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CD-DETAILS HäUSER STüRZEN EIN [ELKE]


Foto: Ben Wolf

Elke

Häuser stürzen ein [Rock / Alternative]


RELEASE: 04.07.2008


LABEL: Labels

VERTRIEB: EMI Music

WEBSITE: www.alleselke.de

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"Es war fast wie in diesem Metallica-Film", sagt Schlagzeuger Hubert "Hubi" Deters und lacht. Passionierter Streit, Zoff, Leidenschaft. Beinahe hätten EL*KE den Karren vor die Wand gefahren. Zwei Alben und eine Liveplatte in drei Jahren, unzählige Auftritte, Vollgas bis zum Motorschaden. Die alte WG in Berlin, deren Souterrain sie für Deutschlands einziges Ramones-Museum vermietet hatten, war am Ende, die Nerven ebenso. Kurz nach dem reinigenden Knall hieß es hingegen: "Wir rasen einfach drauflos/ entweder jetzt oder nie!"

In der emsländischen Heimat, in welcher die Reise damals begann, entstand "Autobahn" als Lied der "kleinen Re-Union" mit dem Blick nach vorne und der Erinnerung an die ganz alten Tage in den Jahren 97-98, als Peter Bolmer, Martin "Mücke" Krüssel und Hubert "Hubi" Deters noch mit zwei weiteren Kollegen als Swamphead unterwegs waren. "Dieses Kapitel hatten wir nie abgeschlossen", sagt Peter und so wurde das dritte Album "Häuser stürzen ein" zu einem "neuen Debütalbum", einem echten Neubeginn im Geiste des damaligen, unschuldigen Musizierens. "Wir fangen noch einmal ganz von vorne an/ wir sind schon wieder auf der Autobahn."

Musikalisch führte der neue Weg zu mehr Varianz, Dynamik und Melodie - EL*KE rasen nicht mehr blindwütig dahin, sondern drosseln gezielt das Tempo, wenn es am Straßenrand interessante Landschaften zu sehen gibt. Der aufmerksame Fahrgast entdeckt mehr Details als früher. Wo einst bloß zwei Schichten waren, stößt der Blick heute in die Tiefe vor, findet sich noch ein Waldstück hinter dem Hügel, ist die Landschaft genauer ausgearbeitet.

Zugleich reagiert die Band auf den Vorwurf, lyrisch überaus schlichte Verse zu stricken - indem sie die Worte noch klarer wählt. Den missionarischen Drang, mit dem die Kritiker die Band und ihre Fans darauf hinzuweisen versuchen, wie einfach hier gedichtet wird, findet Peter einfach nur lustig: "Glauben die eigentlich, wir wüssten das nicht?"

Eine ironische Antwort ist das Stück "Tanz ab!", welches das Prinzip Scooter auf den Rock'n'Roll überträgt. Doch auch für die Formulierung der ernst gemeinten Emotionen im Warndreieck aus Liebeskummer, Selbstzweifel und unangepasster Lebenslust wählt man umso mehr den direkten Weg. Weil man es so mag. Weil das sonst keiner macht. Weil gerade das Persönlichkeit hat.

Das sah auch "Bang Boom Bang"-Schöpfer Peter Thorwarth ähnlich, der Regisseur Dennis Gansel auf die Band aufmerksam machte, dessen Erfolgsfilm "Die Welle" sie nun klanglich eröffnen. Oder Produzent Mirko Schaffer, der bislang u.a. für die Ärzte arbeitete und ein differenziertes Klangbild inszenierte, ohne den Punch der Band abzuschwächen. Charakterköpfe zwischen Anpacker und Zu-Ende-Denker, die wie EL*KE wissen, dass man keiner Geschmacks-Aristokratie irgendetwas beweisen muss, wenn so, wie es ist, Seele drinsteckt.

"Häuser stürzen ein" hat davon mehr denn je und zugleich erstmals den Kopf frei für neue Richtungen. Wave-Schlagzeug, Gesang statt Gebell, Mehrstimmigkeit, liebevolle Gitarrendetails, Bassist Martin als Sänger bei "Easy Rainer" oder Streicher bei der "Nordsee-Poesie" von "Land in Sicht". Sowie auch und zugleich: Gekonnte Rüpelei im Geiste des melodischen Streetpunks à la Bombshell Rocks oder des straffen, reduzierten Beats, den Billy Talent oder die Beatsteaks mit cooler Mine auffahren. Geht alles. Weil keine Band sonst so drückt, schiebt und offenherzig ist, wie sie ist.
So einfach ist das.

Track-Listing:

01. 1000 Mal
02. Autobahn
03. Aufstand
04. Häuser stürzen ein
05. Liebe oder Wahn (Sexy)
06. Das Grösste
07. Tanz ab
08. Easy Rainer
09. Freunde
10. Warum auch immer
11. Geisterbahn
12. Land in Sicht

(Quelle: EMI, 2008)


FORMAT: CD


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