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CD-DETAILS DIE GUNST DER STUNDE [KUNZE, HEINZ RUDOLF]

Kunze, Heinz Rudolf

Die Gunst der Stunde [Deutsch RockPop]


RELEASE: 21.01.2011


LABEL: Ariola

VERTRIEB: Sony Music

WEBSITE: www.heinzrudolfkunze.de/

Die Gunst der Stunde MySpace Amazon 

Im Frühjahr 2011 wird Heinz Rudolf Kunze 30 Jahre alt. Wie? Er wirkt älter. Ist er auch. Aber er steht seit 30 Jahren auf der Bühne – fast ununterbrochen. Bühnenjubiläum also. Und der Mann ist von so ungeheurer Produktivität, dass die Schallplattenfirmen nicht mit dem Plattenpressen hinterherkommen. 30 Jahre in Zahlen? Bitte:

  • 32 Alben und 16 Singles – insgesamt über 3,5 Millionen verkaufte Tonträger
  • Mehr als 1000 Auftritte mit über zwölf Millionen Zuschauern
  • Rund 4000 Texte in 13 Büchern
Jetzt, im Jubiläumsjahr, ein neues Album. Und wieder ist alles anders. Denn Heinz Rudolf Kunze tritt heraus aus dem Metaphernwald und singt überraschend Klartext: Statt „Dein ist mein ganzes Herz“ heißt es jetzt frei heraus „Ich liebe dich“! Ein Song, die auch etwas mit seiner neuen Liebe zu tun hat. Aber mit diesem Titel ist sie natürlich universell einsetzbar, wenn ein Mann einer Frau etwas zu sagen hat – oder umgekehrt. Oder ein Mann einem Mann usw.

„Ich kann dir zeigen wie man tanzt und singt“ ist seinem inzwischen erwachsenen Sohn Paul gewidmet - eine warmherzige Ermutigung, in diesen sperrigen Zeiten den Kopf nicht hängen zu lassen. „Die Zeiten sind halt wie sie sind/am besten ist der Boxer wenn er swingt“ singt Kunze mit vertrauter Doppeldeutigkeit. Und swingt.

„Das Album meines Lebens“ sagt er über „Die Gunst der Stunde“ und lächelt dabei. Denn die 13 Songs – das hört man ihnen an - sind auch die Bestandaufnahme eines glücklichen Mannes. Relativ glücklich, versteht sich. „Ich fange ganz unten bei sinnlichen Wahrnehmungen an und versuche mir da den Alltag zusammenzusetzen und komme so manchmal auch sehr nahe an das heran, was für die Menschen wirklich und existentiell bedrohlich und schön und sinnlich ist“, sagt Kunze über seine Arbeitsweise.

Leo Schmidthals, der Bassist, hat das Album in seinem Hamburger Studio zusammen mit Heinz Rudolf Kunze produziert. Und den Sänger im Klangraum ganz weit nach vorn geholt. Denn Heinz Rudolf Kunze singt sein Lied – die anderen Musiker sind zur „Verstärkung“ da. So heißt Kunzes Band seit 30 Jahren – egal, wer darin spielt. Auf „Die Gunst der Stunde sind das Leo Schmidthals, Jörg Sander, Jens Carstens, Zoran Grujowski und Matthias Ulmer sowie als Gäste die Hornsektion „Johnny Blazers“ und Hagen Kuhr am Cello. Heinz Rudolf Kunze singt nicht nur, er spielt auch Keyboards und Gitarre.


Die Arbeit am neuen Album scheint ja ausgesprochen entspannt gelaufen zu sein. Man hört dich sogar lachen…
„Das liegt an dem wuseligen WG-Studio von Leo Schmidthals. Da liegen überall Kabel, da stehen Flightcases herum - man kann sich kaum richtig bewegen. Deswegen hat das immer einen so herrlichen Unernst, wenn man da aufnimmt. Wenn man in einem luxuriösen Studio aufnimmt, wo alles aufgeräumt und groß und teuer ist, steht man eher unter dem Druck, dass alles sitzt und sofort gelingt.“

Von wem stammt der harmonische Chorgesang – beispielsweise auf ´Susanne es ist Schluss´?
„Ich singe meine Chöre, von wenigen Ausnahmen abgesehen, selbst und ich bin der einzige deutsche Rocksänger, der seine Chöre selbst singt. Denn mir ist weder bei Grönemeyer noch bei Westernhagen noch bei Maffay noch bei Lindenberg noch bei Niedecken noch bei Campino noch bei Rammstein jemals aufgefallen, dass die ihre eigenen Chöre singen.“

Was ist nach 30 Jahren Musik machen besser als am Anfang?
„Dass auch ein paar jüngere Kollegen meine Platten haben und sagen, sie hätten das eine oder andere von mir gelernt. Die ersten Jahre habe ich völlig ohne Referenzen leben müssen – eigentlich hat sich sogar in den ersten beiden Jahrzehnten niemand zu mir bekannt. Das wird jetzt langsam anders: Mit den grauen Haaren kommt fast schon der Kult-Status. Ich war letztens in Mannheim und habe eine Nummer für das Arbeitsamt Baden-Württemberg aufgenommen mit den Musikern von Xavier Naidoo. Die sind so Mitte Zwanzig und kannten meinen Kram. Die haben eine Nummer für mich komponiert und gesagt: ´Wir haben das versucht wie bei dir, damit du da gut drauf singen kannst!´ So etwas ist einfach schön.“

Das war die Haben-Seite. Und was steht auf der Soll-Seite?
„Das Scheitern meiner ersten Ehe! Und das hat sicherlich auch mit diesem Beruf und Lebensweg zu tun. Damit konnte meine erste Frau irgendwann nichts mehr anfangen. Wir haben uns wirklich, wie es so blöd heißt, auseinandergelebt und hatten am Ende gar keine Gemeinsamkeiten mehr. Das ist sicherlich der schwerste Verlust auf der Soll-Ecke.“

Aber du bist seit anderthalb Jahren wieder glücklich verheiratet…
„…und Gabi hat einen starken Einfluss auf das, was ich veröffentliche. Diese Aufhellung der Stimmung ist bei vielen Liedern unüberhörbar und hat sicherlich auch mit meinem Privatleben zu tun. Als Autor leugnet man ja gerne, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Privatem und Arbeit, aber das ist Quatsch: Natürlich gibt es den, wie auch immer, verschlungen und verwoben. Und auf der Haben-Seite steht in großer Leuchtschrift: ´Ich durfte einen langen Weg gehen, für den ich dankbar bin. Bei meinem ersten Schallplattenvertrag, der immerhin fünf Jahre beinhaltete, habe ich fünf Jahre lang gedacht, dass ich danach wieder ins bürgerliche Leben zurückmüsste, als Lehrer, wie ich es gelernt habe.“

Stattdessen gab es 30 Jahre Rock´n´Roll und viele interessante Begegnungen…
„Mit Hildegard Knef durfte ich auf ihrem letzten Album zusammen arbeiten. Ich habe mit Peter Hammill und Herman van Veen gearbeitet, habe sogar mal etwas für Karel Gott gemacht. Als ´Hobbyjournalist´ habe ich so interessante Leute getroffen wie Helge Schneider, Tony Banks von Genesis, Ray Davies von den Kinks. Neil Young und die Band Wire habe ich mal für den ´Musikexpress´ interviewt. Dann gab es die Zusammenarbeit mit Peter Maffay und Udo Lindenberg, mit denen ich bei irgendwelchen Anti-Atom-Openairs auf der Bühne stand - wie es eben in den achtziger Jahren so war. Und das geht so weiter: Letztes Jahr habe ich mit der Gang von Udo und Peter im Hamburger Stadtpark gespielt.“

Und wenn Du mal gerade nicht schreibst oder auf der Bühne stehst, dann liest Du oder schaust in die Röhre?
„Ich bin ein großer Schwarzwaldklinik-Fan! Es gibt einige Sätze, die der Wussow da sprechen durfte, die durchaus eine gewisse Tiefe haben. Das geht einem wahrscheinlich näher, wenn man älter wird. Wussow war ein Glücksgriff für die Fernsehwelt. Dann gucke ich alle Vorabendkrimis im ZDF, am liebsten die schwachsinnigsten. SOKO Kitzbühel finde ich am tollsten: Dieser komische Gastronom, der der Vater der Kommissarin ist, mit der Gräfin, die immer bei den Ermittlungen stört - das ist so an den Haaren herbeigezogen, das macht mir einfach Spaß!
Die Tatort-Kommissare Ströwer und Brocki fand ich toll, die beiden Münsteraner Börne und Thiel sind für mich Hausgötter. Ich könnte mir jedes Mal in den Hintern beißen, wenn ich Sonntagabend spiele und eine Sendung verpasse. Bei meiner Lektüre mute ich mir sehr viel zu, aber im Fernsehen will ich am liebsten ´Heile Welt´ sehen.“

Aber in deinen Texten und Liedern provozierst du auch gerne…
„Weil ich mich provoziert fühle, beispielsweise von zu viel political
correctness! Ich finde es unglaublich, dass man nicht mehr ´Negerkuss´ sagen darf. So ein schönes Wort! Wer wird denn dadurch beleidigt? ´Schaumkuss´ - was ist denn das für eine Scheiße? Was ist mit ´Mohrrübe´? Darf man das noch sagen? Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich zu reden habe. Auch nicht wie ich zu denken habe. Ich deute manchmal Wörter um, wie es mir passt. ´Die Freiheit nehme ich mir´ hieß es doch mal so schön in der Werbung.“

Demnächst ist wieder Eurovision Song Contest. 1997 warst du beim deutschen Vorentscheid dabei. Was sagst Du zu Lena Meyer-Landrut?
„Ein großer strategischer Sieg von Stefan Raab. Als Organisator und Macher ist das sicherlich sein Meisterstück - und nicht sein erstes. Ob das bei der Lena zu einer längeren Karriere reicht, weiß ich nicht. Das wird sich demnächst zeigen. Ich habe mich schon ein wenig gewundert, dass ein Lied gewonnen hat einfach nur aufgrund dieser Jungmädchenausstrahlung. Denn das Lied selber ist ja nichts, man kann nicht einmal den Refrain mitsingen. Das war doch bislang immer entscheidend bei einem Schlagerwettbewerb.“

…und das ist ein entscheidender Vorteil deines neuen Albums: Refrains mit Ohrwurm-Qualitäten. Woher die neue Leichtigkeit?
„Weil es mir gut geht. Aber das ist auch eine Frage der Selektion. Ich hätte stattdessen ein komplettes ´Leonard- Cohen-Selbstmordalbum´ machen können. Wollte ich aber nicht!“.

(Quelle: Sony Music, 5.1.2011)

Heinz Rudolf Kunze live - Tourdates 2011
  • 9. März 2011 Leipzig
  • 20. März 2011 Salzwedel
  • 22. März 2011 Zwickau
  • 23. März 2011 Erfurt
  • 24. März 2011 Bochum
  • 25. März 2011 Köln
  • 27. März 2011 Cottbus
  • 28. März 2011 Dresden
  • 30. März 2011 Rostock
  • 31. März 2011 Berlin
  • 1. April 2011 Magdeburg
  • 2. April 2011 Wernesgrün
  • 4. April 2011 München
  • 5. April 2011 Nürnberg
  • 7. April 2011 Hannover
  • 8. April 2011 Bremen
  • 9. April 2011 noch offen
  • 11. April 2011 Offenbach
  • 12. April 2011 Osnabrück
  • 13. April 2011 Hamburg


FORMAT: CD


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