral. In Ibrahim Ferrers Worten: „Kann der Junge spielen!“ Fonseca mischt kubanischen Soul mit Jazz-Finessen, glänzt mit unglaublichen Energieläufen über die Tasten, einem Anflug von Monkscher Sperrigkeit und einem feinen Sinn für poetische Melodik. Seine Mitstreiter auf dem neuen Album „Zamazu“ sind der langjährige musikalische Partner Javier Zalba (Klarinette, Sopransax, Altsax, Flöte) und eine flexible kubanisch-brasilianische Rhythmusgruppe. Das Ergebnis ist Latin Jazz der Sonderklasse: Fonsecas musikalische Phantasie reicht von ekstatischer Lebensfreude bis zu dunklen, dramatischen Stimmungen, von luftig-leichten Ohrwürmern bis zu orientalisch angehauchter Melancholie. „Ich liebe diesen Burschen“, sagte Ibrahim Ferrer einfach.
(Quelle: PR | Soulfood, 9.2.2007) FORMAT: CD
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