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CD-DETAILS JOYFUL [AYO]


Foto: 2006 Universal Int. Division

Ayo

Joyful [Pop]


RELEASE: 23.02.2007


LABEL: Universal

VERTRIEB: Universal

WEBSITE: www.ayomusic.com

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"Dem Charme der 12 zartbitteren Folk-Perlen kann man sich nur schwer entziehen", schrieb die Petra in ihrer Novemberausgabe (2006) und spricht uns damit aus der Seele.



Es gibt Künstler, die so besonders sind, dass man sich ihrer Magie nicht entziehen kann. Ayo gehört zweifelsohne zu ihnen. Sie weint, lacht und bewegt mit ihrer berauschenden Stimme. Auf ihrem ersten Album „Joyful“ versammeln sich eindringliche Songs, die ein beeindruckender Spiegel ihres Lebens, ihrer Eindrücke und Erfahrungen sind. Ayo liebt den Soul der sechziger und siebziger Jahre und lässt diesen mit Folk und Reggae auf ihrer ersten Single „Down On My Knees“ und ihrem wunderschönen, zeitlosen Debüt „Joyful“ verschmelzen.

In Frankreich ist Ayo bereits ein Star. Ihr Debütalbum bescherte der jungen Mutter eine Platinauszeichnung und Mitte März 2007 spielt Ayo vier ausverkaufte Shows im Olympia in Paris vor jeweils 6000 Leuten. Doch auch die Italiener hat die urbane Künstlerin in ihren Bann gezogen und sich ihre erste Goldene Schallplatte redlich verdient.

(Quelle: Universal Music Group, 21.2.2007)



Ayo Bio 2006

Der familiäre Hintergrund eines Musikers oder einer Musikerin kann sicherlich oftmals vernachlässigt und als wenig aufschlussreich abgetan werden – und doch ist derjenige von Ayo alles andere als gewöhnlich. Hier die Fakten:

Sie kam am 14. September 1980 in der Nähe von Köln zur Welt. Die verschiedenen kulturellen Einflüsse, die ihr als Kind eines nigerianischen Vaters, der in den siebziger Jahren zum Studieren nach Deutschland gekommen war, und einer rumänischen Mutter, die ihre Kindheit in einem kleinen Dorf verlebt hatte, bereits in die Wiege gelegt worden waren, sollten dafür sorgen, dass sie schon frühzeitig eine Fürsprecherin von Vielfalt wurde und Puristen oder jegliche Art von Cliquen stets misstrauisch beäugte.

„Grundsätzlich würde ich mich eher als Bohemien bezeichnen, ich ziehe eine Art `Nomaden-Lifestyle´ vor. Ohne ein festes Zuhause leben? Für mich bedeutet das Freiheit“, berichtet Ayo neckisch. Ihr eher ungewöhnlicher Name stammt aus der westafrikanischen Yoruba-Sprache und steht für „Freude“. Und es ist in der Tat eine Freude, die attraktive Musikerin dabei zu beobachten, wie sie ihre Fans dazu einlädt, gemeinsam mit ihr in die Welt der Musik (im Gegenteil zu World-Music) einzutauchen. „Mein Vater hat mich gewissermaßen mit einer musikalischen Flasche großgezogen, denn er arbeitete hin und wieder als DJ. Bei uns im Haus gab es unendlich viele Vinyl-Alben.“ So wuchs Ayo zwischen Pink Floyd und Fela Kuti, den Soul Children und Bob Marley bzw. zwischen Bunny Wailer („Immer wieder eine Zeitreise in meine Kindheit!“) und Prince Sunny Adé („der absolute Held in Sachen Juju-Musik“) auf. Fragt man sie heute nach demjenigen Genre, das sie als Kind am liebsten mochte, kann sie darauf keine Antwort geben.

Um die Musik von Ayo gänzlich verstehen zu können, muss man einen Blick in ihre Vergangenheit werfen und gleichermaßen die glücklichen und weniger schönen Momente beleuchten. Bereits als Kleinkind verließ sie Deutschland und verbrachte eine Weile in Nigeria, ein Land übrigens, das ihr seither wahnsinnig viel bedeutet: „Meine Großmutter wollte, dass ich in Nigeria bleibe, aber mein Vater hat sich diesem Brauch widersetzt. Darum bin ich auch seitdem nie wieder in Nigeria gewesen – schlichtweg, weil mein Vater Angst hat, mich zu verlieren.“ Dieses Erlebnis war ein erster harter Schlag für sie. „Allerdings bin ich mir sicher, dass ich eines Tages zurückkehren werde. Ich muss einfach, dieser Drang ist mir angeboren.

Bereits wenige Jahre später wurde ihre Mutter drogenabhängig. Ein zweiter Schlag. Ayo war gerade erst sechs Jahre jung und musste von nun an mit ihrem Vater, ihrer Schwester und ihren zwei Brüdern leben. Und doch ließ sie den Kontakt zu ihrer Mutter, die sie als „eine starke Frau, trotz ihrer Fehler“ beschreibt, niemals abbrechen. Zu dieser Zeit, irgendwann Mitte der achtziger Jahre, hielt Ayo erstmalig eine Geige in der Hand, doch sollte das Instrument schon bald durch ein Klavier ersetzt werden, an dem sie zwischen ihrem 10. und 14. Lebensjahr jede freie Minute verbrachte. Bald darauf lernte sie auf eigene Faust, wie man Gitarre spielt: „Ich brauchte ein Instrument, mit dem ich mich ganz direkt ausdrücken konnte, etwas Unvermitteltes... Die Gitarre ist einfach direkter, und sicher ist sie auch aggressiver, und das meine ich im positiven Sinn. Vor kurzem habe ich allerdings auch wieder damit begonnen, Songs am Klavier zu schreiben. `Neva Been´ zum Beispiel, das auch auf dem Album vertreten ist, entstand am Klavier.“

Auf der Suche nach ihrer Berufung landete sie zunächst in London, wo ein Teil ihrer nigerianischen Familie lebte. Ayo war damals gerade 21 Jahre alt. „Für mich war das eine absolut wichtige Phase. Es war das erste Mal, dass ich mich wirklich selbst ausdrücken konnte. Ich musste Deutschland einfach verlassen, um zu mir selbst zu finden.“ Und trotzdem sollte sie schon kurz nach ihrer Ankunft in London ihre Koffer wieder packen und weiter ziehen. „Diese ganzen Umzüge, die Reisen durch die Welt haben mir dabei geholfen, eine eigene Identität zu finden. Ich könnte nie lange an einem Ort bleiben, eine sesshafte Existenz wäre einfach nichts für mich. Dafür bin ich viel zu spontan. Und mir sind materielle Dinge, Besitztümer auch viel zu unwichtig, dass ich überhaupt an die Zukunft denken könnte. Was ich allerdings weiß: Ich kann immer wieder an einem Nullpunkt anfangen, ganz egal wo ich bin. Das habe ich in dieser Zeit gelernt.“

So kam es, dass Ayo mit ihrem deutschen Pass schließlich zwischen Paris und New York lebte. Diese beiden Metropolen sind es auch, die ihre musikalische Identität treffend beschreiben: „New York ist der ultimative Schmelztiegel... dort habe ich auch denjenigen Produzenten getroffen, nach dem ich lange Zeit gesucht hatte. Jemand, der das Beste aus mir herausholen konnte.“

In den Staaten sollte sie schließlich im Verlauf einiger Monate eine Reihe von Aufnahme-Sessions absolvieren und dann ihr erstes Album aufnehmen. Zeitgleich betrachtete sie Paris, wo sie wiederholt in der Nähe von Les Halles wohnte, nunmehr als ihr eigentliches „Zuhause“. Innerhalb von knapp zwei Jahren machte sie sich auch in Paris einen Namen. Und dann ging alles immer schneller: Nach anfänglichen Solokonzerten mit ihrer Gitarre, fand sie sich schon bald im Vorprogramm von Omar, dem britischen „Soul Brother“ und improvisierte an der Seite von Cody ChestnuTT, mit dem sie sich die Bühne des Elysée-Montmartre teilte. Ihr größter Traum war es, irgendwann einmal mit Stevie Wonder auf derselben Bühne zu stehen.

Nach und nach war sie zum Stadtgespräch geworden, und viele Leute waren sich sicher, dass sie bereits ein Album aufgenommen hatte. Dabei hatte sie zu diesem Zeitpunkt einzig ein paar Song-Ideen (vor-)produziert; es gab erst fünf Songs, die im kleinen Kreise verbreitet worden und dort wie eine Bombe eingeschlagen waren. Aber Ayo ließ sich weiterhin Zeit: Sie wurde Mutter. „Ein Kind zu bekommen, hat mir ganz neue Türen geöffnet. Lange Zeit hatte ich meine Musik als eine Art Therapie betrachtet, als einen Kanal, in den man seine Gefühle ablassen kann. Die Musik war mein Weg, mit anderen zu kommunizieren. Heute habe ich einen Sohn, aus dem ich Vertrauen schöpfe.“

Nile kam gegen Ende 2005 zur Welt. Anfang 2006 überschlugen sich die Dinge dann plötzlich. Ayo wusste, dass sie nun ins kalte Wasser springen und richtig loslegen musste: „Wir hatten so wahnsinnig lange über dieses Album geredet, und letztendlich nahmen wir es dann in ganz kurzer Zeit auf. In nur fünf Tagen war alles im Kasten. Das gesamte Album wurde fast schon wie ein Live-Mitschnitt aufgenommen. „Ich muss die anderen Musiker immer in der Nähe haben, muss sie fühlen, um mich wirklich entfalten zu können..., und ich fühle mich nun einmal am besten, wenn ich live spiele. Ganz egal, ob man alleine oder mit einer Gruppe dasteht – in einer Live-Situation kann man sich nicht verstecken. Man kann nicht lügen.“

Das Resultat der Aufnahmen ist eine eklektische Ansammlung zartbitterer Songs, wobei jedes der zwölf Stücke auf unterschiedliche Eindrücke und Erfahrungen zurückgreift, die Ayo während ihrer Reisen und Umzüge gesammelt hat. Sie weint, lacht und bewegt den Zuhörer mit ihrer simplen und unverstellten Herangehensweise. Unterstützt wird sie dabei von einer Band, die ihr Produzent Jay Newland zusammengestellt hat und die ihre musikalische Vision absolut mit ihr teilt. Man kann förmlich raus hören, wie ihre Mitstreiter völlig aufgeschlossen in den unfassbar melodischen Fluss ihrer Musik eintauchen – sei es nun mit einer Note auf einer Hammond B3, einem Hauch von Mundharmonika, einer Slideguitar- oder einer Perkussions-Einlage. Ayo füllt den klanglichen Raum schließlich mit ihrer Stimme, die u.a. auf die Pidgin-Sprache von Lagos oder die Erinnerungen an ihr Wandervogel-Dasein zurückgreift. Laut eigener Aussage will sie mit diesen Texten ihrem Vater gedenken, ihrer „Referenz“, und gleichzeitig ihre Mutter, ihre „Muse“, in die Musik integrieren.

Es gibt noch zwei weitere Einflüsse, die den Klang dieses Albums deutlich geprägt haben – ein Album übrigens, das auch im Jahr 1970 hätte aufgenommen werden können. Zunächst wäre da ihr Mentor Donny Hathaway zu nennen, „ein Sänger, der eigentlich gar keine Worte benötigt, um seine Gefühle zu transportieren. Seine Musik ist so emotional, so wahnsinnig tief schürfend. Das geht soweit, dass ich auch heute noch manchmal weinen muss... Seine Songs wurden vor rund 35 Jahren geschrieben, aber sie sind heute noch genauso aktuell wie damals. Sie haben nichts an Kraft eingebüßt.“

Das würde auch erklären, warum sie von derzeitigem Neo-Soul nichts hören will: „Für mich ist das belanglos. Ich bevorzuge da die Musik aus den 60ern und 70ern.“ Ihr zweites Idol ist Jimmy Cliff. Von dem jamaikanischen Musiker lernte sie, wie man Geschichten in Songs verpackt, wie man sich mitteilt und andere mit seinem Texten berührt, ohne dabei große Kompromisse einzugehen. Denn das ist es auch, was den Kern von Ayos Musik ausmacht: Sie will auf ehrliche Weise ihre Geschichten mitteilen, will andere Menschen berühren und ihre Erfahrungen und Träume greifbar machen. „Auch wenn man unglaublich harte Zeiten erlebt hat, ist es doch das Wichtigste, sich stets daran zu erinnern, dass man das Leben genießen muss –, man darf nie aus den Augen verlieren, was einen motiviert, was einen weitermachen lässt. So kann man an der Oberfläche bleiben, weiterleben, auch wenn einem im Herzen nach Weinen zumute ist.“

(Quelle: Universal Music Group, 2006)


FORMAT: CD


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