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“Wir sind eine kleine verlorene Schar, wir steh’n für uns auf der Welt / Und jeder der mit uns war, hat für immer sich zu uns gesellt.”
Goethe war gut. So gut, dass ein junges Mädchen namens Fleur Mouanga inspiriert von der Lyrik des Dichterfürsten das Schreiben für sich entdeckte, und irgendwann mit ihren Texten vors Mikrofon trat. Ihre Lyrik war Rap, hatte aber wenig mit dem zu tun, was Rapper in Deutschland sonst von sich geben. Sie war schräger und codierter, aber auch tiefer und persönlicher. Vorgetragen mit einer Stimme, die man so schnell nicht wieder vergass, und die noch mehr verzaubert, seit sie die Reime nicht nur spricht, sondern singt. So wurde aus Fleur Mouanga Fleur Earth.
Geboren in der ehemaligen DDR, verbrachte Fleur ihre Kindheit im Kongo, und kam als Teenager nach Köln. Über verschlungene Pfade traf sie dort auf C:Mone (Vocals), Tim Purnell (Bass), Daan Henderson (Keys), Lewis Gropp (Drums) und Max Girkens (Gitarre). Das Experiment konnte beginnen und fand in Kellerbars, auf Kunstpartys oder alternativen Umsonst & Draußen-Festivals rasch neue Freunde und Gleichgesinnte.
Die FEX-Musik ist eine zurückgenommene, aber pointierte Melange aus Soul, Reggae, Jazz und Rock. Gespielt mit dem Wissen um 30 Jahre HipHop und ganz abgestimmt auf Fleurs Texte und Melodien. “Wir funktionieren wie ein Uhrwerk”, erklärt sie. “Die Zahnräder greifen perfekt, und alles dreht sich im richtigen Rhythmus.” Im Grunde ist es Soulmusik, nur eben auf deutsch. Ein Widerspruch in sich? Vielleicht, aber nicht beim Experiment.
Ein Fleur-Song klingt beim ersten Hören abstrakt oder kryptisch, aber nie verkopft. “Die Texte sind aus dem Tiefsten meines Herzens gezogen”, sagt Fleur, “und erzählen immer das, was ich erfahren habe, egal ob Schmerz oder Freud. Alles wird verarbeitet und verschlüsselt”. Will man sie dechiffrieren, braucht man gleichermaßen Herz und Verstand. Besser noch: Man lässt sich einfach mitnehmen von Fleurs Stimme und den Melodien, und entdeckt, wie die Songs und Bilder mit jedem Hören wachsen.
Am Anfang steht meist ein Beat. Der kommt aus Tims MPC und Fleur schreibt einen Text dazu. Damit geht es in den Proberaum, wo die Band aus der Skizze einen Song macht. Manchmal bleibt es aber auch beim Beat-plus-Fleur, weil es nicht ins Bandformat passt oder so, wie es ist, einfach perfekt ist. Diese Miniaturen schwirren dann regelmäßig im Netz umher, und materialisierten sich mit dem Minialbum “Skurreal” (Sept 08) auch als CD, LP und MP3-Bündel. Die Reaktionen fielen eingermaßen sensationell aus und machten das Experiment erstmals über die Grenzen Kölns hinaus bekannt.
Im Frühjahr 2009 erscheint nun mit “Soul des Cabots” das erste richtige FEX-Album – 10 Songs und 3 Skits “Straßenkötersoul”. Hearing is believing – es lohnt sich!
Tracklisting - «Zeitleiden»
- «Verlorene Schar»
- «Schildkröte»
- «Confusedte Männer»
- «Nix Natürliches»
- «Sonderbar»
- «Du lebst»
- «Barfuß»
- «Die Höhe»
- «Abschied»
(Quelle: Groove Attack, 2009)
FORMAT: CD
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