Enno Bunger hat ein grosses Talent für anrührende Popsongs. Auch weil seine Lieder so klingen, als hätte Enno Bunger sie geschrieben, nachdem er aus einer sehr dunklen Zeit ans Licht getreten ist.
`Ein neuer Tag öffnet mir meine Augen/ Alles strahlt in goldenem Licht/ Ich bin verwirrt/ Und ich kann es kaum glauben/ Ich glaube endlich wieder an mich´, lauten die ersten Zeilen des Debuetalbums seiner Band, die so heisst wie er. Und die Musik scheint diese hoffnungsvollen Zeilen zu bestätigen. Ennos Klavier perlt wie Tautropfen eines neuen Tages, Bernd Frikkes Bass und Nils Dietrichs Schlagzeug treiben den Song voran, machen aus einer melancholischen Pianoballade grossen, gen Himmel strebenden Pop.
Das ist das Besondere an diesen Lieder: Sie verharren nicht in der Songwriter-Introspektion, sondern sind zu Hause im `Hier und Jetzt´, gehen vom Ich zum Du zum Wir.
Ein frischer Wind weht da aus Ostfriesland herüber. Der Vorhang fällt, die Lichter brennen aus, und wir wissen, alles wird gut. Für Enno Bunger - und nun vielleicht auch für uns.