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CD-DETAILS BIRDS & PLANTS & ROCKS & THINGS [SEELENLUFT]

Seelenluft

Birds & Plants & Rocks & Things [Electronic / Dance]


RELEASE: 30.05.2008


LABEL: Gigolo Records

VERTRIEB: Rough Trade

WEBSITE: www.seelenluft.net

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„Wenn man als Künstler die Fähigkeit verliert, seine Kunst immer wieder zu erneuern, hat man alles verloren: Inspiration, Ambition, Intensität. Und seine Legitimation als Künstler.
Das ist mein Antrieb.“

Seelenluft ist Beat Solèr. Der Zürcher Entrepreneur und Innovator moderner, interessanter und gerne auch tanzbarer Musik fühlt sich seit mehr als einer Dekade der ständigen Neuerfindung elektronischer Klänge verbunden. „The Way We Go“ ist nunmehr sein fünftes Album – ein Opus aus Tanz und Melodie, aus Reduktion und Aufbau, aus liebevoller Detailarbeit und klaren Beatansagen. Nach Ausflügen in die Welt von Soundtrack-Musik, Dance Performances und experimentellen Klängen kommt Beat Solèr mit diesem Album wieder zurück auf die Wurzeln der elektronischen Musik: In den Club. Und doch ist er weit entfernt von simpler Four-to-the-Floor-Ästhetik, nein: Hier ist Pop drin. Eklektizismus. Intelligenz. Stilistische Offenheit. Und ein nonchalantes Musikverständnis, das weit über das professionelle Löten von tanzbaren Rhythmen hinaus geht.

Spätestens seit seinem letzten Album „Out of the Woods“ ist Seelenluft über alle stilistischen und geografischen Grenzen hinaus bekannt als ein DJ, Komponist und Produzent, der über gängige Ansätze und Klischees hinaus geht, weiter denkt, die Idee von elektronischer Musik immer wieder mit neuen Inhalten füllt. „Manila“, die erfolgreichste Single des Albums, schlug im Sommer 2002 auf den globalen Dancefloors dieser Welt ein wie eine Bombe: Der Track wurde auf mehr als 60 Compilations gefeatured, fand sich in nahezu allen stilspezifischen Gazetten in der Jahresendabrechnung auf den vordersten Plätzen und war dabei nur ein weiterer Beweis für den einzigartigen Kompositionsansatz von Beat Solèr. Denn die famose Stimme des Tunes gehört dem damals gerade zwölf Jahre alten Michael Smith, einem Jungen aus den dunkelsten Ecken von South Central, den er während eines dreimonatigen L.A.-Aufenthaltes kennen lernte und mit seinem Laptop zu Hause besuchte, um dort die Gesangsspuren des Tracks aufzunehmen. Unkonventionell, fürwahr. Gleichwohl nur ein weiterer Beweis für Seelenlufts Auffassung von Kunst, die keine Grenzen kennt.

All das begann bereits in frühen Jahren. Mit sieben lernte er, Flöte zu spielen; als Teenager kamen Gitarre und Bass hinzu, die er im Rahmen seines schon mit 15 Jahren begonnenen Studiums an der Jazz-Schule in St. Gallen untermauerte. Während er sich dem Erlernen klassischer Kompositionskunst hingab, verdiente er sich sein Geld mit dem Spielen in New Wave- und Hardcore-Bands, arbeitete als Stand Up-Schlagzeuger in einer sonst reinen Girl-Country-Gruppe oder bediente das Akkordeon in einer Klezmer-Formation. Und er erlernte das Handwerk des DJs, das ihn mittlerweile regelmäßig um die ganze Welt und an die Decks der chefigsten Clubs führt.

All diese Erfahrungen bündelte er erstmals 1990 auf seinem Debüt „The Flame of Acapulco“, wo er mit Gitarre, Bass, einem Drumcomputer und seiner Stimme eine erste Idee von Seelenlufts Musik entwickelte. Das Album erschien nur auf Kassette und in einer Stückzahl von fünf Einheiten – ein Schande. In den folgenden Jahren entwickelte er gemeinsam mit dem Schweizer Elektroniker Pathfinder – mit dem er bis heute immer wieder in unregelmäßigen Abständen unter dem Pseudonym ‚Seelenfinder’ live und im Studio kollaboriert – eine eigene elektronische Musiksprache.

Jene manifestierte sich 1996 im ersten offiziellen Seelenluft-Album „Bellatrax“, das eine begeisternde Mischung aus Drum’n’Bass-verwandten Tönen im Pas de deux mit Easy Listening und Tierstimmen bot. Drei Jahre und unzählige Theater- und Performance-Projekte später dann seine erste Arbeit für ‚Klein Records’: Das Album „The Rise And Fall of Silver City Bob“. Eine höchst spannende Kollage aus seiner 40er- und 50er-Easy Listening-Plattensammlung, zerlegt und neu zusammen gebaut mit elektronischen Beats und Pieces. Zuletzt erschien vor zwei Jahren „Out of the Woods“, das seine Zeit in Los Angeles musikalisch aufarbeitet und ihm zum internationalen Durchbruch verhalf. Das Ergebnis nannte das britische Trendmagazin Wallpaper begeistert: “It is a whirlpool of Prozac jazz and dreamy electronica." Nuff said.

Und nun also „The Way We Go“ und die Rückbesinnung auf den spannenden, reduzierten und immer wieder anders swingenden Clubgroove. „Meine Musik sucht sich ihren Weg zumeist selbst“, so Solèr. „Es ist ein langes ‚Trial & Error’-Verfahren, in dem ich immer wieder neue Songs auf meinem Laptop schreibe und sie umgehend wieder weg werfe, weil ich das Gefühl habe: Das ist es noch nicht. Bis sich irgendwann ein Track heraus schält, der stark genug ist, um ein Album zu tragen. Erst dann definiert sich Richtung, Idee und Konzept eines Albums.“

Das Ergebnis gibt ihm Recht: „The Way We Go“ ist zu gleichen Teilen poppig wie weird, kantig knackend und doch gefällig, reduziert und doch nicht nackt, präzise und doch verspielt. Und von einer nahe gehenden Intimität und Homogenität, wie man es im ach so unterkühlten Möchtegern-Electroclash derzeit kaum findet. Nach dem sehr persönlichen, durch die extensiven Auslandsaufenthalte geprägten Vorgänger ist „The Way We Go“ nun wieder „mehr für die Menschen, die meine Musik hören, dazu tanzen oder sich fallen lassen wollen“, wie Solèr erklärt. Und doch ist viel Persönliches auf dem Album, sowie eine Rückbesinnung auf seine Anfangstage als Musiker: Denn während die letzten Alben fast reine Laptop-Arbeiten waren, findet sich auf „The Way We Go“ wieder die reichhaltige Einbindung von live eingespielten Instrumenten. So wurden zum Beispiel alle Bassläufe live von Beat aufgenommen, es gibt vereinzelte Gitarren und viel analoge Wärme in der Instrumentierung.

Mehr denn je spielen auch Leadgesänge eine Rolle in Seelenlufts Musik: Nachdem sich seine vielzähligen Vokalisten für „Out Of The Woods“ noch im Rahmen seines L.A.-Aufenthaltes mehr zufällig aus Begebenheiten und Situationen ergaben, suchte er sich für „The Way We Go“ gezielte Partner: Zum einen Jim Reid, ehemaliger Sänger von The Jesus & Mary Chain, „weil ich ihn schon immer verehrt habe. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach sein würde, ihn für meine Musik zu begeistern.“ Zum anderen ist da die becircende Stimme von Olivera Stanimirov, die er in seiner Heimat Zürich entdeckte und prompt zur Leadstimme des Albums erkor. Ihre eindrucksvollen Gesangslinien haben gar klassischen Ursprung: Ausgebildet in klassischem Gesang, hat sie zuvor Haydn-Kantaten in Kirchen gesungen, bevor sie sich dem vielschichtigen Kosmos Seelenlufts anschloss – und in Kürze auch live mit ihm zu sehen sein wird. Schlussendlich kann man Beat Solèr auf einigen Tunes auch selbst hören – im Duett mit Olivera oder als transzendentales Grübeln aus dem Off.

Es ist die nächste Sprosse auf einer unendlich scheinenden Leiter der multifunktionalen Kreativität, die sich zwischen Theater, Performance, Filmmusik, Live-Band, Video-Installationen und vielem mehr nur in ihrem Ergebnis unterscheidet – nicht aber in dem Ursprung eines Künstlers, der für sein Schaffen keine Grenzen kennt. So sind seine nächsten Projekte bereits unter Dach und Fach: Neben seinen regelmäßigen globalen DJ-Tätigkeiten und dem Erarbeiten einer neuen Live-Show mit kompletter Band hat er aktuell am kommenden Stereo MCs-Album mitgearbeitet, wozu er von den Altmeistern des groovenden HipHops höchstpersönlich eingeladen wurde. There is more to come – be aware of the Seelenluft.

Andere Veröffentlichungen:
2007 Maxi Single (analog)" HORSE WITH NO NAME
2004 12 BABY BABY/I CAN SEE CLEARLY NO
2004 CD THE WAY WE GO
2004 CD THE WAY WE GO-LIM.ED.
2004 LP THE WAY WE GO
2003 CD OUT OF THE WOODS
2003 CD THE RISE AND FALL OF SILVERCIT

(Quelle: Rough Trade)


FORMAT: CD


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