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CD-DETAILS GRINDERMAN 2 [GRINDERMAN]


Foto: Plattenfirma

Grinderman

Grinderman 2 [Rock / Alternative]


RELEASE: 10.09.2010


LABEL: Mute

VERTRIEB: GoodToGo

WEBSITE: www.myspace.com/grinderman

Grinderman 2 MySpace Amazon 

Das erste, was an "Grinderman 2" auffällt, ist der Umstand, dass man so etwas noch nie gehört hat. Wirklich noch nie. Das Debütalbum "Grinderman"erfüllte seine Aufgabe. Es definierte die Band. Es etablierte einen deutlichen Unterschied zu Nick Cave & The Bad Seeds, denn Nick Cave, Warren Ellis, Martyn Casey und Jim Sclavunos hatten eine entschieden andere Form der Zusammenarbeit gefunden. Sie hatten musikalischen Ballast über Bord geworfen, akzeptierte Weisheiten abgeschüttelt und stellten vorgefasste Meinungen über ihre Identität als Musiker auf die Probe. Und rückten dabei dem heiligen Erbe der Bad Seeds mit einem Baseball-Schläger zu Leibe.



„HERE COME THE WOLFMAN! THE ABOMINABLE SNOWMAN!“

Ihr neues Album, "Grinderman 2", kombiniert die strukturierte Konzeption ihrer Live-Auftritte mit der ungehemmten Anarchie ihrer Studioimprovisationen, wobei diese Jungs eine ganze Menge von der Kunst, Songs zu schreiben, verstehen. "Grinderman 2" trägt den Stempel seines gefeierten Vorgängers und ist dabei doch offener im Aufbau, weiter reichend in seinen Möglichkeiten und verliert sich auf glorreiche Weise im eigenen Entzücken über Lärm und Rhythmus.

„TRY NOT TO WAKE THE EXECUTIONER“

2009 war ein außerordentlich arbeitsintensives Jahr für die einzelnen Grinderman-Mitglieder, und so entstand "Grinderman 2" in einzelnen Etappen, die sich über mehrere Monate hinzogen. Trotz aller Verzögerungen: Wann immer Grinderman es schafften, im Studio zusammenzukommen, arbeiteten sie in ihrem inzwischen legendären halsbrecherischen Tempo. Die Chemie zwischen den Bandmitgliedern und ihrem Arbeitsethos ist beispielhaft. Sie genießen die gemeinsame Arbeit, krempeln einfach die Ärmel hoch und gehen energisch und entschlossen zur Sache.

Der anfängliche Prozess des Aufnehmens, Improvisierens und alles einmal Ausprobierens war derselbe wie beim Debüt. Über 20 Stunden rohe, spontane Musik entstanden in der ersten, fünf Tage währenden Songwriting-Phase. Grinderman filterten die Resultate, polierten sie zu Demos und entwickelten sie zu Songs. Die Vorgehensweise dabei war folgende: Wenn Nick Cave sich dazu inspiriert fühlt, zu einem Groove, einem Satz Akkorde oder auch nur einem flüchtigen Wirbel von Klängen, egal wie roh oder unvollendet, einen Text zu schreiben, dann hat dieser Song eine Zukunft und kann sich weiterentwickeln.

Schließlich, nachdem die Vorbereitungsphase abgeschlossen war, begannen Aufnahmen und Abmischen. Grinderman-Koproduzent Nick Launay, ein Mann von unendlicher Geduld und Begeisterung, kam dazu. Das daraus entstandene Opus "Grinderman 2" ist zu einem ruhelos ambitionierten Werk geraten.

„JUST HOW LONG YOU GONNA BE MY BABY?“

"Grinderman 2" ist ein Album von sublimer klanglicher Abenteuerlust, dessen Songs umspült werden von einer Atmosphäre surrealer, unerbittlicher Boshaftigkeit. Ein Konzeptalbum auf der Suche nach einem Konzept. Eine ganze Palette göttlicher und profaner Figuren schlurft durch die Texte. Gestalten aus mythischen Legenden und Personen von bescheidener Berühmtheit führen auf einem metaphysischen, blutgetränkten Schlachtfeld schreckliche und perverse Dramen auf.

Eine kurze, verträumte Ouvertüre, und schon geht das Album mit einem grimmigen Paukenschlag und schauerlichen Heulen in die Vollen. Der erste Song „Mickey Mouse & The Goodbye Man“ nimmt den Fehdehandschuh auf, den ihm Grindermans Erstling so gekonnt hingeworfen hat. Die knurrende Rocknummer entfaltet mit unerbittlichem Tempo die groteske Geschichte von zwei parasitären Brüdern. Welcher von beiden ist der Liebenswerte? Welcher der Verabscheuungswürdige? Welcher das ultimative Böse? Und wen kümmert’s? Hier werden die Wurzeln des Terrorismus – Isolation und Neid – tragisch offengelegt.

„CRYING LIKE A DEMON IN YOUR DADDY’S ARMS“

Mohammed lehrt: „Die Frauen sind die Zwillingsgeschwister der Männer“. Eben! Und es ist dieses unergründliche „Andere“, das in den nächsten drei Stücken „Worm Tamer“, „Heathen Child“ und „When My Baby Comes“ durch die Umlaufbahn kreist. Niemand beschreibt Frauen wie Cave, und „Worm Tamer“ sucht wahrhaftig seinesgleichen – ein munteres Chaos aus befremdlichen Geräuschen über manischem Bass und Turbo-Drums, während „Heathen Child“ mit einem tiefen, verführerischen Groove und Böen gezahnter Verzerrungen brilliert. Beide Songs sind voller Sprachbilder, die mal lasziv, mal paranoid, philosophisch, absurd oder schlichtweg beleidigend daherkommen. „When My Baby Comes“, eine Art gespenstische Samba, die auf ihrem Höhepunkt in einer superschweren, pilzförmigen Wolke von Loops und F**k-me-Bässen implodiert, vervollständigt dieses weibliche Triptychon.

„EVIL! EVIL! EVIL! EVIL!“

„Es ist der eigene Geist eines Menschen, nicht sein Feind oder Widersacher, der ihn zum Bösen verlockt“, lehrt Buddha. Genau, und nach einem kurzen Intermezzo frei fallender Introspektion („What I Know“) werden wir direkt in das glühende Chaos von „Evil“ geworfen – mit Leichtigkeit Grindermans bis dato bösartigste musikalische Herausforderung, und das will was heißen! Macht euch bereit, entleibt zu werden, Leute! Duale Lobreden von Begierde und Hingabe folgen – das überwältigende „Kitchenette“ und der weltraum-surfende Psycho-Pop von „Palaces of Montezuma“ – jedes von ihnen auf seine Weise verführerisch und subversiv groovy. Doch als es gerade so aussieht, als ob die Liebe schließlich doch noch siegen könnte, – keine Panik! – reiten die vier Reiter der funkadelischen Apokalypse mit „Bellringer Blues“ herein, einem blendend seelenvollen Bravourstück und eiskalten Meisterwerk.

„OK JOE IT’S TIME TO GO!“

Grinderman live - Tourdates 2010

  • 05. Oktober Zürich, Volkshaus
  • 10. Oktober Vienna, Gasometer
  • 11. Oktober München, Muffathalle
  • 13. Oktober Leipzig, Haus Auensee
  • 14. Oktober Berlin, C-Halle
  • 15. Oktober Köln, E-Werk
  • 21. Oktober Hamburg, Docks

(Quelle: Birgit Peter, Beatsinternational, 2010)


FORMAT: CD


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