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CD-DETAILS DAS POP [DAS POP]


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Das Pop

Das Pop [Pop]


RELEASE: 30.10.2009


LABEL: N.E.W.S.

VERTRIEB: Rough Trade

WEBSITE: www.daspop.com

Das Pop MySpace Amazon 

Die in Ghent beheimatete, aber international gefeierte Band „DAS POP“ hat ein neues Album auf genommen, welches von Soulwax produziert wurde. Es ist ihr drittes Album, doch bedeutet es in vielerlei Hinsicht einen Neustart. Das Album wird Ende Oktober erscheinen und von einer Album Release Tour flankiert werden. Die erste Single-Auskopplung "Never Get Enough" wird im September erscheinen.




Drei Jahre hat es gedauert dieses Album fertig zu stellen. Aufgenommen und abgemischt von Soulwax in verschiedenen Studios in ganz Europa, eilt der Platte ihr Ruf, der die ungeheure Wertschätzung der Gruppe in Künstlerkreisen einmal mehr untermauert, bereits vor Veröffentlichung voraus.



Beginnend beim Album-Opener „Underground“ entfaltet sich die akustische Bandbreite über sämtliche dreizehn Tracks, die beim Zuhörer keinerlei Zweifel daran aufkommen lassen, dass es sich bei dieser Platte um das roheste, direkteste und ehrlichste Album handelt, dass Niek Meul, Reinhard Vanbergen, Bent Van Looy und Neuzugang Matt Eccles je aufgenommen haben. Eine musikalische Verneigung vor Joe Meek, den Eagles und Michael (und Joe) Jackson. Verschwunden sind die Synthesizer ihrer vorherigen Werke. Verklungen die Sequenzer, die den Sound der Vorgängeralben bestimmt haben. Geblieben ist lediglich die Spielfreude, Kreativität und Versiertheit von vier Musikern, die zusammen schlicht und ergreifend Das Pop ergeben.



„Pop-Musik kann dein Leben verändern“, befindet Das Pop Frontmann Bent Van Looy mit leuchtenden Augen. „Sie lässt dich einerseits neue Ebenen erreichen, ermöglicht dir jedoch andererseits, bestimmte Bereiche hinter dir zu lassen. Kein musikalisches Genre hat eine ähnliche Kraft wie Pop-Musik.“ Dabei denkt er an Leute wie Michael Jackson, Daft Punk, Hüsker Dü, Neneh Cherry, The Spice Girls, Fleetwood Mac und andere, deren Refrains so wahnsinnig eingängig sind, dass man sie dreißig mal in Folge hören möchte und dann noch dreißig mal mehr. „Eigentlich sind es nur drei Minuten, aber sie können Unglaubliches in dir auslösen“, erklärt er. „Und als Band versuchen wir nach wie vor, die beste Pop-Musik zu machen, die man sich nur vorstellen kann.“

Und man braucht nur kurz in das neue Werk von Das Pop reinhören, um zu wissen, was Bent damit meint. Mit sehr eingängigen Hooks, fabriziert die Band einen energievollen, tanzbaren und schlichtweg infektiösen Gitarren-Pop.



Zusammengefunden haben Das Pop vor knapp einer Dekade auf einem Schulhof im belgischen Gent, als Bent Van Looy dort Reinhard Vanbergen und Niek Meul über den Weg lief. Bent war gerade von seiner bisherigen Schule in Antwerpen geflogen, weil er sich an ein paar Schulkameraden gerächt hatte. „Ich musste wirklich abhauen“, berichtet er heute. „Also bin ich mit 16 Jahren nach Gent gezogen und habe dort in einer kleinen Dachkammer gehaust. Ich fand das großartig!“ Angesichts der Tatsache, das Bent in einem abgelegenen belgischen Wäldchen groß wurde und bis zum Alter von dreizehn Jahren nur Klassik hören durfte, lässt sich vielleicht nachvollziehen, was die neugewonnene Freiheit in Gent für den Teenager damals bedeutet haben mag.

Die gemeinsame Liebe zur Musik ließ die drei Schulfreunde schnell eine Band gründen, zunächst unter dem Namen Things To Come. Bent war der singende Drummer, Niek hat Bass am Schul-Cello gespielt und Reinhard war bereits damals schon ein absolutes Talent an der Gitarre. „Eigentlich ist Reinhard ein klassisch ausgebildeter Geiger. Zigeuner aus dem Norden Frankreichs haben ihm das beigebracht“, so Bent. „Ab und an verschwindet er gerne mal für eine halbe Ewigkeit und taucht plötzlich mit den unbeschreiblichsten Riffs wieder auf. Man hat manchmal Schwierigkeiten, seine Finger noch zu sehen, wenn er sie über die Saiten schiebt.“

Anfangs hat die Band Songs geschrieben und sie mit dem jeweiligen Genre betitelt, denen sie zuzurechnen waren. „Wir hatten also Stücke wie ‚The Jazz’ und ‚The Disco’“, erinnert sich Bent. „Aber es war klar, dass wir letztlich nur Pop in all seinen verschiedenen Formen angesteuert haben. Insofern war es also ein logischer Schritt, dass wir irgendwann zu Das Pop wurden. Nachdem wir dann einige Jahre in Schlafzimmern und auf Geburtstagspartys gespielt haben, haben wir uns dazu entschlossen, keine halben Sachen mehr zu machen und es voll und ganz durchzuziehen. Wir haben die Uni geschmissen, unsere Jobs, einfach alles. Von dem Punkt an haben wir zwar vorerst am Existenzminimum gelebt, aber hey: Wir waren eine richtige Band.“

Binnen kürzester Zeit fand Das Pop in der näheren Umgebung anhaltende Beachtung. Und nachdem sie einen bekannten Band-Contest gewonnen hatten, wurde auch das belgische Radio auf die Band aufmerksam und hievte sie und ihren leicht psychedelisch anmutenden Elektro-Pop schnurstracks ganz nach oben – und zwar sowohl in den Charts als auch, aufgrund ihrer beeindruckenden Live-Shows, auf die Top-Positionen sämtlicher belgischen Festival-Plakate. Kein Wunder, dass der Erfolg auch in anderen Ländern wie Deutschland oder Spanien nicht ausblieb. „Wir hätten noch jahrelang so weitermachen können“, meint Bent, „aber irgendwie fing es an, uns zu langweilen. Plötzlich sind dann diese neuen Songs entstanden und haben uns dazu veranlasst, alles Bisherige hinter uns zu lassen und noch einmal ganz von vorne anzufangen – denn diese Songs mussten vollkommen anders umgesetzt werden.“

Und so hat Das Pop kurzerhand ihre Konsequenzen gezogen, indem die Band nicht nur ihr bisheriges Label verlassen, sondern sich auch gleich noch vom Management getrennt hat. Sogar eine Namensänderung stand eine Zeit lang zur Debatte. „Aber Das Pop ist einfach ein sehr guter Name. Tatsächlich ist er zu gut, um ihn einfach nicht mehr zu gebrauchen. Und daher ist er letztlich das Einzige, was wir von damals noch ins Heute hinübergerettet haben.“

Dann ist Bent nach Paris gezogen und hat die dortige Musikszene entdeckt. „Niemand hat uns gekannt“, erzählt er, „deshalb war das ein guter Testlauf für unseren Neuanfang. Wir haben permanent in irgendwelchen Nightclubs gespielt, Spontankonzerte gegeben und unsere neuen Stücke vor einem Publikum ausprobiert, dass noch nie zuvor von uns gehört hatte.“ Und was soll man sagen – die Resonanz war überwältigend. Nicht einmal acht Monate, nachdem sie ihr Paris-Abenteuer gestartet und viele Support-Gigs in schummrigen Bars gespielt haben, sah sich Das Pop bereits als Headliner ausverkaufter Shows.

Der neue Sound von Das Pop ist rauer und direkter, gleichzeitig aber auch eingängiger und einprägsamer. Der verträumte Nebel, der noch über ihren früheren Songs lag, ist verdampft und hat stattdessen eine auffallend selbstsichere Garagen-Pop-Band mit Weltklasse-Songmaterial hinterlassen, die auf nachvollziehbare Art und Weise von den Höhen und Tiefen des Großstadtlebens erzählt. Selbst die Pariser Dance-Götter Justice zeigten sich nachhaltig so beeindruckt von Das Pop, dass sie auf ihrem 2007er Fabric Live Mix bereits eine frühe Version ihrer Single „Underground“ unterbrachten.

In der Zwischenzeit haben sich Soulwax, alte Kumpels von Das Pop, eine kleine Auszeit vom Touren, Remixen und gepflegtem Abhängen mit einigen der bekanntesten Acts der Welt genommen, um die Produktion für das selbstbetitelte neue Album von Das Pop zu übernehmen. „Es gab überhaupt kein Budget, weil die Band keinen Plattenvertrag mehr hatte – aber wir mussten das einfach machen“, erinnert sich Stephen Dewaele von Soulwax. „Wir haben die Jungs vor Jahren zum ersten Mal gesehen, und das war einfach unglaublich. Die haben uns komplett umgehauen. Ihre Energie war damals schon unbeschreiblich.“

Statt also die handelsüblich hohen Produzenten-Gehälter fließen zu lassen, haben die beiden Bands ein freundschaftliches Übereinkommen getroffen: Das Pop durfte das Studio von Soulwax benutzen und sich von ihnen produzieren lassen, und im Gegenzug hatte Das Pop für das leibliche Wohlbefinden bei Soulwax zu sorgen. „Das Kochen hat Niek übernommen“, lächelt Bent. „Denn ganz egal, was du ihm in die Hand drückst – er zaubert dir ein fantastisches Essen daraus. Und dabei ist es völlig unerheblich, ob es edler Trüffel oder ein ranziger Mars-Riegel ist.“

Als erstes stellten Soulwax daraufhin die Studio-Regel auf, dass Das Pop weder Synthesizer noch Sequenzer benutzen durfte, wie es auf ihren vorherigen Alben vorrangig der Fall gewesen war. Stephen: „Das Pop ist eine herausragende Live-Band, und das wollten wir einfangen. Also haben wir nichts anderes getan, als sie beim Spielen aufzunehmen – und das Ergebnis ist fantastisch geworden.“ Und er war beileibe nicht der Einzige, der so dachte.

Nachdem sie den ehemaligen Betchadupa-Drummer Matt Eccles rekrutieren konnten, hat Das Pop 2007 bei einem Showcase im Rahmen der In The City Conference in Manchester gespielt. Und nachdem Bent endlich nicht mehr hinterm Schlagzeug gefangen war, konnte er auch seine großartigen Fähigkeiten als charismatischer Frontmann beweisen, indem er seine Band erstmals vor einem größeren Publikum souverän durch eine Reihe neuer Songs führte.

Kein Wunder, dass Bent unsagbar froh darüber ist, was er mit Das Pop nunmehr erreicht hat. „In der Regel werden Belgier als ungemein anspruchslos, bescheiden und unambitioniert wahrgenommen“, so sein Empfinden. „Aber ich glaube, wir haben ein unglaubliches Album geschaffen. Eigentlich ist es vorher ja ganz gut für uns gelaufen, sodass es schon ein wenig risikant war, noch einmal ganz bei Null anzufangen. Aber es hat besser geklappt, als wir gedacht haben. Und deshalb freuen wir uns schon sehr darauf, unsere Sachen zu packen, in den Van zu steigen und mit dem neuen Song-Material auf Tour zu gehen. Denn selbst mit ein bisschen Distanz zum Album kann ich immer noch sagen: Das ist die beste Musik, die wir je zustande gebracht haben, und ich kann es deshalb kaum erwarten, dass die Leute sie zu hören kriegen.“

Neben den absolvierten Live-Shows auf der ganzen Welt, ob beim Glastonbury oder dem Montreux Jazz Festival, ob mit Justice oder The Kills – hatte Das Pop sogar noch Zeit, um eine eigene Klamotten-Linie zu entwerfen. Zusammen mit dem klassischen französischen Mode-Label Mont St Michel, hat Das Pop eine kleine Palette an poppigen Strickwaren designed, die noch in diesem Herbst in die Läden kommen wird.

(Quelle: Sven-Erik Stephan, Beatsinternational, 2009)


FORMAT: CD


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