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CD-DETAILS LES PIQURES D'ARAIGNEE [DELERM, VINCENT]

Delerm, Vincent

Les Piqures D'Araignee [Pop]


RELEASE: 23.02.2007


LABEL: Le Pop Musik

VERTRIEB: Groove Attack

WEBSITE: www.vincentdelerm.com

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Das Label Le Pop Musik veröffentlicht das neue Album des französischen Pop-Chanson-Sängers Vincent Delerm mit dem Titel "Les Piqûres D'Araignée" im Februar in Deutschland und Österreich.
Vincent Delerm, dessen Werk bisher nicht im deutschsprachigen Raum erschienen ist, verkaufte mit seinen ersten beiden Alben 600.000 Einheiten. Sein drittes Album "Les Piqûres D'Araignée" erschien am 25. September 2006 in Frankreich und schaffte aus dem Stand den Sprung an die Spitze der französischen Album-Charts. Die Auskopplung "Sous les Avalanches" ist dort zur Zeit die zweithäufigst gespielte französischsprachige Radiosingle.

Mit drei Titeln war Vincent Delerm auf verschiedenen Compilations der Le Pop-Reihe ("Le Pop 2", "Le Pop En Duo" und "Le Pop 3") vertreten. "Les Piqûres D'Araignée" ist nach den Veröffentlichungen von Françoiz Breut ("Une Saison Volée") und Mathieu Boogaerts ("Michel") bereits das dritte Album des Pariser Labels tôt Ou tard, das in Deutschland und Österreich in Lizenz bei Le Pop Musik erscheint.


Tracklisting:

01. Sous les avalanches
02. Je t'ai même pas dit
03. A Naples il y a peu d'endroits pour s'asseoir
04. Marine
05. Ambroise paré
06. Sépia plein des doigts
07. Les piqûres d'araignée
08. Déjà toi
09. 29 avril au 28 mai
10. Voici la ville
11. Il fait si beau
12. Favourite song
13. Les jambes de Steffi Graf

Nicht wenige haben darauf gewartet, dass endlich auch hierzulande die Musik des in Frankreich immens erfolgreichen Vincent Delerm erscheint. Mit seinem dritten Album "Les piqûres d’araignée" ist es nun soweit. Das Werk, das bereits in der ersten Woche nach Veröffentlichung Platz 1 der französischen Charts belegte erscheint für Deutschland und Österreich bei Le Pop Musik. "Les piqûres d’araignée" (Spinnenbisse) markiert einen weiteren Schritt auf Delerms Weg vom mini-malistischen Neo-Chanson der frühen Tage hin zum zeitlos-brillanten Popsong auf höchstem internationalen Niveau.

Das Phänomen Delerm

Sohn eines berühmten Vaters zu sein ist ein Erbe, das sich für viele eher als Bürde erweist. Vincent Delerms Vater Philippe ist ein nicht nur in Frankreich namhafter Schriftsteller. Sein Sohn jedoch hat es gleich mit seiner ersten Single "Funny Ardant et moi" geschafft, die Popularität seines Erzeugers zu überstrahlen. Vincent Delerms Debüt-Album aus dem Jahr 2002 verkaufte sich aus dem Stand über 400.000 mal und erhielt den begehrten Victoire de la Musique. Der Sänger wurde über Nacht zum Star, und heute muss Philippe damit leben, als der Vater von Vincent identifiziert zu werden – ein Schicksal übrigens, das er mit einer Mischung aus Gelassenheit und Stolz erträgt.

Die Karriere von Vincent Delerm verläuft nahezu klassisch: In einem Pariser Café entdeckt, wo er zum Piano seine Chansons zum Besten gibt, von Musikerkollege Thomas Fersen zum Plattenlabel tôt Ou tard geholt (das neben Fersen auch von Le Pop bekannte Künstler wie Françoiz Breut oder Mathieu Boogaerts beherbergt), zunächst als Support für Julian Clerc unterwegs, bevor erste Soloauftritte bei den wichtigen französischen Festivals (La Rochelle, Printemps de Bourges) und später umjubelte Konzertreihen wie im Pariser Bataclan oder jüngst im La Cigale (Winter 2006) folgen.

Von der Seine an die Themse und zurück

Vincent Delerm hat es wie schon vor ihm Katerine, Dominique A oder Mathieu Boogaerts geschafft, das Nouvelle Chanson durch seinen eigenen Stil entscheiden zu prägen und auf ein neues Niveau zu heben. Musikalisch war er zu Beginn eher einem neuen Minimalismus zuzurechnen: Als Solokünstler, ganz klassisch allein am Flügel, erinnerte er viele auch durch seine hintergründigen Texte und raffinierten Melodien an die grosse Zeit des Chanson-Rive Gauche. Doch schon sein zweites Album "Kensington Square" (2004) beendet die Zeit der schlanken Instrumentierung. Opulent arrangiert er den ersten Radiohit und Opener des Albums "Les filles de 1973 ont trente ans" (vertreten auch auf Le Pop 3). Statt weiterhin das Piano als zentrales Instrument zu benutzen, geben hier Streicher den Rhythmus vor, das Cembalo trägt das Thema und fast schon barock anmutende Trompeten treiben den Song auf die Spitze.

Mit seinem drittem Album "Les piqûres d'araignée" (in Frankreich erschienen im September 2006) geht Vincent Delerm nun den logischen nächsten Schritt: Weg vom vermeintlichen Minimalismus, weg von klassisch anmutenden Arrangements hin zum stilistisch eleganten Popsong. Waren am Anfang noch Anklänge beim traditionellen Chanson unüberhörbar, wird mit seinem bisher konsequentesten Werk noch viel deutlicher, dass auch britische Einflüsse, etwa der von ihm geschätzten Bands wie Divine Comedy, The Smiths oder auch Pulp in seinem Songwriting Spuren hinterlassen – und das gilt musikalisch genauso wie textlich. Was ihn mit Hannon, Morrissey und Cocker verbindet ist der eigenwillige Gesang, seine Stilsicherheit, lyrische Raffinesse und die Fähigkeit Atmosphären zu schaffen. Was ihn jedoch deutlich unterscheidet ist eine nicht zu leugnende, starke Verbindung zur französischen Tradition. "Les piqûres d'araignée" bringt – und das ist sicher für viele Briten unvorstellbar – diese scheinbar unvereinbaren Elemente in perfekter Liaison zusammen.

Produziert und aufgenommen wurde "Les piqûres d'araignée" im schwedischen Vallarum vom Wahlberliner Schweden Peter von Poehl, der als ehemaliger Studiogitarrist von Bertrand Burgalats Tricatel-Label bereits an diversen französischen Produktionen beteiligt war, unter anderem am Album "Présence Humaine" des Bestsellerautors Michel Houellebecqs. Eins der beiden Duette von "Les piqûres... " singt zudem von Poehl ("Marine". Das andere – "Favourite Song" bestreitet Neil Hannon von Divine Comedy). Ein Element der melodiösen, melancholischen Leichtigkeit skandinavischer Popmusik im Sinne der Kings of Convenience ist "Les piqûres... " durchaus nicht abzusprechen. Andererseits: bei der Dichte an grossen, beinahe zeitlosen Popsongs, die Delerm inzwischen aufbietet, darf man sich auch mal an ABBA erinnert fühlen. Gleichzeitig bedient sich "Les piqûres... " aus dem grossen Fundus klassischer französischer Pop-Produktionen der 70er Jahre wie etwa der Filmmusik von Francis Lai oder Gainsbourgs legendärem Album Melody Nelson – und vielleicht ist "Les piqûres d'araignée" ja auch das un-französischste französische Album seit Melody Nelson, das in Frankreich Nummer 1 wurde. Und damit ein perfektes Beispiel dafür, wie sich das französische Chanson immer wieder durch Einflüsse von aussen erneuert und damit ein stets junges Genre bleibt.

Delerms Texte wimmeln seit jeher von Referenzen an die Pop- und Massenkultur seiner Generation der um die 30jährigen (vom Ikea-Katalog über Bio-Supermärkte bis hin zu Steffi Grafs Beinen – "Les jambes de Steffi Graf"). Diese ironische Selbstbespiegelung, mit der sich viele identifizieren können, ist sicher auch Teil des Erfolgs – gleichwohl verschiebt sich Delerms Textfokus zunehmend in Richtung einer kritischen Auseinandersetzung mit seinesgleichen ("Sépia plein les doigt").

Ein schönes Beispiel dafür, wie das Phänomen Vincent Delerm in Frankreich vielerorts mit einer Mischung aus Ver- und Bewunderung zur Kenntnis genommen wird, ist die aktuelle Single des altgedienten Politrockers Renaud: "Les bobos" ist eigentlich ein mildes Spottlied über Delerm und seine Fans ("Sie bewundern heimlich Sarkozy aber wählen doch immer die Grünen"). Das hindert den 1952 geborenen Renaud indes nicht, als Überraschungsgast bei einem Delerm-Konzert aufzutreten – und zurzeit führen beide einträchtig mit ihren jeweiligen Singles ("Sous les avalanches" im Falle Delerms) die französischen Radiocharts an.

Die Konzerte Delerms tun ihr Übriges auf dem Weg des Künstlers zum Superstar: Seine umjubelten, stets ausverkauften Auftritte beeindrucken mit ideenreicher Bühnenshow, perfekter Band, einer anschwellenden Hysterie im Publikum – wir zählten zuletzt wenigstens 5 Zugaben ...

"Les piqûres d'araignée" ist das erste Album von Vincent Delerm, das außerhalb der französischsprachigen Hemisphäre erscheint. Ein mehr als überfälliger Vorgang.

(Quelle: Groove Attack, Dezember 2006)


FORMAT: CD


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