Wo soll man bei Paloma Faith nur anfangen? Die Vita der britischen Pop-Chanteuse liest sich schon mal ziemlich unglaublich: Ließ sie sich tatsächlich als Assistentin eines Magiers allabendlich in zwei Teile zersägen? Startete sie ihre Karriere wirklich als Sängerin in Kabaretts und Burlesque-Clubs? Hatte sie allen Ernstes einen Job als Gespenst in einem Geisterzug?
Kein Zweifel: Paloma Faith, die mit "Stone Cold Sober" jüngst ihre Debütsingle in Großbritannien veröffentlichte, umweht die entrückte Aura des Absonderlichen, des Geheimnisvollen und Exquisiten. Doch auch die Hartfakten sind nicht ohne: So konnte man die stets tipptopp frisierte Tochter spanisch-englischer Eltern bereits in der Rolle der "Andrea The Emo" in der frivolen Schulmädchen-Komödie "St. Trinians" bewundern, in Kürze ist sie in dem Terry-Gilliam-Streifen "The Imagination Of Dr. Parnassus" zu sehen, und sie steuerte einen Track zum neuen Basement Jaxx-Album bei.
Ihre eigenen Auftritte umschreibt sie als "David Lynch meets William Blake im Zirkus" und ihr Dresscode lautet: "Zieh dich an, als gäbe es kein Morgen". Auf schlammigen Massen-Festivals wird man sie wohl dennoch nie sehen, denn "Wo man keine hochhakigen Schuhe tragen kann, lohnt es sich nicht hinzugehen" ist ihr Credo. Keine Frage, mit dieser Dame werden wir noch viel Spaß haben. Los geht's - wie in Großbritannien - mit der Single "Stone Cold Sober".
Der verwegen Hit-verdächtige Glamour-Soul-Feger ist sowohl musikalisch als auch programmatisch der perfekter Appetizer für das kommende Debütalbum "Do You Want The Truth Or Something Beautiful?".
